// aufgelesen vol. (1)98 – „menschenwerk“

mit neuen Büchern von Dan Brown, Maren Wurster, Felicia Yap, Han Kang und Xiaolu Guo. // Dan Brown kennt inzwischen ja schon fast jedes Kind. Nachdem er mit seinem „Da Vinci Code“ die Bestsellerlisten stürmte, warten die Fans in regelmäßigen Abständen nach neuem Lesestoff des Schriftstelelrs aus New Hampshire. In „Origin“ steht dabei der Milliardär […]

mit neuen Büchern von Dan Brown, Maren Wurster, Felicia Yap, Han Kang und Xiaolu Guo.

// Dan Brown kennt inzwischen ja schon fast jedes Kind. Nachdem er mit seinem „Da Vinci Code“ die Bestsellerlisten stürmte, warten die Fans in regelmäßigen Abständen nach neuem Lesestoff des Schriftstelelrs aus New Hampshire. In „Origin“ steht dabei der Milliardär und Zukunftsforscher Edmond Kirsch im Mittelpunkt, der drei der wichtigsten Religionsvertreter um ein Treffen bittet. Anfangs skeptisch willigen alle ein, aber was möchte ihnen der Mann nur mitteilen. Er spricht von einer „bahnbrechenden Entdeckung“, die für zahlreiche Gläubige von großer Bedeutung sein wird und schon bald bekommen es alle Beteiligten mit der Angst zu tun. Die Furcht vor den Erkenntnissen Kirschs nimmt ungeahnte Ausmaße an und schon kurze Zeit später erscheint auch der Symbolforscher aus Harvard, namentlich Robert Langdon, auf der Bildfläche und wendet sich den verschwörerischen Vorgängen zu. Worum es sich am Ende bei der Entdeckung von Kirsch wirklich handelt? Am besten du lässt dich überraschen und schnappst dir diesen spannenden neuen Thriller von einem der besten Autoren der Gegenwart. So viel jedenfalls sei schon einmal vorneweg gesagt. Du wirst es ganz sicher nicht bereuen.

// Wirklich außergewöhnlich mutet auch das aktuelle Buch von Maren Wurster an. Die 1967 in Berlin geborene Autorin und studierte Theater- und Filmwissenschaftlerin hat mit „Das Fell“ ihr Debüt als Schriftstellerin vorgelegt und wickelt uns damit schon nach wenigen Sätzen um den kleinen Finger. In ihrem Werk steht eine Frau namens Vic im Mittelpunkt, die eigentlich gerne mit Karl zusammen ein paar Tage verreisen möchte. Einfach mal dem Stress des Alltags entfliehen und raus in die Natur, dann aber kündigt ihr Freund an, dass er stattdessen mit seiner Ex-Freundin und der gemeinsamen Tochter ein paar Tage in Richtung Ostsee abzischt. Er reagiert zudem nicht mehr auf Vics Nachrichten, was sie nicht erträgt und so steigt sie aufs Fahrrad und fährt einfach los. Ob sie ihm folgt? Wälder und Seen rauschen an ihr vorbei wie in Zeitlupe und die Nacht auf dem Campingplatz wird zum Abenteuer. Vic merkt auf ihrer Reise, wie sich etwas in ihr verändert und etwas anderes, geradezu Unheimliches, in den Vordergrund rückt. Was das ist? Tauch ein in diese spannende Road-Novel über die Lebe und das Leben. Du wirst ganz sicher begeistert sein.

// Felicia Yap, aufgewachsen in Kuala Lumpur arbeitet bereits seit vielen Jahren als Journalistin für so renommierte Blätter wie den Economist oder Business Time. Mit „Memory Game – Erinnerung ist tödlich“ legt sie nun ihr literarisches Debüt vor und landet damit einen echten Volltreffer. Im Mittelpunkt ihrer Geschichte steht eine gewisse Claire, die sich nur an die Vorgänge des vergangenen Tages erinnern kann. In der Welt, in der sie lebt, existieren viele Menschen wie sie, außerdem gibt es noch die anderen, Leute wie ihr Ehemann Mark, dessen Gedächtnis zwei Tage zurückreicht. Die einzige Verbindung, welche Claire zu ihrer Vergangenheit hat, ist ihr Tagebuch, das sie stets hegt und pflegt. Als eines Morgens die Leiche einer Frau gefunden wird und die Polizei kurze Zeit später vor ihrer Tür steht und ihr erklärt, dass es sich dabei um Marks Geliebte handeln soll, stellt sie kurzerhand ihre eigenen Nachforschungen an und muss sich schon bald die Frage stellen, wem sie in diesem Spiel eigentlich vertrauen kann?

// „Es war einmal im fernen Osten“ erzählt derweil die Geschichte einer Frau, die sich ihren Erfolg hart erarbeiten muss. Aufgewachsen in China, von ihren Eltern -beide glühende Anhänger Maos- an eine Bauernfamilie abgegeben, landet sie schließlich in einem kleinen Fischerdorf am Ostchinesischen Meer. Dort lebt sie zusammen mit ihren Großeltern, bis eines Tages der „Große Vorsitzende“ stirbt und ein gesellschaftlicher Wandel einsetzt. Als Autorin und Filmemacherin macht sich die Schriftstellerin anschließend auf in die große weite Welt, die vor Möglichkeiten nur so strotzt. Mit ihren feministischen Überzeugungen allerdings eckt sie immer wieder an und wird nicht nur während ihrer Zeit auf der Filmhochschule in Peking immer wieder angefeindet. Sie aber lässt sich nicht unterkriegen und zieht nach London, wo sie sich ihre Anerkennung als Künstlerin aber ebenfalls hart erarbeiten muss. Xiaolu Guo gelingt in diesem Zusammenhang ein wirklich beeindruckendes Werk über ein Leben voller spannender Erfahrungen, dass man sich auf keinen Fall durch die Lappen gehen lassen sollte.

// Als flammendes Plädoyer gegen jegliche Form von Gewalt darf man das aktuelle Werk der südkoreanischen Schriftstellerin Han Kang verstehen. Nach ihrem Bestseller „Die Vegetarierin“, das unter anderem mit dem renommierten „Max Booker International Prize“ ausgezeichnet worden ist, dreht sich ihr neuer Roman um einen Jungen, der die Leiche seines besten Freundes sucht. Dazu transferiert uns die Autorin zurück ins Jahr 1980, wo gerade ein Studentenaufstand stattfindet. Im Rahmen dessen kommt auch der junge Mann ums Leben, nach dem der kleine Kerl auf der Suche ist. Einige Jahrzehnte später erinnert sich eine Angestellte wie sie selbst ein Teil der Protestbewegung wurde und letztendlich sogar im Gefängnis gelandet ist. Aus diesen und einigen weiteren Geschichten versucht die Autorin schließlich ein Gesamtbild zusammenzusetzen und gleichzeitig das kollektive Leid der Menschen einzufangen, die sich allesamt an die Hoffnung auf eine bessere Welt klammern. Wenn du also mal wieder ein zutiefst menschliches Werk lesen möchtest, dann bist du bei „Menschenwerk“ genau an der richtigen Adresse.