// zuckerbeat vol. (4)19 – „kickstart“

mit neuer Musik von The Expanders, Basstard, ASD, Lux, Celo & Abdi, Pimf, Cro und Everything Everything. // Passend zur Sommersonne kann man sich derweil auch mit der neuen Platte von The Expanders ganz vorzüglich die Zeit verteiben. So entspannt jedenfalls hat uns schon lange niemand mehr zum Hängematte-Schunkeln eingeladen. Die neue Platte namens „Hustling […]

mit neuer Musik von The Expanders, Basstard, ASD, Lux, Celo & Abdi, Pimf, Cro und Everything Everything.

expanders// Passend zur Sommersonne kann man sich derweil auch mit der neuen Platte von The Expanders ganz vorzüglich die Zeit verteiben. So entspannt jedenfalls hat uns schon lange niemand mehr zum Hängematte-Schunkeln eingeladen. Die neue Platte namens „Hustling Culture“ besteht aus 12 knackigen Reggae-Tracks, die allen Fans von Sublime, Passafire oder The Movement ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern sollten. Ja, diese Musik hier ist wie geschaffen, um sie sich im Antlitz des Sandstrands wie Headphones zu Gemüte zu führen und wir können allen Lesern des Zuckerbeats nur dazu raten, diesem sympathsichen „Seasy Star“-Signing mal eine Chance zu geben. Es lohnt sich – auch deshalb, weil man hierzulande nur sehr selten ein solch gelungenes Update von 70er Jahre-Klängen der Marke The Ethiopians und The Mighty Diamond um die Ohren gehauen bekommt.

basstard// Sehnlich gewartet haben wir auch auf das aktuelle Album des Künstlers Basstard. Der legt in diesen Tagen mit „Meister der Zeremonie“ sein neues Album vor und könnte damit endlich auch charttechnisch zum großen Wurf ausholen. Das wiederum liegt nicht etwa daran, dass sich der Künstler irgendwie dem Mainstream anbiedern würde, sein Tracks sind immer noch äußerst vertrackt arrangiert und mit hintersinnigen Lyrics versehen. Die Zeit scheint einfach reif für diesen Rapper, der sich diesmal inklusive Bonus-Tracks durch 20 atemberaubende Tracks kämpft und noch dazu so illustre Künstler wie Sido, Prinz Pi und Kontra K als Feature-Gäste gewinnen konnte. Wenn du also auf einen schrägen Mix aus Horror-Passagen, Rap-Klängen und Opern-Anleihen stehst, dann gib diesem vielschichtigen Werk mal eine Chance. Es könnte in den kommenden Monaten zu deinem treuen Begleiter avancieren.

asd// Für seine „Männlich“-Trilogie hat Samy Deluxe derweil ziemlich viel Kritik einstecken müssen. Die alelrdings scheint ihn nun regelrecht beflügelt zu haben, jedenfalls kann man sich kaum eine bessere Antwort als das nun erschienen Comeback-Album von ASD vorstellen, das seinen Namen „Blockbasta“ vollends verdient. Ja, diese Songs hier machen Spaß und sie führen einem vor Augen, warum man diese Kollabo vor geraumer Zeit mal ganz tief ins herz geschlossen hat. Sei es die Alpabetisierungs-Parade in „Legendär/Populär“ oder das schmissige „Deadline“ in Kooperation mit Max Herre. Diese Platte hier macht jede Menge gute Laune und mit „Antihaltung“ haben Afrob und Samy auch gleich noch einen echten Hit im Gepäck, der schon bald in den angesagten Diskotheken des Landes rauf und runter laufen sollte. Worauf also wartest du noch. Schnapp dir das Album. Es lohnt sich.

lux// Ebenfalls sehr empfehlenswert ist das Debütalbum des Rap-Künstlers Lux, das in diesen Tagen unter dem Titel „Lukas“ um die Ecke biegt. Darauf finden sich nicht nur 17 wirklich hintersinnige Tracks, die in lyrischer Hinsicht wirklich bemerkenswert sind, sondern auch ein paar hübsche Feature-Parts von BBou, Boshi San, Times und Edgar Wasser, die dafür sorgen, dass die ganze Angelegenheit auch noch äußerst abwechslungsreich anmutet. Wir jedenfalls sind begeistert von diesem Münchner, der uns locker-flockige Lyrics wie „sag ich –tight- mein ich nicht eng, und mit –Scheiß- nicht Exkrement“ um die Ohren haut. Dabei ist es überaus faszinierend zu sehen, wie viel Liebe zum Detail in diesem Debütalbum steckt. Hier möchte jemand ein Ausrufezeichen setzen und es bleibt zu hoffen, dass den Menschen sein Namen schon bald auch außerhalb der Szene ein Begriff ist. Verdient hätte er es.

celo-abdi// Ebenfalls aus dem Vollen schöpfen auch die Kollegen von Celo & Abdi, die in diesen Tagen ihr neues Album „Bonchance“ in den Ring werfen. Auf grandiose Weise vermischen sie dabei hessische Mundart mit dem Slang der Straße und schaffen es, den Hörer ähnlich wie einst die Stieber Twins mit dieser Melange zu überzeugen. Diese Musik wirkt so unglaublich authentisch und experimentierfreudig, dass man dem Album dabei mehrere Durchläufe schenken sollte, bis es sich einem vollends entschließt. Dann aber feiert man astreine Punktlandungen wie „Amo aller Amos“ oder den Titeltrack, als ob es kein Morgen mehr gebe. Und wenn dann in „Schlaghammer“ auch noch der Beginner-Klassiker „Hammerhart“ zitiert wird, ist man endgültig am Durchdrehen. Gebt dem Duo also bitte mal eine Chance und freut euch noch dazu auf schicke Features von Xatar, Haftbefehl und vielen anderen. Ein wirklich rundes Ding, diese Scheibe.

pimf// Schon im „Intro“ des aktuellen Albums von Pimf wird deutlich, dass sich hier jemand vollkommen der Liebe zur Rapmusik verschreibt. Der 21jährige hat im Laufe seine Lebens darüber hinaus schon eine ganze Menge an Erinnerungen gesammelt, die er nun in Form einer „Memo“ auf die Szene loslässt. Dass die Platte dabei ganz hervorragend reinläuft, liegt nicht nur an den illustren Featuers von Umse, Mortis oder Damion Davis, sondern auch daran, dass sich der Künstler selbst nicht allzu wichtig nimmt. Stattdessen macht er es sich lieber in der Rolle des Underdogs gemütlich und knallt einem ein paar knackige Punchlines vor den Latz. Die Vorschusslorbeeren, die er derzeit also von allen Seiten einheimst, sind durchaus berechtigt und so sollte sich jeder, der auf Rapmusik mit vielschichtigen Lyrics steht, dieses Werk auch auf keinen Fall entgehen lassen. Es lohnt sich, nicht nur wegen dem gelungenen Trip nach „Philadelphia“.

cro// In diesem Zusammenhang darf natürlich auch der Hinweis auf den Panda-Superstar Cro nicht fehlen, der sich in diesen Tagen ebenfalls in die Liste der illustren Künstler einreiht, die für MTV ein Unplugged-Konzert in Szene setzen dürfen. Sein Werk wiederum besteht dabei nicht nur aus 21 knackigen Songs, es wurden auch ein paar Feature-Gäste eingeladen, wobei der Musiker dabei auf eine gelungene Mischung aus Newcomern (DaJuan & Teesy) und etablierten Künstlern (Max Herre) setzt. Überasschenderweise geben sich sogar die altehrwürdigen „Prinzen“ ein Stelldichein auf dem Album und nehmen bei den Songs „Einmal um die Welt“ und Millionär“ hinter dem Mikrofon Platz. Cro war eben immer schon dem Pop zugewandt und er lebt diese Vorliebe nicht nur in der aktuellen Single „Bye Bye“ vollends aus. Ansonsten gibt’s viel Altebkanntes, was bei gerade mal zwei regulären Outputs und einigen Mixtapes auch keine große Überraschung ist. Wenn du also zuvor schon auf die Musik des Künstlers standest, kannst du mit dieser Platte nichts falsch machen.

everything// Everything Everything wiederum bleiben auch auf ihrem neuen Album komplett unberechenbar und knallen uns auch diesmal wieder einen bunten Topf unterschiedlichster Stile vor den Latz. 17 Songs finden sich auf der Deluxe-Edition des dritten Albums der Band und die laden einen auf eine wirklich waghalsige Achterbahnfahrt der Emotionen ein. Am Besten lässt sich diese Musik wohl noch unter dem Banner „Artrock“ zusammenfassen, denn was hier auf einen einprasselt, ist beinahe so surreal wie das gelungene Artwork der Scheibe. „Get To Heaven“ ist also nicht mehr und nicht weniger als das erwartet Spektakel einer Band, die sich anschicken könnte, irgendwann mal in die Fußstapfen von Muse zu treten. Also schnuppert mal rein. Es lohnt sich. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.