// strichcode vol. (1)19 – „magdas apokalypse“

mit den Bänden Die drei Geister von Tesla, Magdas Apokalypse, Geronimo und der Gesamtausgabe von Freddy Lombard. // „Die drei Geister von Tesla“ nennt sich eine neue Graphic Novel aus dem „Splitter“-Verlag, die wir euch heute sehr ans Herz legen möchten. Die Geschichte selbst spielt im New York des Jahres 1952 und dreht sich um […]

mit den Bänden Die drei Geister von Tesla, Magdas Apokalypse, Geronimo und der Gesamtausgabe von Freddy Lombard.

// „Die drei Geister von Tesla“ nennt sich eine neue Graphic Novel aus dem „Splitter“-Verlag, die wir euch heute sehr ans Herz legen möchten. Die Geschichte selbst spielt im New York des Jahres 1952 und dreht sich um einen Gelehrten namens Tesla, der durch seine Erfindungen dazu beiträgt, dass die Welt kurz vor der Zerstörung steht. Er selbst ist der einzige, der das drohende Unheil noch abwenden kann, aber er ist nicht aufzufinden und so tauchen wir ein in eine alptraumhafte Szenerie, die einen schon nach wenigen Seiten in ihren Bann zieht. Die beiden Schöpfer Marazano (Szenario & Farbe) und Guilheim (Zeichnungen) schubsen einen als Leser direkt rein in die Handlung und so muss man sich anfangs erst einmal orientieren, was hier eigentlich passiert. Einmal angekommen, kommt man aber so schnell nicht mehr los von dieser auf acht Bänden angelegten Reihe, die auch so manchem Steampunk-Fan ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern sollte.

// In „Magdas Apokalypse“ wiederum werden wir mit der gruseligen Vorstellung konfrontiert, dass in einem Jahr die Welt untergehen wird. Im Rahmen der Geschichte versetzen wir uns dabei in die dreizehnjährige Magda hinein, die sich um ihre Zukunft betrogen fühlt. Sie kann einfach nicht glauben, dass ihr all die Erfahrungen vorenthalten werden sollen und so beschließt sie von nun an das Leben in vollen Zügen auszukosten. Während rings um sie herum also alles den Bach runtergeht, bekommt sie immer mehr die Folgen der drohenden Apokalypse zu spüren. Viele Menschen versuchen zwar noch ihr Leben irgendwie in geregelte Bahnen zu lenken, aber schon bald stellen sich Risse ein, die nicht wieder zu kitten sind. Es ist also, ähnlich dem Szenario von „The Leftovers“, die Frage nach dem Sinn, die hier in den Mittelpunkt gerückt wird und es erstaunt schon, welch bezaubernde Coming Of Age-Geschichte die beiden Macherinnen Chloé Vollmer-Lo und Carole Maurel hier auf Papier transferieren. Für uns jedenfalls ist „Magdas Apokalypse“ jetzt schon eine der Neuerscheinungen des Jahres 2017.

// Im Hause „Carlsen“ erscheint derweil in diesen Tagen ein Werk, dass man auf keinen Fall verpassen sollte. „Freddy Lombard“ gehört nicht nur zu den „1001 Graphic Novels To Read Before You Die“, es ist auch dermaßen charmant und spannend in Szene gesetzt, dass man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus kommt. In dem Werk von Chaland dreht sich alles um die drei Vagabunden Freddy, Dina und Sweep. Zusammen gehen sie durch dick und dünn und stürzen von einem Abenteuer ins nächste. Im Rahmen der Gesamtausgabe, die noch dazu mit einem spannenden Nachwort von Jean-Luc Fromental versehen ist, landen sie dabei nicht nur in einem belgischen Schloss, sondern auch im afrikanischen Dschungel und an der französischen Küste. Man begibt sich also beim Lesen auch noch auf eine groß-angelegte Weltreise, die auch vor dem revolutionären Budapest nicht Halt macht. Das Gesamtwerk, welches über einem Zeitraum von zehn Jahren entstanden ist, gehört mit zum Besten, was die Comic-Geschichte hergibt und die beinahe Hitchcock-like Inszenierung so mancher Geschichte hat definitiv Thriller-Qualitäten. Lass dich also ein auf diesen Klassiker der Comic-Kunst. Du wirst es ganz sicher nicht bereuen.

// Zu guter Letzt noch der Hinweis auf eine spannende Geschichte rund um „Geronimo“, die ebenfalls beim „Splitter“-Verlag erschienen ist. Im Mittelpunkt des Geschehens steht dabei der charismatische Indianerhäuptling gleichen Namens, der einfach nicht dazu bereit ist, seine Freiheit aufzugeben. Stattdessen führt er seinen Stamm in den Krieg und setzt sich für eine Welt ein, in welcher keine Grenzen und Mauern existieren. Es scheint ein aussichtloses Unterfangen zu sein, das er betreibt und es erfordert Mut sich den zahlreichen Gegnern entgegen zu setzen. Trotzdem gibt der Protagonist nicht auf und wehrt sich gegen die Angriffe der Mexikaner, die ihn und Seinesgleichen in ihrer Freiheit zu beschränken versuchen. Wie das Ganze ausgeht? Man ahnt schon, dass es ein ungleicher Kampf ist, der hier ausgefochten wird, es ist aber dennoch beeindruckend, wie Matz (Szenario) und Jef (Zeichnungen und Farben) uns hier in grafischer Form an diesem Konflikt teilhaben lassen. Lass dich also ein auf dieses spannende Werk und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Strichcode.