// aufgelesen vol. (1)99 – „verfolgung“

passend zur Frankfurter Buchmesse mit neuen Büchern von David Lagercrantz, Jenny Mai-Nuyen, Jan Weiler, Dian Hanson und Uwe Scheid. // Nachdem Sieg Larsson nach seinem Tod noch Weltruhm mit seiner „Millennium“-Trilogie erreichte, wird Selbige Reihe nun von David Lagercrantz fortgesetzt. Nachdem Selbiger bereits den Vorgänger namens „Verschwörung“ in Szene setzte, steht nun das fünfte Buch […]

passend zur Frankfurter Buchmesse mit neuen Büchern von David Lagercrantz, Jenny Mai-Nuyen, Jan Weiler, Dian Hanson und Uwe Scheid.

// Nachdem Sieg Larsson nach seinem Tod noch Weltruhm mit seiner „Millennium“-Trilogie erreichte, wird Selbige Reihe nun von David Lagercrantz fortgesetzt. Nachdem Selbiger bereits den Vorgänger namens „Verschwörung“ in Szene setzte, steht nun das fünfte Buch mit dem Titel „Verfolgung“ in den Regalen. Dabei stellte er sich die Frage, warum sich Lisbeth Salander wohl einen Drachen auf den Rücken hat tätowieren lassen. Er recherchierte und stieß auf ein Rätsel. Ein solch riesiges Tatoo hätte sich eine mittellose Frau doch niemals leisten können und wenn doch, hätte sie sehr hart dafür arbeiten müssen. Ausgehend davon hat sich der von Stieg Larssons Familie persönlich für die Fortsetzungen ausgewählte Autor an das neue Buch rund um die vielschichtige Protagonistin gesetzt und transferiert uns dabei in das Frauengefängnis Flodberga. Dort herrschen strenge Regeln und das Kommando hat Benito Andersson, zu welcher Lisbeth Salander versucht jeglichen Kontakt zu vermeiden. Als dann allerdings eine Zellennachbarin angegangen wird, geht sie dazwischen und gerät zwischen die Fronten. Gleichzeitig wühlt Holger Palmgren, Lisbeth Salanders Mentor, in ihrer Vergangenheit und fördert Unterlagen zu Tage, die das Behördenversagen von damals zu belegen vermögen. Was dadurch sonst noch ans Licht der Öffentlichkeit gerät? Lass dich überraschen von dieser spannenden Fortsetzung der renommierten Reihe, die Selbiger in keiner Weise nachsteht.

// Thriller-Fans kommen derweil im neuen Buch von Jenny-Mai Nuyen auf ihre Kosten. Nach ihrem Debütroman „Nijura- das Erbe der Elfenkrone“ macht sich die Münchnerin nun daran sich einem Ghostwriter zu widmen, der alles daran setzt seine kriminelle Vergangenheit ungeschehen zu machen. Adam Eli hat im Grunde genommen auch alle Chancen genutzt, die sich ihm geboten haben. Lediglich seine große Liebe Willenya bindet ihn noch an sein vergangenes Leben. Ihre letzte Begegnung allerdings liegt auch schon lange zurück und er weiß bis heute nicht, ob sie es gewesen ist, die ihn damals verraten hat. Als sie allerdings den Prototyp einer künstlichen Intelligenz entwendet, wird der Internettycoon Balthaus auf sie aufmerksam und bittet Adam um seine Mithilfe bei der Suche nach ihr. Wozu sie das Diebesgut benötigt ist unklar. Will sie jemanden erpressen? Oder sogar einen Anschlag verüben. Die Autorin hält einen mit unerwarteten Wendungen bis zum (bitteren?) Ende bei der Stange und schafft es einen atemlosen Roman aus den Ärmeln zu sch+ütteln, der einen so schnell nicht mehr loslässt.

// Wer noch Nachholbedarf in Sachen Jan Weiler hat, der kann sich nun seinen Bestseller „Das Pubertier“ noch einmal in einer neuen Fassung ins Regal stellen. Im Rahmen einer schicken Gesamtausgabe finden sich nun erstmals beide Bände des sympathischen Schmökers in einem Werk wieder und man kommt aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus, wenn man Jan Weilers Aufzeichnungen folgt. Im Buch selbst geht es um das angespannte Verhältnis zwischen Vater und Tochter und so dürfen wir uns nicht nur über spannende Auseinandersetzungen, sondern auch jede Menge zynische und gewitzte Gedanken des Protagonisten freuen. Sowohl „Das Pubertier“, als auch der Nachfolge-Band „Im Reich der Pubertiere“ sprühen nur so vor Wortwitz und so möchten wir allen Lesern, die das Werk noch nicht kennen, aber durch den gleichnamigen Kinofilm oder die ebenfalls gelungene TV-Reihe des Zweiten Deutschen Fernsehens auf die Geschichte aufmerksam geworden sind, dieses Werk ganz innig ans Herz pressen. Es lohnt sich.

// Beim „Taschen“-Verlag kommen derweil alle Fans von erotischer Kunst und Literatur auf ihre Kosten. Unter dem Titel „The Big Book Of Pussy“ kann man derweil inzwischen auch in 3D ganz tief eintauchen in die intimsten Bereiche des weiblichen Körpers. Nicht nur die LA Weekly aus Los Angeles ist begeistert von dem Werk, weil es sich eben nicht darauf beschränkt dem Leser nur schlüpfrige Einblicke zu gewähren. Die Schöpferin Dian Hanson, welche im Jahre 1951 in Seattle geboren wurde und bereits seit 25 Jahren für diverse Herrenmagazine tätig ist, schafft es uns auch anhand ihrer „Introduction“ in Sachen Pussy eine spannende Geschichte rund um die expliziten Motive zu liefern, die überaus spannend anmutete. Die Herausgeberin von „TASCHEN Sexy Books“, die heute in Los Angeles lebt, weiß eben wovon sie redet und beschert uns auf diese Weise nicht nur ein bildgewaltiges Artbook, sondern erläutert uns auch die Hintergründe zu zahlreichen Schamhaarfrisuren und oder die Auswirkungen der AIDS-Epidemie. Sogar eine filmgeschichtliche Abhandlung findet sich in dem großformatigen Album, welches noch dazu mit einer 3D-Brille ausgestattet ist. Wenn du danach immer noch nicht genug hast, kannst du dich außerdem noch an das ebenfalls bei „Taschen“ erschienene Werk „1000 Nudes“ heranwagen. Darin wird die die Geschichte der erotischen Fotografie in den Jahren 1839 bis 1939 näher gebracht. Das Werk aus der Kollektion von Uwe Scheid, der Zeit seines Lebens zahlreiche erotische Aufnahmen sammelte, schickt uns mal eben knapp 200 Jahre in der Zeit zurück und liefert interessante Einblicke in die unterschiedlichsten Aspekte der Aktfotografie. Bereits vor 175 Jahren beschäftigten sich sowohl Fotografen, wie auch Konsumenten intensiv mit der Abbildung des menschlichen Körpers in seiner ursprünglichen Form. Dabei bekommen wir allerdings nicht nur zahlreiche Fotografien des vorliegenden Jahrhunderts präsentiert, sondern auch ein spannendes Essay von Michael Koetzle dazu geliefert, das einen nochmal auf wirklich intensive Weise in der Zeit zurück versetzt. Wenn du dich also für erotische Fotografie interessierst, lass dir diese beiden Werke nicht entgehen. Und damit Schluss für heute. Bis zur nächsten Leserunde.