// zuckerbeat vol. (3)06 – la dolce vita

mit neuer Musik von Der Nino aus Wien, Das trojanische Pferd, Der elegante Rest, Krixi, Kraxi und die Kroxn, Honig und der Compilation „Fuck Your Band – 4 Jahre Problembär Records“. // Nachdem wir zuletzt auf das wunderbare neue Album des Musikers Der Nino aus Wien aufmerksam geworden sind, wollten wir heute mal die Chance […]

mit neuer Musik von Der Nino aus Wien, Das trojanische Pferd, Der elegante Rest, Krixi, Kraxi und die Kroxn, Honig und der Compilation „Fuck Your Band – 4 Jahre Problembär Records“.

nino2// Nachdem wir zuletzt auf das wunderbare neue Album des Musikers Der Nino aus Wien aufmerksam geworden sind, wollten wir heute mal die Chance ergreifen, das Label „Problembär Records“ ein bisschen genauer unter die Lupe zu nehmen, auf welchem auch die Scheibe von Nino erschienen ist. Die Plattenfirma wurde vor sechs Jahren von Stefan Redelsteiner ins Leben gerufen und wird seit 2011 von dem TV-Produzenten Fred Schreiber mitbetrieben. Zu den ersten Alben, die auf „Problembär Records“ erschienen sind, zählte auch das erste Album von Der Nino aus Wien, welches unter dem Namen „The Ocelot Show“ erschienen aus.

Damals war der Musiker noch weitestgehend auf sich allein gestellt, deutet aber in Songs wie „Hab keine Angst“ bereits an, zu welchen Großtaten er noch im Stande sein wird. Der Nachfolger „Down in Albern“ nino1(der Titel spielt augenzwinkernd auf die Babyshambles an) wildert in diesem Zusammenhang schon in sehr viel poppigeren Gefilden, ohne dass der spröde Charme seiner Musik unter die Räder kommen würde. In dem Song „Holidays“ darf dann sogar mal so richtig auf die Tube gedrückt werden. Was uns schließlich zu Nino Mandls dritten Streich namens „Schwunder“ führt, der im Jahre 2011 erschienen ist. Für die Scheibe erhält der Musiker nicht nur zwei „Amadeus“-Nominierungen, er kann auch erstmals einen kommerzienino3llen Erfolg für sich verbuchen. Die Indie-Wurzeln treten ein bisschen in den Hintergrund und der Sänger öffnet sich mit der Scheibe erstmals für die große Pop-Bühne. Neben Der Nino aus Wien haben „Problembär Records“ aber auch noch ein paar weitere, interessante Acts im Programm. tojanische-pferdDas Trojanische Pferd zum Beispiel, ein Wiener Duo, das unter dem Namen „Disziplin“ inzwischen sein zweites Werk aus dem Ärmel geschüttelt hat. Die Band hat sich selbst das Etikett „Chanson-Pop“ auf die Stirn gepappt und die Musik lebt von den dynamischen Arrangements, die einen immer wieder unvermittelt von einem Extrem ins Andere stürzen. elegante-restDer elegante Rest wiederum haben sich bereits im Jahre 2008 gegründet und schaffen es mit ihrem Debütalbum „Nebel auf dem Kontinent“ einen Drahtseilakt zwischen den poppigen Momenten von Tele und der Lockerheit von Anajo zu absolvieren. Gleiches gilt übrigens auch für den 2011er Zweitling „Ungeduld“ – der zeigt eine auch in textlicher Hinsicht spürbar gereifte Band, die „Vom Grauen aus den Wäldern“ singt, das „das in die Stadt schießt“. der-elegante-rest1Also liebe Tocotronic-Fans. Hört unbedingt mal rein. Wenn ihr nach diesem Rundumschlag immer noch nicht genug habt, lohnt sich außerdem noch ein kleiner Abstecher zu der Supergruppe Krixi, Kraxi und die Kroxn. Die besteht aus Nino Mandl und Natalie Ofenböck. Darüber hinaus sind auch zahlreiche Gäste von Das Trojanische Pferd bis zum Kabarettisten Dirk Stermann auf dem Debütalbum mit dem charmanten Titel „Die Gegenwart hängt uns schon lange Zeit zum Hals heraus“ am Start. Wer jetzt langsam den Überblick verliert, der greift zu Beginn am Besten auf die Compilation „Fuck Your Band“ zurück, welche zum 4jährigen Jubiläum defuck-your-bands Labels erschienen ist. Darauf finden sich neben allen hier besprochenen Bands auch noch zahlreiche Smash-Hits von Neuschnee (dem ersten Signing des Labels), Raphael Sas (der auch beim neuen Album von Der Nino aus Wien an Gitarre, Orgel und Klavier aktive gewesen ist) und Fred Schreiber, welcher mit „Dreieinhalb Minuten Rock´n´Roll“ den potenziellen Indie Disco-Kracher der Scheibe in petto hat. Also liebe Leser. Wer von euch auf österreichischen Indie-Pop steht, der sollte unbedingt mal in die zahlreichen Outputs auf „Problembär Records“ reinhören. Es lohnt sich.

honig// Zu guter letzt wird jetzt aber auch noch ein schönes Werk aus dem Hause „Haldern Pop Recordings“ nachgereicht. Entgangen ist uns im vergangenen Jahr nämlich die wunderbare Scheibe „Empty Orchestra“ von der Gruppe Honig. Dementsprechend möchten wir euch heute nochmal auf diese schillernde Perle aus dem Indie-Pop-Bereich aufmerksam machen. Viele Songs der Platte klingen dermaßen fragil, dass man fast das Gefühl hat, sie könnten zerbrechen, bevor sie endgültig an das Ohr des Hörers zu dringen vermögen. Man sollte sich einfach zurücklehnen und mit verschlafenen Blick den Regentropfen auf der Fensterscheibe beim Tränen verdrücken zuschauen. Wer auf Indie-Pop mit Chorgesang und spärlicher Instrumentierung steht, wird in „Empty Orchestra“ einen treuen Begleiter für die nächsten Monate finden. Einfach bezaubernd, diese Band. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.