// zuckerbeat vol. (3)01 – echoes of silence

mit neuer Musik von The Weeknd, The Lumineers, Green Day, The Rolling Stones, Birdy, Paul Kalkbrenner, Fritz Kalkbrenner und Sondaschule. // Nach langer Wartezeit erscheinen in diesen Tagen endlich die bereits im vergangenen Jahr im Web veröffentlichten, viel beachteten EPs von Abel Tesfaye alias The Weeknd im Rahmen einer Dreifach-CD-Box. Mit seinen Tracks hat der […]

mit neuer Musik von The Weeknd, The Lumineers, Green Day, The Rolling Stones, Birdy, Paul Kalkbrenner, Fritz Kalkbrenner und Sondaschule.

weeknd// Nach langer Wartezeit erscheinen in diesen Tagen endlich die bereits im vergangenen Jahr im Web veröffentlichten, viel beachteten EPs von Abel Tesfaye alias The Weeknd im Rahmen einer Dreifach-CD-Box. Mit seinen Tracks hat der Künstler nicht nur die komplette Musik-Blogger-Gemeinde in einen Freudentaumel gestürzt, er wurde auch von berühmten Kollegen wie dem Rap-Künstler Drake mit warmen Worten bedacht. Die „Trilogy“ des Künstlers bietet eine zeitgenössische Melange aus so unterschiedlichen Stilen wie Post-Punk, Ambient und Dub-Step und ist mit zahllosen Samples von Acts wie Beach House oder Siouxsie And The Banshees versehen. Kein Wunder, dass ihn MTV bereits als das größte Talent seit Michael Jackson bezeichnet. Dafür muss er sich allerdings erst noch auf der großen Bühne beweisen. Passend dazu wurden nicht nur die Tracks neu abgemischt, sondern auch drei Bonus-Stücke auf den Silberlingen veröffentlicht. Es lohnt sich also auch für alteingesessene Fans nochmal einen Durchlauf zu riskieren.

lumineers// Ebenfalls sehr empfehlenswert ist das aktuelle Album von The Lumineers geraten. Bei einem Song, wie „Classy Girls“ hat man fast das Gefühl in einer verrauchten Kneipe beim Soundcheck Mäusschen spielen zu dürfen. Das Trio aus Denver versteht es ganz hervorragend klassische Folk-Klänge mit einer düsteren Note zu versehen. In den USA haben sie von ihrem ersten Album bereits mehr als 180.000 Exemplare verkauft – das ist heutzutage mehr als ordentlich für ein Debütalbum. Noch besser aber ist, dass das gleichnamige Werk, auf welchem sich auch die Single „Ho Hey“ befindet, jetzt endlich auch hierzulande in den Handel kommt. Da heißt es zuschlagen und in Herbstmelancholie versinken.

green-day// Und weiter geht’s in Sachen Green Day. Der zweite Streich ihrer heiß erwarteten Album-Trilogie steht in den Startlöchern und soll nun auch all jene überzeugen, denen der erste Teil ein bißchen zu blutleer daher kam. Nachdem sich „¡Dos!“ mit einem klassischen Intro namens „See You Tonight“ erst einmal eine gute Minute lang warmläuft, wenden sich Green Day im nachfolgenden „Fuck Time“ erst einmal ihrer „Warning“-Phase zu. Es fällt überhaupt auf, dass sich die Band im Gegensatz zu „American Idiot“ und „21st Century Countdown“ wieder stärker darauf besinnt, knackige Pop-Punk-Songs aus dem Ärmel zu schütteln. Das dürfte vor allem die Fans der „alten Green Day“ freuen, weil die hier nahezu im Drei-Minuten-Takt ein Lieblingslied nach dem anderen vor den Latz geknallt bekommen. Dass bei einer solchen Menge an Songs auch der eine oder andere mittelklassige Track auf der Scheibe zu finden ist, stört einen da auch nicht mehr sonderlich. Green Day möchten mit ihrer Album-Trilogie ein Event kreieren und geben ihren hungrigen Fans das was sie wollen: neue Songs bis zum Abwinken. Und mit „Lazy Bones“ schütteln sie auch noch den wahrscheinlichst schmissigsten Hüpfer seit ihrer „Dookie“-Phase aus dem Ärmel. Also weiter so bitte! In Kürze folgt dann das letzte Kapitel.

stones// Die Rolling Stones wiederum wagen sich in der Zwischenzeit lieber an das schwierige Unterfangen, die schönsten Songs ihres bisherigen Back-Kataogs auf zwei (bzw. drei) Silberlingen zu versammeln. So kommen die Fans in den Genuss, die alten Klassiker „(I Can´t Get No) Satisfaction“ und „Paint It, Black“ nochmal aufs Neue zu genießen, bekommen aber auch zwei neue Songs, wie zum Beispiel das sehr gelungene „Doom And Gloom“ präsentiert. Den Rest besorgen dann so zeitlose Perlen, wie „Angie“, „Beast Of Burden“ oder „Wild Horses“. Es gibt neben den Beatles wohl keine andere Band, die auf dermaßen viele Welthits zurückblicken kann. Im Gegensatz zu ihren Kollegen sind sie aber auch heute noch aktiv und verkaufen die großen Arenen reihenweise aus. Man muss sich nur mal die alten Hits wie „Sympathy For The Devil“ oder „Harlem Shuffle“ zu Gemüte führen, um zu fühlen, welche Kraft diese Songs auch heute noch ausstrahlen. Einfach „Grrr!“, dieses Werk.

birdy_re-release// Die Sängerin Birdy zählt in England bereits zu den Shooting Stars des Jahres. Ihr gleichnamiges Debütalbum ruft in diesem Zusammenhang erst einmal schöne Erinnerungen an die Musik von Sophie Hunger wach. Birdy hat nämlich ebenfalls eine Vorliebe fürs Piano, schafft es aber trotzdem immer wieder überraschende Momente in ihre Songs einzubauen. Gänsehautatmosphäre kommt spätestens auf, wenn sie die Coverversion von The Postal Services „The District Sleeps Alone Tonight“ aus dem Ärmel schüttelt. Überhaupt ist es bemerkenswert, welch zauberhafte Facetten sie diversen Liedern von Bon Iver bis The XX auf diesem „Cover“-Album abringt. Wer auf Piano-Pop steht, sollte unbedingt mal reinhören. Dieser Hype hier hält, was er verspricht. Und erscheint nun auch noch in einer schicken Special-Edition inklusive einer Bonus DVD, auf der sich neben Live-Auftritten auch zahlreiche Videos befinden. Darüber hinaus bekommt man auch noch drei gelungene Bonus-Tracks oben drauf.

paul// Paul Kalkbrenner sagt in diesen Tagen ebenfalls mal wieder „Guten Tag“. Ganze 17 Tracks hat der „Berlin Calling“-Darsteller auf seinem neuen Album versammelt und dabei auch einige Kollegen wie Simina Grigoriu und Pan-Pot zu sich ins Studio eingeladen. Was auffällt, ist, dass im Gegensatz zum Vorgänger eine gewisse Dringleichkeit eingekehrt ist im Hause Kalkbrenner. Gleich zu Beginn gibt’s mit „Der Stabsvörnern“ ordentlich eins auf die Mütze und man möchte direkt in den nächsten Kellerclub stürmen, um sich zu diesem Sound die Beine zu verrenken. Obwohl sich der Musiker auf seinem aktuellen Album komplett auf instrumentale Tracks beschränkt, ist die Scheibe dennoch sehr spannend arrangiert. Wer auf sphärische Elektro-Klänge steht, sollte deshalb mal reinhören. Es lohnt sich.

fritz// Gleiches gilt natürlich auch für das neue Werk von Bruder Fritz, welcher seine Songs allerdings eine gehörige Portion poppiger in Szene zu setzt. Ist ja auch kein Wunder, schließlich verdelte er schon Pauls Berlin-Hymne „Sky And Sand“ mit seinem unverwechselbaren Gesang. Nun macht er sich auf mit seinem zweiten Streich „Sick Travellin´“ an den großen Erfolg seines Bruders anzuknüpfen und liefert mit „Get A Life“ den wahrscheinlich schönsten Elektro-Pop-Hit des Herbstes. Neben dem Stück haben es mit „Little By Little“ oder der Gil Scott-Heron-Hommage „Willing“ auch noch ein paar weitere Vocal-Tracks auf die Scheibe geschafft, die einen unverwechselbaren Charme ausstrahlen. Wer auf ebenso poetische wie luftige Elektro-Klänge mit viel Atmosphäre steht, sollte unbedingt ein Ticket für Fritz Kalkbrenners musikalische Reise buchen. Er wird bezaubert sein.

sondaschule// Die Ska-Punks von der Sondaschule haben uns in der Vergangenheit schon mit ihrer Hymne „Soundtrack deines Lebens“ den Kopf verdreht. Nun biegen die „Kumpels von den Broilers“ (nachzuhören auf diversen Mitschnitten beim Taubertal-Festival) mit einem neuen Album um die Ecke und präsentierten sich so poppig wie nie. „Lass es uns tun“ hat das Potenzial zum absoluten Hit-Album zu avancieren. Vom Ska-Hüpfer „Sklave der Uhr“ bis zum tanzbaren „Neue Welt“ ist für jeden Geschmack etwas dabei und man kommt schon nach wenigen Minuten aus dem Grinsen nicht mehr heraus. Wer auf deutschsprachigen Ska-Punk mit hymnischen Rock-Refrains steht, sollte die Band unbedingt mal austesten. Es lohnt sich. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.