// zuckerbeat vol. (4)15 – „honey“

mit neuer Musik von Snoop Dogg, Roisin Murphy, Gallows, Girlpool, Brandon Flowers, Walt The Moon, Raekwon & Kid Wave. // Snoop Dogg ist ja immer wieder für eine Überraschung gut. Nun also hat er sich niemand Geringeren als Pharrell Williams geschnappt, um sein neues Album stilsicher in Szene zu setzen und punktet schonmal mit einem […]

mit neuer Musik von Snoop Dogg, Roisin Murphy, Gallows, Girlpool, Brandon Flowers, Walt The Moon, Raekwon & Kid Wave.

snoop-dogg// Snoop Dogg ist ja immer wieder für eine Überraschung gut. Nun also hat er sich niemand Geringeren als Pharrell Williams geschnappt, um sein neues Album stilsicher in Szene zu setzen und punktet schonmal mit einem beinahe surreal anmutenden Artwork. „Bush“ wiederum überrascht in diesem Zusammenhang vor allem aufgrund seiner Dichte. Lediglich zehn Songs wurden auf den Silberling gepresst, während Snoops Alben zuvor immer nahezu episch anmuteten. Nun also folgt die Rückbesinnung aufs Wesentliche und die tut der Platte außerordentlich gut. Wenn dann darüber hinaus auch noch so illustre Gastsars wie Rick Ross, Gwen Stefani oder die große Nachwuchshoffnung Kendrick Lamar im Studio vorbeischauen, sorgt das ebenfalls für spannende A-Ha-Effekte und jede Menge Kurzweil beim Zuhörer. „Bush“ ist mit Sicherheit eines der rundesten Werke des Künstlers. Und wenn dann zu guter Letzt auch noch Stevie Wonder auf der Bildfläche erscheint, versinkt endgültig alles in Glückseligkeit. Worauf also wartest du noch. Schnapp dir das Werk.

rosiin-murphy// Roisin Murphy müsste eigentlich schon längst ein Superstar sein. Alles, was die ehemalige Moloko-Sängerin anpackt, ist Gold wert, nur für den großen Erfolg in den Charts hats in Sachen Solo-Karriere leider noch nicht gereicht. Nun wendet sich die bezaubernde Dame, die uns bereits Knaller wie „Sing It Back“ und „The Time Is Now“ bescherte, dem Club zu und taucht mit ihrer Musik ab in Richtung Kellerclub. Da nämlich, wo der Schweiß von der Decke tropft, da gehören diese Tracks hier hin, die allesamt sehr vielschichtig und detailverliebt arrangiert sind. Drumherum pulsiert alles und schon nach wenigen Minuten wird man von diesem Sound hier unweigerlich in Richtung Tanzfläche geschubst. Dort wiederum bekommt man ganz bezaubernde und ebenso treibende Pop-Hymnen präsentiert, die allesamt ganz großes Kino sind. Wenn du also auf Pop-Musik stehst, sie sich in einem Club-Kontext verortet, dann bist du hier genau an der richtigen Adresse.

gallows// „Desolation Sounds“ nennt sich das aktuelle Werk der Gruppe Gallows und man könnte sich kaum einen passenderen Titel für die neue Platte der Jungs vorstellen. Die Scheibe der Punk-Rocker, die uns bereits in der Vergangenheit mit ihrer schroffen Attitüde um den kleinen Finger wickelten, regt einen nämlich auch diesmal wieder dazu an, diverse Gegenstände, die einem gerade in die Hände fallen, kurzerhand in Richtung Asphalt zu schmettern. Ja, die Jungs hier sind nach wie vor ziemlich wütend und ihre zehn Songs sind dennoch so spannend arrangiert, dass man zu Beginn mehrere Anläufe benötigt um sie vollends zu durchdringen. Hat man sich dann allerdings erstmal zurecht gefunden in diesem musikalischen Irsinn, macht es einfach nur verdammt viel Spaß für 36 Minuten so richtig schön durchzudrehen. Wenn du also auf schroffe Punk-Attacken stehst, dann gib der Band mal eine Chance. Es lohnt sich.

girlpool// Girlpool wiederum sind eine von diesen Bands, die sich musikalisch aufs Nötigste beschränken. Daran ändert sich auch auf ihrem neuen Album „Before The World Was Big“ nicht sonderlich viel. Stattdessen bekommt man einen ungefilterten und schräg-anmutenden Cocktail gemixt, der immer wieder Erinnerungen an die Moldy Peaches oder die altehrwürdigen Shaggs wachruft. Die Scheibe des Duos um Cleo Tucker und Harmony Tividad jedenfalls klingt auf eine spröde Art und Weise charmant und die Melodien setzen sich trotz ihrer Schräglage dennoch in den Gehörgängen des neugierig Lauschenden fest. Diese anarchistische Attitüde einfach mal zu machen, was man will, macht nicht nur verdammt viel Spass, sie sorgt auch dafür, dass man von diesem Lo-Fi-Pop-Songs so schnell nicht mehr loskommt.

brandon-flowers// Bereits vor fünf Jahren hat The Killers-Sänger Brandon Flowers mit seinem Debütalbum „Flamingo“ eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass er auch als Solo-Künstler jede Menge Fans von sich zu überzeugen weiß. Nun erscheint das zweite Album des Musikers und auch diesmal gelingt ihm der Drahtseilakt zwischen den Stühlen überaus gut. „The Desired Effect“ ist ein Album voller verkappter Hits, die von der Spiel- und Experimentierfreude des Sängers profitieren. Darüber hinaus stand ihm der Haim- und Vampire Weekend-Produzent Ariel Rechtshaid zur Seite, der seine Songs in ein ansprechendes Soundgewand kleidet. Dabei ist immer wieder spürbar, das der Sänger in die Fußstapfen von Morrissey oder Robert Smith zu treten versucht. Ob ihm das gelungen ist, das muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden. Wir jedenfalls haben Gefallen an dieser Musik gefunden und freuen uns jetzt schon auf Weiteres.

walk-the-moon// Wer auf poppigen Indie-Rock steht, der kommt beim aktuellen Album von Walk The Moon auf seine Kosten. Mit reichlich Verspätung steht die Scheibe der Jungs nun auch hierzulande in den Regalen und hat einige charmante Hymnen im Gepäck. Allen voran ist in diesem Zusammenhang natürlich die Single „Shut Up + Dance“ zu nennen, aber auch der Rest der Platte kann sich durchaus sehen lassen. Der Opener „Different Colors“ zum Besipiel wird allen Wombats-Fans ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern und bei den erstlichen Songs werden auch immer wieder schöne Erinnerungen an Phoenix und den Two Door Cinema Club wach. Der Pop-Appeal von Walk The Moon ist immens, wenn man sich „Talking Is Hard“ aber wohl dosiert zu Gemüte führt, dann wickelt einen das Album schon nach wenigen Einsätzen auf dem heimischen Plattenteller mit links um den kleinen Finger.

raekwon// Rap-Fans kommen derweil beim aktuellen Album von Raekwon auf ihre Kosten. Der fährt auf seinem neuen Album ein wirklich hübsches Programm auf, das noch dazu mit zahlreichen Gaststars gespickt ist. Auf den dreizehn Tracks der Scheibe sind nicht nur Busta Rhymes, A$ap Rocky, Snoop Dogg und Ghostface Killah al Feature-Gäste am Start, die Songs sind auch allesamt von renommierten Produzenten wie Scram Jones und Swizz Beatz in Szene gesetzt. „Fly International Luxurious Art“ klingt dabei trotzdem nie wie ein zusammengewürftelter Haufen an Tracks, stattdessen fügt sich alles formvollendet zusammen und am Ende möchte man sofort die Repeat-Taste betätigen, um sich dieses Rap-Manifest noch einmal von vorne reinzuziehen. Raekwon macht also auch im Jahre 2015 alles richtig und hat mit „I Got Money“ auch noch einen richtigen Knaller für die Charts am Start. Worauf also wartest du noch? Schnapp dir die Scheibe.

kid-wave// Kid Wave wiederum lautet der Name eines charmanten Qurtetts, das aus zwei Mädels und zwei Jungs besteht. Auf ihrem Debütalbum „Wonderlust“ wisdmet sich die Band der Sonnenseite des Lebens und beschert uns eine spannende Mischung aus den schönsten Momenten von Bands wie Teenage Fanclub oder den lemonheads. Diie Londoner Band macht dabei gleich zu Beginn ihrer Karriere ziemlich viel richtig und nistet sich irgendwo zwischen den Polen Indie- und Dream-Pop ein. Jedenfalls sind mache ihrer Tracks so schön verschroben, das man auch hin und wieder den Einfluss von Pavement oder den Breeders durchschimmern sieht. Es lohnt sich also durchaus dieser aufstrebenden, jungen Band mit jeder Menge Enthusiasmus mal eine Chance zu geben. Sie hat durchaus das Potenzial sich vom Status des Geheimtipps zu emanzipiperen. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.