// escapado

Die Messlatte für deutschen Hardcore ist in schwindelnde Höhen gelegt worden. Schuld daran sind Escapado, die mit ihrem zweiten Album „Initiale“ einen der intensivsten Brocken harter Musik aus deutschen Landen ever abgeliefert haben. Daran wird man sich in Zukunft messen lassen müssen. In letzer Zeit hat es wohl keine Band geschafft, Emotionen so schonungslos brutal […]

Die Messlatte für deutschen Hardcore ist in schwindelnde Höhen gelegt worden. Schuld daran sind Escapado, die mit ihrem zweiten Album „Initiale“ einen der intensivsten Brocken harter Musik aus deutschen Landen ever abgeliefert haben. Daran wird man sich in Zukunft messen lassen müssen. In letzer Zeit hat es wohl keine Band geschafft, Emotionen so schonungslos brutal auf den Hörer loszulassen. Wut, Frustration, Einsamkeit, Enttäuschung, Liebe, Hass. Alles liegt so nahe beieinander…

 

 

Man möchte diese Scheibe wieder und wieder hören und sich dabei die Fäuste an den Wänden blutig hämmern, während man die Welt aus voller Kehle anbrüllt. Gewaltig, gewalttätig und doch besonnen. Versehen mit klugen und tief berührenden Texten, die den Zitate-Topf für die nächsten Jahre überlaufen lassen werden, sind die Songs auf Initiale äußerst wandlungsfähig. „Coldblackdeathbloodmurderhatemachine“ macht seinem Namen alle Ehre und durchlebt in fünf Minuten alle Höhen und Tiefen dieser Welt. „Deine Stimme zerschneidet das letzte Vertrauen, deine Hand wird zur Faust“. Da wird gelitten. Das ist echt. „Verbindung“ und „Kommando MOSFET“ prügelt dir schonungslos die Müdigkeit und die Melancholie aus den Knochen und „Solange du weißt“, der ruhigste und doch aufwühlendste Punkt der Platte, ist wohl das berührendste Stück Musik, dass in den letzten Jahren auf meine Ohren getroffen ist. Das letzte Stück „Ausgeblendet“ fährt dich in neun!!! Minuten noch einmal mit Tempo 100 an die nächste Wand und nachdem der letzte Ton verklungen ist, drückst du auf Repeat und willst noch einmal an dieser Tour de Force teilhaben. Noch nie hat schlecht drauf sein so gut getan. „Worte können etwas bewegen, wenn wir ihnen Bedeutung geben“. Richtiger war das wohl noch nie als hier. 9/10

 

Zu sehen sind Escapado übrigens am 8.12. im Schweinfurter Stattbahnhof. Wer glaubt, ich hätte hier übertrieben, sollte sich dort live vom Wahrheitsgehalt des obigen Textes überzeugen.

 

// sebastian struch