// werktag vol. 66 – „mehr zeit für die wichtigen dinge im leben“

mit Werken von Daniele Gencalp, Shia Su und Jeff Levine/Camille Wilkinson. // Wer Kinderkleidung aus möglichst bunten Stoffen im skandinavischen Stil näht, kennt den Stoffhersteller „Lillestoff“ aus Langenhagen. Gegründet wurde das Unternehmen von Daniele Gencalp 2010, als sie eigentlich nur ein Shirt aus einer Boutique  nachnähen wollte, aber den Stoff nicht fand. Inzwischen arbeitet sie […]

mit Werken von Daniele Gencalp, Shia Su und Jeff Levine/Camille Wilkinson.

w66-meine-lieblingskleider-lillestoff1// Wer Kinderkleidung aus möglichst bunten Stoffen im skandinavischen Stil näht, kennt den Stoffhersteller „Lillestoff“ aus Langenhagen. Gegründet wurde das Unternehmen von Daniele Gencalp 2010, als sie eigentlich nur ein Shirt aus einer Boutique  nachnähen wollte, aber den Stoff nicht fand. Inzwischen arbeitet sie mit vielen Designern zusammen und beliefert weltweit Händler mit farbenfrohen Stoffen. Auf Anregung einr Designerin entstand nun das Buch „Meine Lieblingskleider: Selbstgenähtes für Jungs & Mädels – Größe 98 bis 134“ (Christophorus Verlag, ISBN 9783874063533). Die bisherigen Kritiken waren sehr durchwachsen. Teilweise wurde das Werk, mit 17 Schnittmustern, als eine Art Werbung für die Lillestoff-Stoffe gesehen. (Dies trifft eventuell für das Projekt „Spielteppich“ mit aufgedrucktem Straßenverlauf zu.) Tatsächlich eignet sich das Buch am ehesten für Leute die gerne für Kids nähen und gemusterten Stoffen zumindest nicht ablehnend gegenüberstehen. Die Modelle der 10 Designerinnen (diverse Kleider, Polohemd und –bluse, Shorts, Rock, Unterwäsche, Jumpsuit und Beanie) aus dem bunt-gemusterten Jersey wirken sehr frech. Zusätzlich zu den Schnitten erfährt man auch, wer hinter den Entwürfen steckt, wie es bei ihnen mit dem Stoffdesign/Schnittmustererstellung/Nähen angefangen hat und wie sie leben oder wie ihr Label entstand. Die Schritt-für-Schritt-Anleitungen sind knapp, dank den Fotos aber gut nachvollziehbar. Teilweise gibt es sehr gute Detailfotos, z. B. von der Knopfleiste am Poloshirt. Die 2 Schnittmusterbögen in Originalgröße liegen im vorderen und hinteren Umschlag bei. Weniger schön ist, dass die Bögen mittels Klebepunkte befestigt wurden. Nicht nur sehr ungeschickten Menschen zerreißt so das Schnittmuster schon vor Nähbeginn. Außerdem befinden sich sehr viele Muster auf einem Schnittbogen und die Farbkombination aus Grau- und Rottönen macht es auch nicht viel übersichtlicher. Trotz allem macht es Spaß die Projekte nach zuarbeiten. Für die Unterwäsche braucht es nicht mehr als 20 Minuten – bei geübten Nähfreunden. Vorab gibt es im 96-seitigen Buch noch Hinweise zum Nähzubehör und ein Kapitel ‚Tipps und Tricks‘. Übrigens, die Designbeispiele auf den Fotos wurden u. a. von sonea-sonnenschein und kluntjebunt genäht. (Euro 16,99)

w66-zero-waste1// Wisst ihr was ein 150er ist? Eine Person die die Zielvorgabe weit überschreitet und dadurch für seine Mitmenschen etwas anstrengend ist. Shia Su würden sicher viele, die in derartige Kategorien denken, dazuzählen. Sie hat es geschafft in einem Jahr nur etwa 1 Liter nicht recyclebaren Müll zu verbrauchen. „Ist ja krass“ ist die häufigste Antwort, die sie hört, wenn Leute von ihrem Lebensstil erfahren. Nachahmenswert, wenn auch nicht in Gänze, ist es auf jeden Fall. Wie Shia für jede Ausrede (ich sage nur Tampons) eine Idee hat, könnt ihr in „Zero Waste: Weniger Müll ist das neue Grün“ (Freya, ISBN 9783990252734) nachschlagen. Spannend ist es zu lesen wie man auf die Idee kommt müllfrei zu leben. – Und das nicht als Singel über 50. Shia ist 32 Jahre alt und lebt mit ihrem Mann in Bochum. Den einen oder anderen Tipp kann sicher jeder übernehmen. Und sei es einfach als Notlösung: für fehlende Muffinförmchen oder Müllbeutel kennt sie Alternativen. Die Aufteilung des Buches ist logisch und treibt zum Weiterlesen. Erst interessiert man wie sich, wie man damit vielleicht auch anfangen könnte, z. B. beim Einkaufen, in der Küche, im Bad (Stichwort: Klopapier). Das Kapitel Kleidung ist schließlich schon fast entspannt. Sehr interessant sind am Ende auch die Müllfakten: Sehr überraschend hier, wo eigentlich die Einkaufszettel hingehören. Auf 160 Seiten gibt es kurzweilige Artikel, die das eigene Kopfkino ganzschön zum Rotieren bringen. (Euro 14,90)

Cover_P0201_GER.indd// An Stencils, also Schablonen, kommt in der modernen DIY-Szene keiner vorbei. Egal ob die Gläser fürs Food Swap-Gericht beschriftet, T-Shirt, Kissen oder Beutel individualisiert oder Grußkarten erstellt werden, mit Schablonen gelingt es oft ganz leicht. Acht ganz unterschiedliche Schriftschablonen findet ihr in „Das Alphabet-Schablonen-Buch: Buchstaben und Zahlen drucken, stempeln, malen“ (Dorling Kindersley, ISBN 9783831030330) von Jeff Levine und Camille Wilkinson. Das Buch hat unterschiedliche starke Seiten, die Schablonen bestehen aus stabilem Karton gefolgt von einer grüne dünne Seite (auch beim Titelblatt), damit die Schablone gut sichtbar ist. Alle Anleitungs-, Einleitungs- und Übersichtsseiten sind auf normal dickem Papier gedruckt. Einige Schriften gibt es sowohl mit Groß- als auch mit Kleinbuchstaben, andere nur in Majuskel andere nur in Minuskel. Die Ziffern von 0 bis 9 sind bei 6 Schriftarten dabei. Da das Buch aus den USA kommt fehlen natürlich alle Umlaute und das Eszett. Einige Schriftarten bringen noch eine große Auswahl von Satzzeichen u. a. auch Akzente mit. Die Schriften ähneln den Windowsschriften STENCIL, San Marco, Old English und Cambria. Außerdem gibt es 25 weitere Motive und Muster, wie Pfeile, Rahmen und Tiere. Die Autoren stellen eine Einleitung, ein Anleitungskapitel und eine Übersicht über die 8 Schriften voraus, bebildert sind die Seiten mit gelungenen Beispielen von beschrifteten Kissen, Jutetaschen, Babybodys, Teller, Geschirrtücher, Cupcakes und Blumentöpfen. Die Schablonen lassen sich einfach an einer perforierten Linie aus dem Buch trennen uns sind bei pfleglicher Behandlung auch wiederverwendbar. (Euro 19,95)