mit Büchern von Kim Gordon, Sergej Lukianenko und Ann Leckie sowie den Hörspielen The Walking Dead (Folge 1 bis 4), Gruselkabinett (Folge 100 & 101) und Sherlock Holmes (Folge 19).

// Kim Gordon ist den meisten bereits aufgrund ihrer famosen Tätigkeit als Bassistin und Sängerin der Kult-Gruppe Sonic Youth bekannt. Nun legt sie mit „A Girl In A Band“ ihre Autobiografie vor und dekliniert dabei noch einmal die wichtigsten Phasen ihres bisherigen künstlerischen Schaffens durch. 2011 sind Sonic Youth in diesem Zusammenhang bereits am Ende angekommen. Zahllose Fans sind traurig über den Abschied von einer Band, die jahrelang Grenzen auslotete und sich auch nicht davor scheute, immer wieder künstlerische Risiken einzugehen. Wir allerdings blicken in dem Werk erst einmal zurück zu den Ursprüngen der Musikerin. Wir werden transferiert in Richtung Kalifornien, wo die 60er Jahre gerade ihre Spuren hinterlassen. Dort lebt auch Kim Deal und berichtet von ihrer Beziehung zu ihrem psychisch kranken Bruder, der Spuren in ihrer Seele hinterlässt. Anschließend werden dann reichlich Anekdoten aus dem Bandalltag präsentiert, die vor allem in Bezug auf die Gründungsphase wahnsinnig interessant sind. Neben der Freundschaft zu Nirvana-Frontmann Kurt Cobain kommt dabei auch die künstlerische Ader der Protagonistin nicht zu kurz und die zahlreichen Fotos vermitteln einem einen wirklich authentischen Eindruck von der damaligen Zeit. Wenn du also wissen möchtest, wie das so ist, wenn man sich zu jener Zeit als Frau in einer Band behaupten musste, dann lies dieses Buch. Es wird dir in mancherlei Hinsicht die Augen öffnen.

// Die Erfolgsgeschichte des Horror-Comics „The Walking Dead“ ist schon bemerkenswert. Die Reihe schaffte es nicht nur die Comic-Gemeinde in den USA, die traditionell eher Superhelden zugewandt ist, von sich zu überzeugen, sie wird nun nach der TV-Adaption auch noch ins Hörbuch-Format übersetzt und weiß dabei ebenfalls zu überzeugen. Vier Folgen sind inzwischen via „Lübbe Audio“ erschienen und die jagen einem immer wieder einen kalten Schauer über den Rücken. Dabei orientieren sich die Macher nicht nur an der sich stetig steigernden TV-Version, es konnten sogar die Original-Synchronsprecher der Reihe davon überzeugt werden, bei dem spannenden Projekt mitzumachen. Wer die Reihe bisher noch nicht kennt, der wird im ersten Teil erstmals mit dem Polizisten Rick Grimes konfrontiert, der auch in Zukunft im Mittelpunkt des Geschehens stehen soll. Selbiger liegt gerade nach einem Schusswechsel im Koma und erwacht erst einige Wochen nachdem der Zombie-Virus über die Menschheit herein gebrochen ist. Sein einziges Ziel ist fortan seine Familie zu finden und das erweist sich als wesentlich schwieriger als gedacht (Vorsicht Spoiler!) Nachdem er sie in der zweiten Episode dann einholt, muss er feststellen, dass sein Ex-Partner ein ganz eigenes Spiel mit ihnen getrieben hat und so spitzt sich die Situation zunehmend zu. Dabei geraten nicht nur die zahlreichen Beteiligten in Ricks Gruppe zunehmend an ihre Grenzen, man fragt sich als Zuhörer auch immer wieder selbst, wie man sich wohl in einer solch aussichtslosen Situation verhalten würde. Die kürzlich erschienene vierte Folge endet schließlich mit einem packenden Showdown auf einer Farm, weshalb wir es jetzt schon nicht mehr erwarten können, dass Folge 5 in den Handel kommt. Worauf also wartest du noch? Schnapp dir dieses packende Endzeit-Hörspiel. Es lohnt sich.

// Wer auf fantastische Unterhaltung steht, der kommt in der Zwischenzeit auch an zwei hervorragenden Werken aus dem „Heyne“-Verlag nicht vorbei. Den Anfang macht der neueste Band der sogenannten „Wächter“-Reihe, welche hierzulande im Rahmen der „Wächter der Nacht“-Verfilmung auch schon für jede Menge begeisterte Zwischenrufe sorgte. Nun also steht das neueste Buch von Sergej Lukianenko aus Kasachstan in den Regalen und führt die sagenumwobene Geschichte um Magier, Hexen und Vampire in die sechste Runde. „Die letzten Wächter“ thematisiert dabei weiterhin den Umstand, dass eben genannte Kreaturen schon seit geraumer Zeit unbemerkt unter uns leben. Unter ihn en aber tobt ein heftiger Krieg, der sich auf einen Kampf zwischen den Mächten des Lichts und den Mächten der Dunkelheit zuspitzen lässt. Selbige werden lediglich in Zaun gehalten von einem bereits vor vielen Jahren geschlossenen Waffenstillstand, der im Laufe der Zeit immer brüchiger wird. Um die daraus resultierende Apokalypse noch zu verhindern, gibt es lediglich eine Möglichkeit. Es muss eine sechste Wache gebildet werden. Ob dem Nachtwache-Mitglied Anton Gorodezki das gelingt? Am Besten du findest es selbst heraus und widmest dich direkt hinterher noch einem preisgekrönten Werk von Ann Leckie. „Die Maschinen“ ist ein echter Hingucker. Die Geschichte dreht sich um eine Kämpferin namens Breq, die auf einem fernen Planeten einsam auf Rache sinnt. Der Clou bei der ganzen Geschichte ist, dass Creg nicht etwa ein menschliches Wesen, sondern eine kongeniale Maschine ist, die darauf abgerichtet ist andere zu töten. Eines Tages allerdings wendet sie sich auf einmal gegen ihren Schöpfer und versucht auf diese Weise in Freiheit zu leben. Ob ihr das gelingt? Es lohnt sich in dieses waghalsige Werk reinzuschnuppern, denn wer sich durch den etwas chaotischen Auftakt kämpft, der wird mit einer wirklich hintersinnigen Sci-Fi-Geschichte belohnt, die gar nicht mal so weit weg zu sein scheint von unserer heutigen Welt.

// Ein Jubiläum gibt’s zu guter Letzt ebenfalls zu feiern. Die 100ste Ausgabe des guten alten „Gruselkabinett“ steht nämlich seit kurzem in den Regalen und hat sich dafür einem ganz besonderen Altmeister angenommen. Die Hörspielreihe aus dem Hause „Titania Medien“ wendet sich mit der Geschichte „Träume im Hexenhaus“ nämlich einem Werk von H.P. Lovecraft zu und jagt einem dabei immer wieder einen kalten Schauer über den Rücken. Die Geschichte selbst ist angesiedelt im Jahre 1927 und führt uns nach Arkham. Dort ist gerade erst ein Student namens Walter Gilman in ein mysteriöses Haus gezogen, wo im 17ten Jahrhundert eine Hexe gelebt haben soll. Selbige ist seither spurlos verschwunden und doch reichen ihre Klauen bis hinein in Richtung Gegenwart. Wem das noch nicht reicht, der kann sich anschließend in Folge 101 noch einmal weitere 100 Jahre in der Zeit zurückspulen lassen. Die Geschichte „Verlorene Herzen“ spielt im Jahre 1811 und thematisiert das Leben eines Waisenjungen namens Stephen, der beginnt auf einem alten Herrenhaus auf dem Land zu leben. Dort aber kommt es schon nach kurzer Zeit zu der einen oder anderen unglaublichen Begegnung und so beginnt der Protagonist schon bald an seinen Sinnen zu zweifeln. Die Geschichte von M.R. James liefert dabei gewohnt imposante Unterhaltung und wird von Marc Gruppe (ebenso wie Folge 100) sehr gekonnt auf Hörspiel-Modus überführt. Wenn du also auf klassische Gruselstories stehst, dann gib der Reihe mal eine Chance. Teil 100 beinhaltet darüber hinaus noch eine gelungene DVD inklusive 50-minütiger Filmdokumentation zum Thema „Titania Medien“. Na, wenn das mal kein Kaufanreiz ist. Selbige sind derweil übrigens auch noch für die Serie „Sherlock Holmes“ verantwortlich, die nun schon in die 19te Runde geht. Diesmal dreht sich alles um „Die Daumen des Ingenieurs“ und so bekommen wir es mit einem jungen Typen namens Victor Hatherley zu tun, der sich aufgrund finanzieller Schwierigkeiten daran wagt, einen mysteriösen Auftrag entgegen zu nehmen. Als ihm am nächsten Morgen einer seiner Daumen fehlt, geraten die Dinge zunehmend außer Kontrolle und man darf sich als Hörer über eine spannende Detektiv-Geschichte mit dem altehrwürdigen Detektiv von Arthur Conan Doyle freuen. Worauf also wartest du noch? Schnapp dir dieses Hörspiel von Marc Gruppe, das noch dazu mit dem „Blauen Karfunkel“ der Deutschen Sherlock-Holmes-Gesellschaft ausgezeichnet wurde. Und damit Schluss für heute. Bis zur nächsten Lese- und Hörspielrunde.