// zuckerbeat vol. (3)76 – „may“

mit neuer Musik von Bonaparte, Masked Intruder, Chromeo, Soundgarden, Hercules And Love Affair, The Trouble With Templeton, Ramona Lisa und Broken Twin. // Endlich mal wieder was Neues zu vermelden gibt es von den Kollegen aus dem Hause Bonaparte. Die legen in diesen Tagen ebenfalls ein neues Album vor und spendieren uns darauf eine ganze […]

mit neuer Musik von Bonaparte, Masked Intruder, Chromeo, Soundgarden, Hercules And Love Affair, The Trouble With Templeton, Ramona Lisa und Broken Twin.

bonaparte// Endlich mal wieder was Neues zu vermelden gibt es von den Kollegen aus dem Hause Bonaparte. Die legen in diesen Tagen ebenfalls ein neues Album vor und spendieren uns darauf eine ganze Reihe verrückter Pop-Tracks, zu denen man so richtig schön die Hüften kreisen lassen kann. Man merkt der Gruppe um Mastermind Tobias Jundt an, dass sie nicht allzu viel Zeit im Studio verschwenden wollte. Die Tracks klingen allesamt sehr lässig, was wiederum auch den Charme des neuen Materials ausmacht. Bonaparte waren ja immer schon ein waschechter Live-Act, nun aber gelingt es ihnen die verquere Energie, die sie auf der Bühne verströmen, auch auf Platte zu überführen. Es darf also gefeiert werden zu Tracks der Marke „Into The Wild“ und „Like An Umlaut In English“. Die Berliner Crew hat auch 2014 noch jede Menge verrückte Einfälle und so freuen wir uns neben dem Bonus-Material, das man mit Hilfe des Silberlings in der „Bonaparte“-Cloud abrufen kann, auch schon auf die anstehenden Live-Dates, die mit Sicherheit wieder zum Verrücktesten gehören werden, was man in den vergangenen Jahren miterleben durfte.

12 Jacket (3mm Spine) [GDOB-30H3-007}// Bereits mit ihrem famosen Vorgänger haben Masked Intruder dafür gesorgt, dass das Herz eines jeden Pop-Punk-Anhängers höher schlägt. Nun steht mit „MI“ ein weiteres Album in den Regalen, das uns mit schmissigen Perlen versorgt, die sich irgendwo zwischen den Polen Weezer und Chixdiggit einsortieren lassen. Ja, bei diesen Songs hier lassen im wahrsten Sinne des Wortes die Sonne rein. Schon nach wenigen Sekunden beginnt man lautstark mitzusingen und möchte am Liebsten der ganzen Welt von diesem charmanten Geheimtipp erzählen, der jetzt via „Fat Wreck Chords“ auch hierzulande für jede Menge Aufregung sorgen sollte. Wir jedenfalls sind begeistert von den verrückten Jungs, die sich im Album-Inlay als neonfarbene Verbrechertruppe inszenieren und scheinbar beiläufig einen bunten Strauß schmissiger Punk-Perlen aus dem Ärmel schütteln, die man sich allesamt auf das aktuelle Festivaltape spielen möchte.

chromeo// Sehnsüchtig gewartet haben wir auch auf den neuen Longplayer von Chromeo. Das Duo erfüllt auch diesmal die hohen Erwartungen. Songs wie „Come Alive“ und „Frequent Flyer“ haben nicht nur bezaubernde Refrains, sie krallen sich auch Tage später noch in den Gehörgängen fest. Irgendwo zwischen den Polen Prince, Hall & Oates und Daft Punk dockt dieses Album hier an und sorgt dafür, dass man schon nach wenigen Sekunden in Richtung Tanzfläche hopst. Es gibt heutzutage kaum einen Act, der die 80er so formvollendet in zeitgemäße Rhythmen transferiert. „White Women“ ist Elektro-Pop der höchten Güte und punktet zu guter Letzt auch noch mit einem Gastauftritt von Solange, Toro Y Moi und Indie-Darling Ezra Koenig aus dem Hause Vampire Weekend. Wenn du dieses Duo also noch nicht für dich entdeckt hast, dann schnupper mal rein. Du wirst es ganz sicher nicht bereuen.

soundgarden// Ein echter Klassiker erscheint in diesen Tagen ebenfalls noch einmal als charmantes Update. Die Grunge-Legenden aus dem Hause Soundgarden melden sich nämlich zum zwanzigjährigen Jubiläum ihres Über-Werkes „Superunknown“ auf der Bildfläche zurück und knallen uns eine neu-gemasterte Version des alten Liedguts vor den Latz. Mit Hits wie „Spoonman“ und „Black Hole Sun“ ist die Scheibe inhaltlich sowieso über jeden Zweifel erhaben, nun aber bekommt man auf Disc Nummer zwei auch noch zahlreichen Demos, B-Seiten und Probeaufnahmen präsentiert, die jedes Fan-Herz höher schlagen lassen. Als die Scheibe der Jungs aus Seattle im Jahre 1994 erstmals veröffentlicht wurde, löste sie einen regelrechten Hype um die Band aus und das Video zu „Black Hole Sun“ zählt bis heute zu den Klassikern seiner Zunft. Kein Wunder also, dass der renommierte „Rolling Stone“ die Scheibe zu den 500 größten Alben aller Zeiten zählt. Sie klingt heute noch so dringlich und atemberaubend wie damals. Also holt euch die „20th Anniversary Collection“ von „Superunknown“. Da kann man nämlich so richtig schön nostalgisch zu werden.

hercules// Nachdem sich die illustren Gazetten in Sachen Pop anfangs noch mit Lobeshymnen gegenseitig zu toppen versuchten, ist nun erst einmal Ruhe eingekehrt im Hause Hercules And Love Affair. Nun aber steht bereits das dritte Album des Kollektivs um Mastermind Andy Butler in den Regalen und darauf versammelt er mal wieder eine illustre Riege an Gaststars, die sich reichlich Mühe geben, die zehn Songs zu einem echten Erlebnis avancieren zu lassen. „The Feast Of The Broken Heart“ ist nicht nur ein äußerst vielschichtiges Werk, es lädt einen auch immer wieder zum Träumen / Schrägstrich / Tanzen ein und funktioniert auch abseits des anfänglichen Hypes sehr gut. Unterstützung bekommt Butler diesmal übrigens von Rouge Mary, Gustaph und dem wunderbaren John Grant. Wenn du also housigen Klängen offen gegenüber stehst und dazu auch noch eine große Portion Pop serviert bekommen möchtest, dann lass dich von diesem Album verzaubern. Es wird dich schon nach wenigen Durchläufen spielend um den kleinen Finger wickeln.

trouble-with-templetn// Unter dem Namen The Trouble With Templeton macht sich derzeit der junge Liedermacher Thomas Calder daran, seine Vorstellung von formvollendeter Pop-Musik mit Folk-Anleihen auf Silberling zu transformieren. Das aktuelle Album namens „Rookie“ ist ein gefundenes Fressen für alle Fans der Fleet Foxes und zeigt einen sichtlich gereiften Künstler, der sich erstmals zusammen mit einer kompletten Band an zauberhafte Arrangements und hymnische Melodien heranmacht. Heraus kommt ein Album, das äußerst facettenreich in Szene gesetzt wurde und aufgrund seiner melancholischen Parts auch für Fans von Arcade Fire und Family Of The Year interessant sein dürfte. Alle Fans von emotionalen Indie-Pop-Tracks sollten also keine Zeit mehr verlieren. Schnappt euch die Scheibe. Sie ist ein echter Geheimtipp.

ramona-lisa// Caroline Polacheck ist nicht nur die Frontfrau der Indie-Band Chairlift, sie hat unter dem Namen Ramona Lisa nun auch ein bezauberndes Solo-Projekt aus dem Ärmel geschüttelt. Darauf orientiert sich die amerikanische Sängerin unter anderem an dem Frühwerk von Björk und Emiliana Torrini und schubst einen schon nach wenigen Sekunden in eine bezaubernde Parallelwelt. Von den elf Songs geht ein Gefühl der Wärme aus, man fühlt sich fast ein wenig im Arm gehalten von diesen Klängen. „Arcadia“ ist laut Aussage der Musikerin so etwas wie „Pastoral Electronic Music“ und die Zuschreibung trifft im Grunde genommen auch den Nagel auf den Kopf. Wenn du also auf nachdenkliche und hintersinnige Klänge mit einer einzigartigen Gesangsstimme stehst, dann schupper mal rein.

broken-twin// Broken Twin nennt sich das aktuelle Album der Liedermacherin Majke Voss Romme, die sich darauf den dunkeln Seiten unseres Daseins zuwendet. Nachdem sie bereits in den britischen Medien mit zahlreichen Lobeshymnen für ihre Musik bedacht worden ist, scheint es nun auch an der Zeit, dass wir uns hierzulande mal etwas eingehender mit dem Schaffen der Musikerin auseinander setzen. Die Dänin hat auf ihrem neuen Album namens „May“ zahlreiche Sings versammelt, die einem ihr wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut gehen und dafür sorgen werden, dass einem ein kalter Schauer über den Rücken jagt. Kein Wunder, dass sie bereits von James Vincent McMorrow darum gebeten wurde, ihn auf Tour zu supporten. Wenn du dich also mal wieder so richtig schön-schräg verzaubern lassen möchtest, dann hör dir die Platte mal an. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.