mit The Take, Misfits, Skins, Invasion von der Wega und Robin Hood.

// Die viertteilige Mafia-Reihe „The Take“ erscheint in diesen Tagen ebenfalls hierzulande als kompakter dreistündiger Streifen. Die Serie, die bereits 2009 entstanden ist, hat sich in den vergangenen Jahren zum absoluten Kult gemausert. Die Geschichte dreht sich um einen Ex-Häftling namens Freddie Jackson, der sich nach Jahren im Knast plötzlich wieder auf freien Fuß befindet. Nun versucht er erneut ins kriminelle Geschäft einzusteigen und beginnt im Laufe der ersten Episode mit den Verantwortlichen seiner Festnahme abzurechnen.

Blöderweise steht einer von denen unter dem Schutz eines neuen Mentors und so kommt es gleich zu Beginn zu ernsthaften Problemen. Freddie aber lässt sich nicht kleinkriegen, schnappt sich seinen Cousin Jimmy und baut sich auf diese Weise ein kriminelles Netzwerk auf. Dass er dabei immer wieder über das Ziel hinaus schießt, zwingt den Mafia-Paten Ozzy, welcher vom Knast aus seine schützende Hand über Freddie und Jimmy hält, zu einer schwerwiegenden Entscheidung. Das Ganze führt schließlich zu einem atemberaubenden Finale, das einem noch Stunden später im Kopf herum schwirrt. Wer also auf gelungene Mafia-Epen der Marke „Sopranos“ steht, sollte unbedingt mal reinschauen. Es lohnt sich.

// Die Serie „Misfits“ hatten wir bereits vor geraumer Zeit mit zahlreichen Lobeshymnen bedacht. Nun kommt nach längerer Wartezeit auch die zweite Staffel in den Handel und die hat es in sich. Im Grenzgebiet von Sozialkritik und Superhelden-Parodie treffen die Macher genau den richtigen Ton, um das ganze Unterfangen nicht in Richtung Lächerlichkeit abdriften zu lassen. Ganz im Gegenteil. Man hat es mit glaubwürdigen Figuren zu tun, die allesamt den einen oder anderen schweren Schicksalsschlag mit sich herumschleppen. Mit neuer Superkraft ausgestattet, versuchen die einzelnen Protagonisten im Rahmen von Staffel 2 immer öfter ihrer persönlichen Verantwortung gerecht zu werden, sorgen in diesem Zusammenhang aber häufig für noch größeres Chaos als zuvor. Ebenfalls am Start ist eine neue, bis dato noch unbekannte Figur, die sich als mächtiger Strippenzieher entpuppt. Ob die anderen dem mysteriösen Unbekannten auf die Schliche kommen? Am besten du findest es selbst heraus. Es macht auch in den neuen, sieben Episoden verdammt viel Spaß diesen „Helden“ beim Zeit zurückdrehen oder Gedankenlesen über die Schulter zu schauen.

// Ähnlich gelungen wie die Reihe „Misfits“ ist auch das extravagante Teenie-Drama „Skins“ von seinen Machern in Szene gesetzt worden. Nun erscheinen nochmals die ersten drei Staffeln der Serie in einer kompakten Komplett-Box, die mit zahlreichen Extras, wie Video-Tagebüchern, unveröffentlichten Szenen und Hintergrundberichten gespickt ist. Neben dem informativen Bonus-Material finden sich außerdem die ersten 29 Folgen der Reihe (insgesamt gibt es bereits 55 auf sieben Seasons verteilt) auf den 9 Silberlingen und die sind nicht nur gespickt mit zahlreichen, exzentrischen Szenen, sondern auch mit einer großen Portion Tiefgang. Das Schöne an Skins ist nämlich, dass die einzelnen Charaktere trotz ihrer Eskapaden immer glaubwürdig in Szene gesetzt werden. „Skins“ überspitzt, gibt seine Protagonisten allerdings nur selten der Lächerlichkeit Preis und wenn doch, wird das Ganze hinterher mit einigen ergänzenden Szenen wieder ad absurdum geführt. Den Machern gelingt es das Lebensgefühl einer jungen Generation pointiert auf den Punkt zu bringen und dennoch den einzelnen Figuren gerecht zu werden. Wie sich die jungen Menschen im Rahmen der Pubertät mit den unterschiedlichsten Erwartungen konfrontiert sehen, ist glaubwürdig in Szene gesetzt und macht „Skins“ abseits des ganzen „American Pie“-Wahns zu einer der sehenswertesten „Coming Of Age“-Reihen der jüngeren Vergangenheit. Bleibt am Ende eigentlich nur zu hoffen, dass auch die kommenden vier Staffeln ihren Weg in hiesige Gefilde finden. Verdient hätten sie es.

// Eine hierzulande leider weitestgehend ignorierte Science Fiction-Reihe erlebt in diesen Tagen ebenfalls eine längst fällige Runderneuerung. „Invasion von der Wega“ ist überhaupt erst einmal Anfang der 70er im deutschen Fernsehen zu sehen gewesen und wurde dabei auch noch von 43 auf 20 Folgen reduziert (ähnlich wie der Klassiker „The Prisoner“, der aber nun endlich in vollständiger Fassung auf DVD vorliegt). Eben jene 20 Folgen wurden nun erstmals im Rahmen eines DVD-Sets zusammengefasst und um einige Special Features, wie einer exklusiven Langfassung der Pilotfolge, einem Interview mit Hauptdarsteller Roy Thinnes und einem Audiokommentar von Schöpfer Larry Cohen, ergänzt. Die Geschichte selbst, welche ganz nebenbei einen durchaus nostalgischen Charme ausstrahlt, dreht sich um einen Geschäftsreisenden namens David Vincent, der auf seiner Heimfahrt plötzlich ein Ufo sichtet. Die örtliche Polizeiwache allerdings hält das Ganze für ein Hirngespinst und auch die zahlreichen Zeugen geben an, nichts gesehen zu haben. So ermittelt der Protagonist schließlich auf eigene Faust und muss dabei zusehen, wie Außerirdische versuchen unser gesellschaftliches System zu unterwandern.

// In der Zwischenzeit geht auch die neue „Robin Hood“-Variante der BBC in die finale Runde. Der erste Teil der abschließenden, dritten Staffel steht in den Regalen und präsentiert dem Zuschauer neue Abenteuer des legendären Helden. Allerdings strahlt Robin in diesem Zusammenhang erst einmal nur wenig Tugendhaftes aus. Ganz im Gegenteil. (Vorsicht Spoiler) Seit dem Tod seiner liebsten Marian ist er ein gebrochener Mann, der sich einfach nicht mit der bestehenden Situation abfinden möchte. Er verlässt die Gruppe der Outlaws und plant einen Rachefeldzug in Richtung Gisborne, was sich als gar nicht mal so einfach herausstellt. Währenddessen versuchen die anderen der Gruppe ihn wieder zur Rückkehr zu überreden. Mit der dritten Staffel endete die Reihe im Jahre 1999 im britischen Fernsehen und der Zuschauer wird im Gegensatz zu den bisweilen durchaus humorvollen, ersten beiden Seasons mit einem bedrückenden Finalauftakt bei der Stange gehalten. Da freut man sich jetzt schon auf die noch ausstehenden sieben Folgen, welche schon in Kürze im Regal stehen werden. Mit ihrer Adaption hat die BBC eine zeitgemäße und äußerst spannende Variante des „Robin Hood“-Mythos in Szene gesetzt, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Also schnuppert mal rein. Bis zum nächsten Szenewechsel.