mit den Werken Shoplifter, Steam Noir (Band 4), der Peanuts-Werkausgabe (Band 19), Maze Runner (Die Auserwählten in der Brandwüste) und Sprechende Hände.

// Eine moderne Heldengschichte erzählt uns Michael Cho in seiner spannenden Graphic Novel „Shoplifter“. Das Werk mit dem passenden Untertitel „Mein fast perfektes Leben“ dreht sich um eine junge Frau namens Corinna, die eigentlich ein relativ perfektes Leben führt, wäre sie nur nicht immer so unzufrieden mit sich selbst. Sie beschließt deshalb ihren Leben ein wenig Spannung zu verleihen und beginnt in unterschiedlichen Läden kleine Dinge mitgehen zu lassen. Das allerdings ist nur das Symptom für etwas anderes und so wird schnell klar, dass Corinna etwas an ihrem Leben ändern muss, um dauerhaft glücklich zu werden. Dass sie sich für ihre Diebeszüge immer wieder große Filialen aussucht, spricht dafür, dass sie noch so etwas wie ein Unrechtsbewusstsein besitzt, denn mit den Tante-Emma-Läden hätte sie Mitleid. Trotzdem kommt sich nicht von diesem „Tick“ los und sieht sich schon bald mit den Folgen ihres Handelns konfrontiert. Auf welche Art und Weise? Das findest du am besten selbst heraus. Es macht einfach nur verdammt viel Spaß sich durch diese Geschichte aus dem Alltag einer etwas anderen „Heldin“ zu wühlen.

// Das große Finale in Sachen „Steam Noir“ steht in diesen Tagen ebenfalls an. Die vielfach hochgelobte und ausgezeichnete Reihe aus dem „Cross Cult“-Verlag ist ein gefundenes Fressen für alle Steampunk-Fans. Der Mix aus Kriminalgeschichte, Fantasy-Anleihen und Endzeit-Drama punktet nicht nur mit einer grandiosen Aufmachung, nun werden auch endlich die wahren Hintergründe um das sagenumwobene Kupferherz gelüftet. Dabei wird Heinrich Lerchenwald zunehmend zum Handlanger degradiert, während sich Wiederkehrer Leander und Wunderdoktor Prestau auf ein gefährliches Spiel einlassen. Dabei stellen sich nicht nur existenzielle Fragen, die auf famose Weise in die erdrückende Endzeit-Szenerie eingewoben wurden, der Protagonist muss sich auch mit seinem innersten Selbst konfrontieren – denn immer steht auch die Frage im Raum. Wofür mache ich das eigentlich alles, wenn nichts mehr von Bedeutung zu sein scheint. Wenn du jetzt neugierig geworden bist, dann gib der Reihe von Felix Mertikat und Verena Klinke, die im Jahre 2012 den „Sondermann-Preis der Frankfurter Buchmesse“ erhalten hat, mal eine Chance. Du wirst es ganz sicher nicht bereuen.

// Bereits bei Folge Nummer 19 sind auch die altehrwürdigen Peanuts inzwischen angelangt und haben auch in den Dienstjahren 1987 und 1988 nicht an Charme eingebüßt. Nach wie vor zeichnet sich der gute alte Charles M. Schulz für die Reihe verantwortlich, die unter anderem auch als Referenz für den illustren Comic-Strip „Calvin & Hobbes“ herhalten kann. Die Werkausgabe aus dem „Carlsen“-Verlag versammelt derweil erstmals alle Strips des „Peanuts“-Kollektivs in chronologischer Reihenfolge und so werden wir diesmal Zeuge davon, wie Charlie Brown an seinen ersten Flirtversuchen mit seiner Angebeteten scheitert und Snoopy nach einem Eishockey-Unfall im Krankenhaus landet. Darüber hinaus gibt’s auch ein charmantes Wiedersehen mit Lucys Bruder Rerun, der ordentlich für Furore im Universum der lieben Kleinen sorgt. Als wäre das noch nicht genug, gibt’s als Bonus auch diesmal eine gelungene Einführung von niemand Geringerem als Garry Trudea (Zeichner von „Doomsdury“). Außerdem freuen wir uns jetzt schon auf die noch ausstehenden Bände, die diesen hochwertigen Schatz im Comic-Schrank in den kommenden Monaten und Jahren vollenden werden.

// Zum Thema „Maze Runner“ erscheint in diesen Tagen ebenfalls eine spannende Graphic-Novel-Adaption, die Lust auf mehr macht. Nachdem das Labyrinth hinter sich gelassen wurde, steht die Menschheit auch schon vor der nächsten großen Herausforderung. Eine Seuche namens „Der Brand“ breitet sich aus und droht auch noch die letzten Überlebenden dahin zu raffen. Die Suche nach einem Heilmittel wird zu einem Wettlauf gegen die Zeit und auch die Rolle von Thomas, Teresa und den anderen Überlebenden in diesem Spiel wird zunehmend undurchsichtiger. Im Rahmen der fünf Kurzgeschichten werden dabei zahlreiche Hintergründe der einzelnen Figuren offenbart und es gelingt den Künstlern wie Jackson Lanzing, Collin Kelly, Marcus To, Andrea Mutti und Tom Derenick genauso wie Regisseur Wes Ball und Drehbuchautor T.S. Nowlin die Geschichte auf das nächste Level zu hieven. Es lohnt sich also mal reinzuschauen in diesen offiziellen Comic, der unter dem hübschen Titel „Die Auserwählten in der Brandwüste“ nun auch hierzulande mit einem Vorwort von James Dashner in den Handel kommt.

// Die Geschichte von Helen Keller wird in der Zwischenzeit ebenfalls noch einmal in grafischer Form nachvollzogen und wir können allen Lesern nur empfehlen, sich dieses fantastische Werk einmal zu Gemüte zu führen. „Sprechende Hände“ von Joseph Lambert ist ein eindringliches Werk über die Protagonistin, die seit ihrem zweiten Lebensjahr taubblind ist. Alles um sie herum ist nicht wirklich wahrnehmbar und doch gelingt es ihr zusammen mit der Lehrerin Annie Sullivan eine Zeichensprache zu lernen, die ihr die Möglichkeit gibt mit anderen Menschen in Kontakt zu treten. Wie das Ganze funktioniert, das führst du dir allerdings am besten selbst noch einmal vor Augen und vertiefst dich in diese bewegende Graphic Novel über ein unbeschreibliche Freundschaft. Es lohnt sich. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Strichcode.