mit neuer Musik von Wooden Shjips, Radical Face, Justine Electra, Billy Talent, The Rolling Stones, Pet, sowie den beiden Compilations „Best of 2013“ und „Bravo – The Hits 2013“.

// Schon beim Anblick des Frontcovers der aktuellen LP von den Wooden Shjips dürfte jedem Musikfan klar sein, worum es hier geht. Die Jungs haben sich der psychedelischen Seite des Lebens verschrieben und wagen sich mir ihrer Musik daran, in den musikalischen Kosmos von so illustren Kollegen wie The Velvet Underground und Crazy Horse vorzudringen. „Back To Land“ ist das erste Album der Band, das in Portland entstanden ist. Doch keine Angst… in musikalischer Hinsicht bleibt alles beim Alten. Die neuen Songs klingen zwar ein bisschen bodenständiger, als die alten Stücke, in Sachen Ideenreichtum und Vielseitigkeit aber hat sich auch diesmal nicht viel verändert. Sttattdessen bekommt man verzerrte Gitarren, imposante Keys und treibende Drums vor den Latz geknallt, die einen in ferne Welten abdriften lassen. Wenn du also auf innovative Musik stehst, die hin und wieder von einer akustischen Gitarre in poppige Gefilde hinüber geleitet wird, dann bist du bei den Wooden Shjipes an der richtigen Adresse.

// Ben Cooper alias Radical Face macht sich derweil daran, den zweiten Teil seiner „The Family Tree“-Trilogie aus dem Ärmel zu schütteln. Wie schon auf Album Nummer Eins werden auch diesmal nur Instrumente benutzt, welche es in der Ära der Geschichte gab, in der die Geschichte spielt. „The Branches“ nimmt sich in diesem Zusammenhang die Jahre 1860 bis 1910 vor und klingt dabei doch ziemlich zeitgemäß. Fans von Of Monsters & Men und Konsorten werden hier auf jeden Fall eine Menge toller Songs vorfinden, die zu einer imposanten Zeitreise einladen. Wenn du also auf Musik stehst, die gleichzeitig den Geist der amerikanischen Geschichte atmet, dann bist du bei „The Family Tree: The Branches“ an der richtigen Adresse.

// Justine Electra hat uns bereits mit ihrem Debütalbum „Soft Rock“ um den kleinen Finger gewickelt. Eine gefühlte Ewigkeit später erscheint nun ein neues Album namens „Green Disco“, das nur so strotzt vor abwechslungsreichen Songs. Hier geht Folk auf Elektro los und HipHop flirtet mit Lo-Fi-Pop. Fans von Gitarrenballaden kommen gleich im Opener „This Could Be The Most Beautiful Noise“ auf ihre Kosten, der einen mit voller Wucht erwischt. Die restlichen zehn Songs strotzen nur so vor Kreativität und werden allesamt von der zauberhaften Stimme der Protagonistin zusammen gehalten. Wenn du also auf gefühlvollen Indie-Pop stehst, der gerne mal über den Tellerrand hinaus blickt, dann bist du bei Justine Electra an der richtigen Adresse.

// Nach zehn Jahren haben sich Billy Talent nun dazu entschlossen, ein Update ihres gefeierten Erstlings auf den Markt zu schmeissen. Selbiger versammelt neben den zwölf Original-Songs eine ganze Reihe illustrer Demo-Versionen und Live-Aufnahmen, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Die Songs der zweiten CD folgen der Chronologie des Originals und geben so einen alternativen Blick auf das Schaffen des Kollektivs frei. Wenn du also auf zeitgenössische Rock-Klänge mit jeder Menge Hit-Potenzial stehst, dann hol dir das Teil. Du wirst neben den 12 Bonus-Tracks auch noch mit einem runderneuerten Artwork beschenkt. Außerdem kommt schon so ein bisschen Nostalgie auf, wenn die großen Hits wie „Try Honesty“ oder „The Ex“ aus den Boxen ballern. Billy Talent ist auch zehn Jahre nach seiner Erstveröffentlichung immer noch das New Rock-Album des Moments. Da freuen wir uns jetzt schon auf die nächsten Zehn.

// Wer sich mal wieder einen echten Klassiker nach Hause holen möchte, der kann zur aktuellen Live-DVD der altehrwürdigen Rolling Stones greifen. Die stellen mit ihrer nun erschienen Scheibe namens „Sweet Summer Sun – Hyde Park Live“ unter Beweis, das sie es auch heute noch drauf haben, die großen Massen vor der Bühne in Ekstase zu versetzen. Die Show im Londoner Hyde Park jedenfalls gehörte zu den spektakulärsten des Jahres und präsentiert Mick Jagger, Keith Richards, Charlie Watts und Ronnie Wood in absoluter Bestform. Vor mehr als 100.000 Fans feuern sie ein effektvolles Hit-Feuerwerk in Richtung Nachthimmel ab und schütteln dabei einen großen Hit nach dem anderen aus dem Ärmel. Ob „Paint It Black“, „Start Me Up“ oder „(I Can´t Get No) Satisfaction“ – hier kommt einfach jeder auf seine Kosten und sogar der früherer Gitarrist Mick Taylor kommt für zwei Songs auf die Bühne. Soll heißen: „Sweet Summer Sun“ ist ein stimmiges Gesamtpaket, welches den Stones entsprechend auch in zahllosen Varianten von der Single-DVD bis zur Dreifach-LP erscheint.

// Wer sich am Ende des Jahres gerne alle Hits der vergangenen 12 Monate auf einmal zu Gemüte führt, der kann derzeit eine ganze Reihe an zielgruppenorientierten Silberlingen erstehen, die mit den „besten“ Songs der letzten 365 Tage versehen sind. Besonders herausheben möchten wir in diesem Jahr für alle Chart-Popper die Compilation „Best Of 2013 – Die Hits des Jahres“, die 44 Megahits im Gepäck hat, Von Cros „Whatever“ bis hin zu Lady Gags „Applause“ ist wirklich für jeden etwas dabei und so kommt man auch über die volle Distanz auf seine Kosten. Der Indie-Popper wird mit Placebo und Woodkid versöhnt, Freunde von balladesken Klängen können sich am Sound von Birdy und Passenger wärmen und Großraum-Disco-Besucher haben durch die Tracks von Sean Paul bis Robin Thicke einen Kaufanreiz, sich die beiden Silberlinge nach Hause zu holen. Wem das immer noch nicht reicht, der kann hinterher noch zur aktuellen Jahrescompilation aus dem Hause „Bravo Hits“ greifen, die es auf 41 Nummern bringt. Bestimmte Überschneidungen im Programm sind dabei zwar nicht zu vermeiden, aber mit dem Überhit „Applaus Applaus“ von den Sportfreunden Stiller ist hier dann doch noch einre echte Mitgrölhymne am Start, die auf der vorab genannten Scheibe nicht vertreten ist. Ebenfalls sehr empfehlenswert auf „Bravo – The Hits 2013“: „Ho Hey“ von den Folk-Popper The Lumineers oder „Strong“ von den Indie-Newcomern London Grammar. Wer da nicht zugreift ist selber Schuld (oder hat vielleicht schon die meisten Original-Tracks zu Hause im Schrank oder in der digitalen Bibliothek stehen). Alle anderen können sich hier einen gelungenen Überblick über das Treiben in den hiesigen Charts anno 2013 verschaffen.

// Pet sind hierzulande noch ein Geheimtipp. In ihrer britischen Heimat wiederum laufen sie regelmäßig im Radio und haben mit ihrem neuen Album „Imitation Of Life“ auch eine gute Chance in Deutschland für helle Aufregung zu sorgen. Die Scheibe klingt im Gegensatz zu den Vorgängern etwas komplexer, weist aber trotzdem die altbekannten Synthie-Attacken gepaart mit der Wucht einer elektrischen Gitarre auf. Kein Wunder, dass sogar John Peel eine seiner letzten Sessions mit einem Song der Band eröffnete. Fans von großen Indie-Pop-Hymnen mit einer gehörigen Portion Experimentierfreude sollten also auf jeden Fall mal einen Durchlauf riskieren. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.