// szenewechsel vol. 86 – „wilde jahre“

// Wer sich mit dem Thema Sexismus in den 70er Jahre auseinander setzen möchte, der kommt derzeit an der TV-Reihe „Zarah“ nicht vorbei. Im ZDF leider zu Gunsten des Pubertiers ins Nachtprogramm verfrachtet, handelt es sich hier um eine der gelungensten deutschen Produktionen seit Langem. Abseits von den üblichen Klischee-TV-Klamotten macht sich die Reihe daran […]

// Wer sich mit dem Thema Sexismus in den 70er Jahre auseinander setzen möchte, der kommt derzeit an der TV-Reihe „Zarah“ nicht vorbei. Im ZDF leider zu Gunsten des Pubertiers ins Nachtprogramm verfrachtet, handelt es sich hier um eine der gelungensten deutschen Produktionen seit Langem. Abseits von den üblichen Klischee-TV-Klamotten macht sich die Reihe daran die Geschichte der feministischen Autorin und Aktivistin Zarah Wolf noch einmal nachzuvollziehen und führt dabei wirklich sehr gut vor Augen, wie Selbige bei zahlreichen Führungsfiguren immer wieder die gleichen Abwehrreaktionen auslöst. Starke Frauen werden nicht geschätzt unter den Alpha-Männern und doch ist es nicht nur das Anliegen, welches die Reihe verfolgt, das einen bei der Stange hält, sondern die vielschichtigen Charaktere. Über mehrere Folgen hinweg, wie im internationalen Fernsehen bereits üblich, werden hier tatsächlich Charaktere geschaffen, denen man bei ihren Aktivitäten im Alltag nur zu gerne über die Schultern schaut. Dass Gut und Böse dabei nicht immer ganz genau zu trennen sind?! Eben dieser Umstand verleiht den Figuren ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit und macht die erste Staffel von „Zarah – Wilde Jahre“ zu einer der besten deutschsprachigen Produktionen des vergangenen Jahres.