mit spannenden Büchern von Charlotte Roche, Alex Scheffler, Annette Neubauer und Herwig Slezak.

// Lange Zeit gelassen für ihren neuen Roman hat sich die allseits beliebte Charlotte Roche. Nun allerdings steht „Mädchen für alles“ endlich in den Regalen und stellt ganz nebenbei unter Beweis, das sich die Autorin nicht nur sehr gekonnt an privaten Angelegenheiten abzuarbeiten vermag. Ganz im Gegenteil: dieses Werk hier ist nur noch in Nuancen autobiographisch und dreht sich um eine Frau namens Christina, deren Leben eigentlich perfekt ist. Allerdings wird sie immer wieder von einem starken Gefühl der Langeweile übermannt und so holt sie sich ein „Mädchen für alles“ an ihre Seite. Diese junge Frau namens Marie erledigt die Hausarbeit scheinbar im vorbei gehen und zaubert nach dem Spielen mit dem lieben Baby auch noch ein leckeres Mahl auf den Tisch. Als Christine langsam Gefallen an der ganzen Geschichte findet, wird ihr klar, dass man Marie ja noch für ganz andere Dinge einspannen könnte. Welche das sind und auf welch gefährliche Sachen sie sich dabei einlässt. „Mädchen für alles“ jagt einem immer wieder einen kalten Schauer über den Rücken und eignet sich auch rund um Halloween ganz famos für einige gruselige Stunden. Was für ein fulminantes Comeback, mit dem wir nun wirklich nicht gerechnet hätten.

// Wer kennt ihn nicht, den Grüffelo, der 1999 in einem Kinderbuch, das erste Mal seinen Auftritt hatte. Gezeichnet hat ihn Alex Scheffler (*1957 in Hamburg). Heute lebt der Illustrator mit seiner Familie in London und hat mit Pip, der Hase und Posy, der Maus, zwei wunderschöne Figuren geschaffen. In „Pip und Posy – Das Gruselmonster“ (Carlsen, ISBN 9783551518576) erzählt er von Freundschaft, etwas Mut und natürlich einem Gruselmonster. Posy hatte begonnen Muffins zu backen, als ein struppiges Monster ans Fenster und an die Tür klopft. Als das Monster auch noch zur Türe hereinkommt muss sich Posy hinter dem Sofa verstecken, solche Angst hat sie vor diesem blauen Gruselmonster. Schließlich macht sie eine Entdeckung und das Monster ist gar nicht mehr schrecklich. Das Bilderbuch ist eine tolle Halloweengeschichte für Kinder ab 2 Jahren (= bestes Halloween-Einstiegsalter). Mit den 32 Seiten und dem Hardcover mit Spotlackierung überlebt das Werk sicher auch Halloween 2017. (7,99 Euro)

// Zur Jahreszeit passend empfehlen wir Kindern, die gerade Lesen gelernt haben, eine Spukgeschichte. Im Buch „Spuk auf Burg Finsterfels“ (FISCHER Duden Kinderbuch, ISBN 9783737332118) begleitet der Leser, in 4 Kapiteln, die Freunden Paul, Lina, Sofie und Jonas. Alles Beginn damit, dass Paul behauptet auf Burg Finsterfels spukt es. Lina will ihm das nicht glauben, deshalb und aus Trotz lässt sie sich auf eine schauderhafte Wette ein: Alleine muss jeder von ihnen, nachts und nur bei Mondschein, über den Burgfriedhof zu einem bestimmten Grabmal gehen und dort eine farbige Murmel ablegen. Ob sich die beiden wohl trauen und Geistern begegnen erfahrt ihr im Buch. Die Bände der Duden Leseprofis richten sich an Leseanfänger. Buchumfang, Schriftgröße, Textmenge sind auf Erstleser abgestimmt. Wer Lust hat kann die Fragen zum Text beantworten und kleine Rätsel lösen. Die Autorin, Annette Neubauer, ist sehr vielseitig. Wenn sie nicht schreibt, unterrichtet sie, sitzt am Computer, leitet eine Schreibwerkstatt oder liest aus ihren Büchern vor. (7,99 Euro)

// Wem der 3. Zombiewalk am Freitag zu voll ist und lieber gruselige Wege auf Friedhöfen oder dunklen Wäldern bevorzug, hat vielleicht Lust einige dieser Touren zu gehen: „Mystische Pfade Bayerischer Wald – 33 Wanderungen auf den Spuren von Mythen und Sagen“ (Bruckmann, ISBN 9783765445107). Lange galt der Bayerische Wald als undurchdringlich und geheimnisvoll. – Etwa 130 km südöstlich von Würzburg beginnt das Naturerlebnis Bayerwald. Dorthin nimmt uns Herwig Slezak (*1967), studierter Volkskundler und Redakteur für Reisebuchverlage und Zeitungen. Auf den ersten Seiten fasst der Autor wichtige und historische Informationen zum Bayerischen Wald zusammen, außerdem gibt er reisepraktische Tipps zum stressfreien Wandern. Die Auswahl der Routen ist gelungen und abwechslungsreich. Am Beginn jeder Route gibt es eine Infospalte mit Angaben zum Schwierigkeitsgrad, km, Dauer, Höhenmeter, Tourencharakter, Hinweise zum höchsten Punkt bzw. Ausgangs- und Endpunkt, zur Anfahrt, Gehzeit, den Markierungen, Einkehrmöglichkeiten und zur Karte. Die Touren sind familienfreundlich und in der Regel als Runden angelegt, nur in Ausnahmefällen ist derselbe Hin- und Rückweg sinnvoll. Die Wege gibt es in 3 Kategorien: blau = kürzere Touren mit wenig Steigung, rot = erfordern eine gewisse Kondition für Auf- und Abstiege und schwarz = sportliche Touren. Für die längsten Touren „Inseln im Waldmeer“ und „Der König im Bayerwald“ müssen 5:15 Stunden eingeplant werden. Die schnellste Tour „Der versteinerte Drache“ ist in einer Stunde zu erwandern. Auf den 160 Seiten und über 100 Fotos gibt der Autor einen ersten Eindruck wie verwunschen der Bayerwald ist. Ob er, was den Gruselfaktor betrifft, mit dem Zombiewalk mithalten kann, müsst ihr selbst entscheiden. (19,99 Euro)