// zuckerbeat vol. (4)44 – „seasons“

mit neuer Musik von Margaret Glaspy, Ami, Claypool Lennon Delirium, Sara Watkins, Amber Arcades, alt-j, Beyond The Wizard´s Sleeve und Volbeat. // Wer auf bittersüßen Pop mit Gitarrenriffs und einer ganz wunderbaren Stimme steht, der ist bei der 27jährigen Margaret Glaspy genau an der richtigen Adresse. Die junge Frau aus Kalifornien hat mit „Emotions And […]

mit neuer Musik von Margaret Glaspy, Ami, Claypool Lennon Delirium, Sara Watkins, Amber Arcades, alt-j, Beyond The Wizard´s Sleeve und Volbeat.

margaret-glaspy// Wer auf bittersüßen Pop mit Gitarrenriffs und einer ganz wunderbaren Stimme steht, der ist bei der 27jährigen Margaret Glaspy genau an der richtigen Adresse. Die junge Frau aus Kalifornien hat mit „Emotions And Math“ ein packendes Debüt eingespielt, dem man ihren Ursprung in New York City in jedem Moment anhört. In den „Sear Sound Studios“ wurden die Songs auf Silberling gebannt und als Einfluss ist volleicht noch am ehesten Kate Bush zu verorten. Wenn du also auf verzerrte Blues-Klänge stehst, dann lass dich verzaubern von dieser ganz wunderbaren Sängerin, die auch hin und wieder ein paar folkige Melodien in ihre Songs mit einfließen lässt.

ami// Ami hat uns auf dem diesjährigen „Africa Festival“ in Würzburg einen der besten Auftritte des Wochenendes beschert. Ihre positive Musik macht einfach Spaß und das nicht nur auf der Bühne, sondern auch auf Konserve. Ihr aktuelles Album „Seasons“ möchten wir deshalb auch all jenen innig ans Herz legen, die auf sonnendurchfluteten Reggae-Pop stehen, der aber trotzdem immer wieder mit ernsten Inhalten um die Ecke biegt. Auf „Seasons“ klingt sie dabei sichtlich befreit. Sie scheint endlich als Künstlerin dort angekommen zu sein, wo sie hinwollte und so solltet ihr euch diesen Geheimtipp auf keinen Fall entgehen lassen. Es wird sicher nicht allzu lange dauern, bis Ami auch in charttechnischer Hinsicht von sich hören machen wird. Ein rundum gelungenes „Sommer“-Album, das auf spannende Weisen die Höhen und Tiefen des eigenen Alltags spiegelt.

claypool-lennon// Während wir alle sehnsüchtig nach einem neuen Solo-Album von Sean Lennon gieren, bekommen wir in der Zwischenzeit fast schon unbemerkt ein Nebenprojekt nach dem anderen von John Lennons und Yoko Onos Sohn um die Ohren gehauen. Nach Ghost Of Saber Tooth Tiger mit seiner Freundin Charlotte Kemp hat er sich nun mit Les Claypool unter dem Namen Claypool Lennon Delirium zusammengeschlossen und das Ergebnis ist genauso abgedreht, wie der Name klingt. „Monolith Of Phobos“ wirkt dabei wie eine Melange aus Versatzstücken der Marke Pink Floyd und den poppigen Melodien der Beatles. Man muss sich wie schon bei seinen anderen Nebenprojekten reinkämpfen in dieses Werk, ist man aber erstmal diesem Sound verfallen, kommt man nicht mehr davon los.

sara-watkins// Sara Watkins ist nicht nur Sängerin, sondern auch Geigerin und hat uns mit ihrem Teilzeit-Job bei The Decemberists schon sehr viel Freude bereitet. Nun hat sie nach einigen Experimenten wie der Band Nickel Creek und dem Projekt Watkins Family Hour (mit Fiona Apple) mal wieder der Rolle als Solistin gefrönt und kam doch nicht drum herum, den begnadeten Musik Jon Brion mit ins Boot zu holen. Zusammen erschaffen sie auf „Young In All The Wrong Ways“ einen gelungenen Mix aus Soul- und Popklängen, die immer wieder mit einer elektrischen Gitarre aufgemöbelt werden. Wer also auf hintersinnige Lyrics mit einer packenden Instrumentierung steht, der sollte sich dieses treibende Alben nicht durch die Lappen gehen lassen.

amber-arcades// Amber Arcades alias Annelotte de Graaf ist eine niederländische Sängerin, die ebenfalls in diesen Tagen mit einem imposanten Debüt um die Ecke biegt. Zusammen mit Ben Greenberg hat sie ein fantastisches Werk namens „Fading Lines“ aus dem Ärmel geschüttelt, das dazu einlädt so richtig schön in Richtung verrauchten Kellerclub abzubiegen. Angelehnt an den Sound von Velvet Underground und Nico findet die Musikerin ihre eigene Sprache und schafft es einen zunehmend in eine Parallelwelt zu verfrachten, die nur so gespickt ist mit spannenden Melodien und Ideen. Wer von einem „Liedermacherinnen“-Werk also mehr erwartet, als nur ein paar zarte Folk-Pop-Songs, der sollte dieser ambitionierten Scheibe, die ebenfalls in New York entstanden ist, unbedingt mal eine Chance geben.

beyond-the-wizards-sleeve// Beyond The Wizard´s Sleeve nennt sich das aktuelle Projekt von Erol Alkan und Richard Norris und natürlich handelt es sich (wie sollte es auch anders sein) auch hierbei um das Debüt des Duos. Diesmal allerdings driften wir in wesentlich dunklere Gefilde ab und freuen uns über Synthie-Flächen, psychedelische Parts und astreinen Sonnenschein-Pop. „The Soft Bounce“ ist genau das richtige Album um die Welt um sich herum ein wenig bunter wirken zu lassen. Ein musikgewordener LSD-Trip für all jene, die mal wieder eine musikalische Reise durch die Zeit antreten möchten. Ein packendes Stück Musik, das sich einen feuchten Dreck um jegliche Stilgrenzen schert.

alt-j// alt-j hat uns in den vergangenen Jahren sehr viel Freude mit seiner Musik bereitet. Nun folgt das erste Live-Album des Musikers und das erscheint in einem Rundum-Sorglos-Paket, das man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Der Mercury -Prize-Gewinner versammelt auf CD und DVD (bzw. Blu-ray) ein spannendes Sammelsurium seiner besten Tracks und auch aus dem Album-Kontext gerissen funktionieren die Songs ganz hervorragend. 18 Stück haben es am Ende auf die Scheibe geschafft und natürlich sind auch die großen Hits wie „Breeze Blocks“ und „Tessalate“ mit dabei. Wenn du also auf experimentellen Pop mit packenden Beats stehst, dann schnapp dir „Live At Red Rocks“.  Diese 2015er Show aus dem Red Rocks Amphietheater in Morrison, Colorado ist ihr Eintrittsgeld wert.

volbeat// Mit ihrem famosen Mix aus metallischen Riffs und Rock´n´Roll-Anleihen hat es die Gruppe Volbeat in den Vvergangenen Jahren geschafft sich vom Geheimtipp zum Festival-Headliner empor zu spielen. Nun legt die Band ihr bereits 6tes Album vor und sie befindet sich dabei nahezu auf dem Höhepunkt ihres Schaffens. Einigen alten Fans mag vielleicht ein wenig das Feuer der früheren Produktionen fehlen, dennoch ist „Seal The Deal & Let´s Boogie“ vor allem eines: ein Album voller Hits mit hymnischen Refrains, die wie geschaffen sind von ganzen Stadien erwidert zu werden. Dass sie dabei sowohl die Formatradiohörer, wie auch die Rock-Szene abholen, ist bemerkenswert und mit Danko Jones hat man diesmal auch einen wirklich illustren Feature-Gast an den Start gebracht. Wenn du also schon bisher den Sound dieser Multiplatin-Combo gefeiert hast, dann wirst du auch diesmal wieder begeistert sein. Die Band sollte allerdings davon absehen, die Pop-Schraube beim nächsten Album noch ein wenig weiter zu erhöhen. Schließlich lebt der Sound ja von den harten Gitarren, die einen so wunderbaren Kontrast zu den knackigen Hymnen bieten.