// werktag vol. 61 – „auftrennen ist das neue meditieren!?“

mit Werken von Nido, Helene Weinold-Leipold/Daniela Herring/Roswitha Sanchesz Ortega und Andrea Kollath/Ulla Rahn-Uber. // Seid ihr Eltern mit Kindern unter sechs Jahren, die über einen breiten Interessenshorizont und ein überdurchschnittliches Einkommen verfügen? Ja, dann gehört ihr absolut zur Zielgruppe der Zeitschrift Nido. 2009 erschien die erste Ausgabe des Magazins mit dem Untertitel „Wir sind eine […]

mit Werken von Nido, Helene Weinold-Leipold/Daniela Herring/Roswitha Sanchesz Ortega und Andrea Kollath/Ulla Rahn-Uber.

w61-selber-machen// Seid ihr Eltern mit Kindern unter sechs Jahren, die über einen breiten Interessenshorizont und ein überdurchschnittliches Einkommen verfügen? Ja, dann gehört ihr absolut zur Zielgruppe der Zeitschrift Nido. 2009 erschien die erste Ausgabe des Magazins mit dem Untertitel „Wir sind eine Familie“. Im Heft gibt es neben Themen zu Politik bis Wirtschaft, Reisen und Psychologie auch die Rubrik „Selber machen“. Die schönsten Basteleien wurden nun in „selber machen: Das Familienbastelbuch (100% selbst gemacht)“ (Coppenrath, ISBN 9783649668961) zusammengestellt. Allen Ideen gemeinsam ist die Familienaktivität. Ohne ewiges Organisieren und teure Materialien einkaufen zu müssen wird spontan, vielleicht an einem verregneten Sonntagnachmittag, mit einem Haufen Kram das Basteln angefangen. Nach einem zeitweiligen riesigen Chaos aus Papierschnipseln, Stoffresten, Farben und Kleber entsteht am Schluss ein Unikat. In acht Kapiteln gibt es die besten Ideen aus Karton, an der frischen Luft, Tiere zum Spielen, Kindermöbel, Spiele für unterwegs außerdem gibt es einige Ideen für schnelle Kostüme oder für jährliche Festivitäten. So entstehen, ganz einfach aus überflüssigen Fotos der Familienmitglieder, kleine Hampelmänner, aus alten Papiertüten tierische Masken oder aus alten Zeitungen und Geschenkpapier ein bunter Flechtkorb für allerlei Krimskrams. Sicher, die Unikate sind nicht zeitlos und können gewiss nicht der nächsten Generation vererbt werden. Darum geht es aber den Machern auch nicht und das Material wäre meist vorher schon im Müll gelandet, wie bei den alten Dosen für ein Schlagzeug oder die aussortierten Krawatten für die Plüsch-Schlangen. Das Layout ist exakt dasselbe wie in der Zeitschrift und deshalb sehr ansprechend, übersichtlich und klar. (Euro 19,95)

w61-mutzen-schals-u-co// Mützen kann man nie genug haben. Schließlich braucht es eine luftige Mütze für die aktuelle Wetterlage, eine gefütterte Kopfbedeckung, für Tage an denen klirrende Kälte herrscht und natürlich möchte man auch bei Farbe und Form variieren können. Das Schöne am Mützenstricken ist ja, dass zum einen wenig Material beschafft werden muss und zum anderen der Ohrenwärmer im Vergleich zu Strickjacken und Co. schnell fertig ist. Schöne Ideen findet ihr übrigens auch in „Mützen, Schals & Co. Stricken: Tolle Accessoires von Beanie bis Dreieckstuch“ (Naumann & Göbel, ISBN 9783625173748). Wirklich ansprechende Ideen, auch für Wollreste, gibt es in den Kapiteln ‚Für Damen Herbst und Winter‘, ‚Für Damen Sommerliches‘ und ‚Für Herren Rund ums Jahr‘. Insgesamt 28 Vorschläge lassen keine Kopfbedeckung aus: Bommelmütze, Beanie, Mütze im Boho-Stil, Baskenmütze, Kapuzenschal, Stirnband, Hutmütze oder Mützen mit Schrägmuster. Außerdem gibt es dazu passende Anleitungen für Loops, Stulpen, Capes, Schals oder Dreiecktücher. Die Projekte sind für Einsteiger bis Geübte geeignet. Mit den Angaben zum Material, zur Maschenprobe, zum Muster (oft mit Skizze) und dem knappen, aber präzisen Text „So wird’s gemacht“ lassen sich die Strickarbeiten gut umsetzen. Wenig gibt einem so viel Freude wie eine selbstgemachte Lieblingsmütze. Probier’s einfach mal aus! Bei Frauen sind die Mützen in Größe 56 für große Jungs in 58 cm Kopfumfang angegeben. Die Größe anpassen dürfte aber bei kaum einem Modell schwierig werden. Vorneweg wird’s für alle Anfänger interessant, denn hier gibt es fast 20 Seiten ‚Strick Basics‘ – also Stricknadeln, Maschen anschlagen und vieles wichtige mehr. Manchmal könnten die Fotos klarer oder atmosphärischer sein. Möglicherweise ist es aber nicht möglich die Stile der Autorinnen Helene Weinold-Leipold, Daniela Herring und Roswitha Sanchez Ortega unter einen Hut zu bekommen (Euro 7,99).

w61-kollathrahn-huber_nahen-einfach_72dpi//Das Wort achtsam ist in gewissen Kreisen ja schon ein Modewort. Dabei erzielt es bei allen Durchschnittsmenschen ehr eine abschreckende Wirkung. So in die Richtung „Bitte jetzt nichts spirituelles“. Ähnlich könnte es manchen bei „Nähen: Einfach, achtsam, kreativ“ (Trinity, ISBN 9783955501693) von Andrea Kollath und Ulla Rahn-Uber gehen. Aber weit gefehlt, denn auch Menschen, die halt einfach nur etwas nähen möchten, können was mit dem 64-seitigen Büchlein anfangen (bzw. ja hoffentlich auch fertigstellen). Den Autorinnen geht es bei ihrem Werk genau nicht um das einfach nach einer Anleitung etwas nachnähen. Die Seele soll angesprochen werden und die eigene Kreativität freigelegt. Deshalb gibt es zwischen den Projekten auch inspirierende Achtsamkeitstexte. Trotz allem können 3 Taschen, verschieden Kissen, Tischsets und ein kleines Körbchen genäht werden. Die Bilder sind sehr stimmig und manches erinnert sehr an das Nähen im Zakka-Stil. Die abgebildeten Dinge wurden also häufig aus schönem einfarbigen Naturleinen und hochwertigen Musterstoffen plus passende Kombinationsstoffe (siehe Titelfoto) gefertigt. Bis auf die Kunstleder-Clutch mit Reißverschluss sind alle Arbeiten sehr gut als Einsteigerprojekte geeignet. Die Anleitungen benötigen deshalb auch nicht viel Platz. Ob für euch Auftrennen das neue Meditieren ist, müsst ihr nun schon selbst entscheiden. Leider ist es ja oft unvermeidbar. (Euro 12,99)