// aufgelesen vol. (1)93 – „shortlist“

mit unserem zweiten Buchpreis-Special und den Shortlist-Werken von Robert Menasse, Sasha Marianna Salzmann, Gerhard Falkner und Marion Poschmann. // Gleich drei Werk des renommierten „Suhrkamp“-Verlages stehen in diesem Jahr auf der Shortlist der Frankfurter Buchmesse und wir möchten die Gelegenheit nutzen euch hier nochmal auf die wirklich gelungenen Werke aufmerksam zu machen. Den Auftakt macht […]

mit unserem zweiten Buchpreis-Special und den Shortlist-Werken von Robert Menasse, Sasha Marianna Salzmann, Gerhard Falkner und Marion Poschmann.

// Gleich drei Werk des renommierten „Suhrkamp“-Verlages stehen in diesem Jahr auf der Shortlist der Frankfurter Buchmesse und wir möchten die Gelegenheit nutzen euch hier nochmal auf die wirklich gelungenen Werke aufmerksam zu machen. Den Auftakt macht ein Werk des 1954 in Wien geborenen Autors Robert Menasse, der uns nach Brüssel verfrachtet und uns mit einer Frau namens Fenia konfrontiert, die als Beamtin im Kulturbereich das Image der EU-Kommission aufpolieren soll. Sie übergibt dem Referenten Martin die schwere Aufgabe, erste Ideen dafür zu entwickeln. Es ist nur eine Geschichte von vielen, die sich in diesem Werk über „Die Hauptstadt“ wiederfindet, weil das Objekt, das hier im Mittelpunkt steht, ein sich stetig wandelnden Organismus ist, den man nur sehr schwer wirklich zu fassen bekommt. Also treffen wir auf ein Schwein, das durch sie Straßen stürmt, einen Kommissar, der aus politischen Gründen zum Nichtstun verdonnert wird und eine Stadt, die sich ständig neu erfindet. Wenn du also eintauchen willst in das Leben in Brüssel, dann lass dich verzaubern von diesem so vielschichtigen Werk, das einen bis zum Schließen des Rückumschlags nicht mehr loslässt. Genauso wie das Werk von Sasha Marianna Salzmann, die mit „Ausser sich“ ihr literarisches Debüt aus den Ärmeln schüttelt. Die Geschichte selbst dreht sich um die Zwillinge Alissa und Anton. Sie sind ein Herz und eine Seele und sich so eng verbunden, das der eine ohne den anderen nicht vollständig zu sein scheint. Als sie schließlich erwachsen sind, trennen sich plötzlich ihre Lebenswege, weil Anton spurlos verschwindet. Nachdem Alissa eine Postkarte ohne Absender aus Istanbul erreicht, begibt sie sich auf der Stelle in die Stadt am Bosporus und sieht sich mit allerhand Bruchstücken aus ihrer Vergangenheit konfrontiert. Ob sie dort eine Antwort auf die Frage findet, wer sie ist? Die stellt uns auch die in Berlin lebende Autorin Marion Poschmann. Sie hat zuletzt bereits den Düsseldorfer Literaturpreis bekommen und stand schon einmal mit „Die Sonnenposition“ auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises. In „Die Kieferninseln“ widmet sie sich einem gewissen Gilbert Silvester, seines Zeichens Privatdozent, der aufgrund eines verrückten Traumes seins Frau verlässt. Er beschließt zu pilgern und trifft schließlich auf den Studenten Yosa, der sich mit dem „Complete Manual Of Suicide“ auseinander setzt. Zunehmend liegt kein Stein mehr auf dem anderen im Leben des Protagonisten und schon bald beginnen Traum und Realität zu verschwimmen. Ob am Ende so etwas wie Erlösung auf einen wartet? Tauche ein in dieses literarische Vergnügen, das so leichtfüßig daher kommt, dass man sich ein leichtes Schmunzeln nicht zu verkneifen vermag.

// Auch der „Berlin Verlag“ biegt mit einem überaus spannenden Anwärter auf den diesjährigen Buchpreis um die Ecke. Gerhard Falkner, der ja bereits für seine „Apollokalypse“ frenetisch gefeiert wurde, erzählt uns in „Romeo oder Julia“ diesmal die Geschichte eines Stalking-Opfers, das versucht sich einen Reim aus den Geschehnissen rund um sich herum zu machen. Im Mittelpunkt der Geschichte steht ein gewisser Kurt Prinzhorn, der auf ein Schriftstellertreffen in Innsbruck eingeladen wird. Dort wird er bei seiner Rückkehr ins Hotelzimmer erstmals misstrauisch. Irgendjemand ist eingedrungen und hat nicht mal seine Spuren verwischt. Als sich in Moskau und Madrid weitere seltsamen Vorgänge ereignen, will er der Sache auf den Grund gehen versucht auf diese Weise die einzelnen Puzzlestücke zusammenzufügen. Wer ihn da wohl verfolgt? Lass dich ein auf diese spannende Reise mit zahlreichen Seitenhieben auf die Klassiker der Weltliteratur. Welcher Roman am Ende gewinnt? Wir lassen uns überraschen und genießen die vielen wunderbaren Werke, welche uns die Nominierungsliste in diesem Jahr präsentierte. Und damit Schluss für heute. Bis zur nächsten Leserunde.