mit South Park, Borgen, der Paradies-Trilogie von Ulrich Seidl und Robin Hood.

// Bereits in Runde Nummer 16 geht die altehrwürdige Comic-Reihe „South Park“, wobei auch diesmal keine Abnutzungserscheinungen zu erkennen sind. Ähnlich wie bei den „Simpsons“ gelingt es auch den Machern von „South Park“ die Reihe durch immer wieder neue, verrückte Einfälle spannend zu halten. So kommen wir neben den 14 Episoden nicht nur in den Genuss von wirklich witzigen Audiokommentaren von Trey und Matt, sondern bekommen auch ein paar „Entfallene Szenen“ präsentiert. Es lohnt sich also auch für all jene, welche die Staffel schon im TV gesehen haben, noch mal reinzuschauen.

In den Episoden selbst werden diesmal nicht nur verrückte Urlaubsreisen durchdekliniert, auch Präsident Obama höchstpersönlich kommt zu Wort und passend zu Halloween befindet sich mit „Ein Alptraum an Halloween“ auch noch eine der besten „South Park“-Grusel-Episoden der vergangenen Jahre auf den drei Silberlingen. Wenn du also schon lechzt nach neuem Futter von Cartman, Butters, Stan, Kenny und wie sie alle heißen, solltest du keine Zeit mehr verlieren. Schnapp dir das Teil und freu dich über wahnwitzige Episoden wie „Ziplining“ und „Sarcastaball“, welche nicht nur die Betroffenen an den Rand des Wahnsinns treiben.

// Nach „The Killing“ kommt mit der zweiten Season von „Borgen“ nun eine weitere, hochklassige TV-Reihe aus Dänemark nach Deutschland, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. „Gefährliche Seilschaften“ (so der deutsche Titel der Reihe) spielt in einer Liga mit Qualitäts-TV-Reihen wie „House Of Cards“ oder „West Wing“ und gehört somit zum Besten, was in den vergangenen Jahren über die Mattscheibe geflimmert ist. In der Serie wird die Geschichte von Brigitte Nyborg durchdekliniert. Sie ist überraschend zur dänischen Premierministerin avanciert und versucht sich nun an der Spitze des Landes zu behaupten. Gleichzeitig wächst aber auch die Zahl der Kritiker und Neider, was sie immer wieder schwer in die Bredouille bringt. Darüber hinaus steht sie in privater Hinsicht vor einem Scherbenhaufen, was an ihren Nerven zehrt. „Borgen“ gelingt es in diesem Zusammenhang sehr gekonnt das Innenleben der Protagonistin auszuleuchten und darzulegen, welche persönlich Opfer bestimmte Machtpositionen mit sich bringen. Zudem durchleuchtet die Reihe die Rolle der Presse und des Mitarbeiter-Stabs, wodurch für reichlich Zündstoff gesorgt ist. Wenn du „Borgen“ also noch nicht kennst, riskier mal einen Blick in die Reihe. Du wirst es ganz sicher nicht bereuen. Und wir freuen uns jetzt schon auf die noch ausstehende, dritte Staffel, welche hoffentlich schon bald auch hierzulande auf DVD erhältlich sein wird.

// In einer edlen Gesamtbox erscheint in diesen Tagen außerdem die gelungene „Paradies“-Trilogie von Regisseur Ulrich Seidl. Darin machen sich drei Frauen auf der Suche nach einer bestimmten Vorstellung vom Leben, die ihrem eigenen Ideal am Nächsten kommt. Auf gleichsam lustige, wie hintersinnige Weise konfrontiert der Schöpfer seine Protagonisten mit den Folgen ihrer Wünsche und setzt sie bisweilen skurril-anmutenden Situationen aus, die dafür sorgen, dass einem als Zuschauer immer wieder das Lachen im Halse stecken bleibt. „Paradies: Liebe“ nimmt sich in diesem Zusammenhang einer alleinerziehenden Mutter an, die mit ihrem unaufgeregten Sexleben hadert. Auf einem Trip nach Afrika sieht sie sich auf einmal mit der Situation konfrontiert, das zahlreiche Männer um ihre Zuneigung buhlen. Wobei sie das Offensichtliche nicht zu erblicken scheint – oder nicht erblicken möchte. Jedenfalls wird sie so immer weiter vom Sog der Emotionen mitgerissen und sieht sich schon bald mit den schwerwiegenden Folgen ihres Handelns konfrontiert. In „Paradies: Glaube“ nimmt sich Ulrich Seidl der Katholikin Anna Maria an. Sie hat sich voll und ganz ihrem Glauben verschrieben und verbringt sogar ihren Urlaub damit, Touristen von der Güte Gottes zu überzeugen. Als eines Tages allerdings ihr Ehemann, ein im Rollstuhl sitzender Moslem, zurückkehrt, eskaliert die Situation zwischen den Beiden und schon bald wird alles zur Glaubensfrage deklariert. Ob die beiden zusammen einen Ausweg aus dem Schlamassel finden? Am besten du findest es selbst heraus und gönnst dir zu guter Letzt noch den finalen Teil der Trilogie namens „Paradies: Hoffnung“. Da steht ein übergewichtiges Mädchen namens Melanie im Mittelpunkt, die im Rahmen eines Diät-Camps die große Liebe findet. Leider ist der Angebetete viel zu alt für sie und so spitzen sich schon nach wenigen Tagen die Ereignisse zu. Wirklich bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, wie es dem Regisseur gelingt, den Zuschauer über die volle Distanz von 325 Minuten bei der Stange zu halten, ohne dass auch nur eine Sekunde Langeweile aufkommen würde. Stattdessen zeigt er Menschen, die ihren Glauben ans Paradies noch nicht aufgegeben haben, sich aber mit schwerwiegenden Kontinuitäten konfrontiert sehen. Getreu dem Motto: sei vorsichtig, was du dir wünschst. Vielleicht wird es wahr. Als Bonus oben drauf gibt es außerdem ein aufwendiges Booklet und eine Bonus-DVD mit jeder Menge interessanter Features. Also schnupper mal rein. Und lass dich verzaubern (oder verstören) von den Filmen Ulrich Seidls, welchen allesamt ihre Weltpremiere auf renommierten Filmfestivals (in Cannes, Berlin und Venedig) feierten.

// Fans von „Robin Hood“ kommen zu guter Letzt in den Genuss einer illustren Komplett-Box, die alle Folgen der renommierten Reihe beinhaltet. Das Ganze spielt in England anno 1192. Robin von Locksley befindet sich gerade auf seiner Rückkehr vom Kreuzzug und sieht sich mit einer schwierigen Situation konfrontiert. Blöderweise hat sich nämlich Prinz John die Krone von König Löwenherz gekrallt und terrorisiert zusammen mit Guy von Gisborne seine Untergebenen. Auch Robin selbst wird kurzerhand verstoßen und zum Abschuss freigegeben. Doch der sieht gar nicht ein, sich in einem Kellerloch zu verbuddeln. Stattdessen schnappt er sich Little John und Maid Marian und holt zum Gegenschlag aus. Die Macher geben sich in diesem Zusammenhang sehr viel Mühe die klassische Erzählung mit einer gehörigen Portion Action und schmissigen Dialogen aufzupäppeln. Allein die erste Staffel hat über acht Millionen Pfund verschlungen und das sieht man der Serie auch an. Alle Fans des Stoffes dürfen also durchaus mal einen Durchlauf riskieren. In solch formvollendeter Weise hat man Robin Hood noch nicht über die Leinwand flitzen sehen. Auf den fünfzehn DVDs mit einer Gesamtlänge von über 30 Stunden befinden sich außerdem zahllose Audiokommentare, Making Ofs, Charakter-Profile und Vide-Tagebücher. Da kommt man aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus. Also auf nach „Sherwood Forest“. Es lohnt sich die klassische Geschichte von „Robin Hood“ noch einmal in dieser runderneuerten Fassung zu genießen. Die BBC hat bei dem Remake ganze Arbeit geleistet und die Geschichte noch einmal um einige wichtige Nuancen ergänzt. Es dürfen also auch alteingesessene Fans noch einmal gespannt sein. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Szenewechsel.