mit Werken von Julia Romeiß, Mareike Grün und Binder/Kühnle/Roser

Stempel sind ja eigentlich ein Relikt aus einer anderen Zeit – aus der Post oder einer Meldebehörde. Tatsächlich waren sie aber nie völlig verschwunden und in diesem Frühling gibt es besonders viele Stempel-Begeisterte. Ob das auch an dem neuen Werk „Stempeln! Stempelschnitzen für Anfänger & Profis“ (Christophorus Verlag ISBN 9783838835464) von Mareike Grün liegt? Mit Datums- oder Codierstempeln haben ihre Ideen keine Ähnlichkeit. Denn ihre Stempel sind bunt, mal kindlich, mal schick und vor allem werten sie alle „Träger“ unheimlich auf. Wie kommt man an so tolle Stempel? Man macht sie selbst. Die Autorin zeigt ihre Lieblingsmaterialien, mit denen sie großflächige Stempel schnitzt und auch solche die für filigrane Motive am besten geeignet sind. Zum Übertragen der Vorlage und zum eigentlichen Motivschnitzen gibt die Autorin ihre langjährige Erfahrung an den Leser weiter. Ganz unterschiedlich wirken die verschiedenen Stempelarten wie Positiv/Negativ oder Flächenstempel und natürlich die Stempelkombinationen. Für Stoffdrucke eignen sich die Tangrammideen besonders gut. Und für Freunde schönen Papiers gibt sie originelle Anregungen für gestempelte Etiketten und verschiedene Sorten Geschenkpapier. Auch für die kommende Osterzeit macht sie einige Vorschläge. Wunderschön sind auch die Arbeiten mit Stempeln, die gar nicht geschnitzt werden müssen. Weil man zum Beispiel auch toll mit Broccoli oder Äpfel stempeln kann. Die 80 Seiten voller neuer Idee, Tipps und Tricks gibt es für 12,99 Euro. …Wer noch mehr zum Stempeln lesen will schaut mal rein beim Spieltrieb vol. 19.

Bei Wörtern mit up geht es aufwärts. Dies gilt auch fürs Upcycling. Hier bekommen gebrauchte Alltagsgegenständen eine neue Bestimmung. Viele schöne Beispiele für diesen Trend findet ihr im gleichnamigen Buch (9783835413146) von Julia Romeiß. Die freischaffende Designerin zeigt uns 70 kreative Ideen zum Selbermachen und unsere Mülltonne wird weniger schnell voll. Das Layout des Buches ist auf höchstem Niveau und die Fotos sind auch extrem ansprechend – von einer Diplom-Designerin erwartet man aber auch nichts anderes. Zu Beginn gibt es von der Autorin aus München ein kurzes Statement zum Upcycling, anschließend klärt sie die verschiedenen Techniken und das Bastel-Equipment. In 6 Kapiteln gibt es dann selbstgemachte Nützlichkeiten für daheim, zu Tisch, für draußen, zum Spielen, für Ordnung und einfach nur schöne Kleinigkeiten. Sehr praktisch sind ganz sicher die Getränkekastenhocker bei Partys. Besonders gut kommt auch die kleine Tischdecke aus Jeansresten (Super, da gibt es auch einen Tipp zum Webrahmenersatz). Auch der Wochenplan aus dem Kuchengitter ist stylisch und echtes Upcycling. Weniger gelungen, im Sinne des Upcycling-Gedankens, sind z. B. die Cupcake-Girlande. Cupcake-Förmchen, Schnur und Masking-Tape müssen normalerweise nicht Recycelt werden. Ähnlich sieht es mit der Big-Dot-Lichterkette aus. Normalerweise wenn man keine Lust auf Tischtennis mehr hat, sind neben dem Schläger nur noch wenige Tischtennisbälle zu entsorgen. Für eine ganze Lichterkette reichen diese eigentlich nicht mehr. Trotz allem strotzt das Buch voll toller Ideen und durch die farbenfrohe Aufmachung ein Genuss beim Durchblättern. Das 160-seitige Buch enthält außerdem Vorlagen für verschiedene Projekte zum Kopieren und Ausschneiden. Erschienen ist das Werk im BLV-Verlag und kostet 19,99 Euro.

Von TOPP gibt es ein neues Fachbuch für alle Nähfreunde: 352 Seiten Nähwissen mit mehr als 1 500 Abbildungen. Die Autorinnen Brigitte Friederike Binder, Jutta Kühnle und Karin Roser haben dabei alle Themen rund ums Nähen im Blick und können sowohl durch ihre lange Näherfahrung, also auch durch ihre Art darüber zu schreiben, punkten. Immerhin haben Sie schon bei der ersten Auflage dieses Standardwerkes zusammengearbeitet. „nähen – Das Standardwerk“ (TOPP 9783772463990) klärt also über die richtige Maschine, professionelles zuschneiden, die Qual der Wahl bei Nähfüßchen, Schnitte anpassen, Paspel und Keder, Modetechniken und Wohnaccessoires u. u. u. auf. Das Nachschlagewerk geht aber noch weiter und auch für viele Wiedereinsteiger gibt es Interessantes. Ein ganz neues Thema haben sie auch aufgenommen: Wie vermarkte ich Handarbeit (im Internet)? Toll auch die Rubrik 100 FAQ mit leichtverständlichen Antworten. Hier wird u. a. geklärt was Wirkwaren sind oder wie man Fadenreste zwischen der Spannungsscheibe entfernt. Die beiliegende DVD bietet ca. 130 Minuten Nähwissen. U. a. werden Nähmaschinen, Säumen, Sticken oder Jeans kürzen präsentiert. Sicher gibt es bei youtube aktuellere Nähvideos. Aber wer möchte schon immer online sein. Außerdem liegen dem Buch noch einige nützliche Helfer bei: ein Handmaß, Garn- und Bänderspulen und diverse Anhänger. Das Buch eignet sich für alle die selbst noch eine Hose flicken, Applikationen annähen, einen Vorhang nähen oder schon immer einmal eine selbstgemachte Patchworkdecke haben wollten. Für alle Nähsituationen gibt es im Werk eine Beschreibung (meist als Schritt-für-Schritt-Anleitung). Das Werk findet ihr im örtlichen Buchhandel, es kostet 29,99 Euro.