// zuckerbeat vol. (2)17 – i am sick of people being sick of my shit

Auf ein neues Album von Cornershop haben wir eine gefühlt Ewigkeit warten müssen. Nun steht doch klammheimlich ein neuer Tonträger in den Regalen, der musikalisch am Thron von M.I.A. kratzt. Der Grund dafür heißt Bubbley Kaur, eine asiatische Sängerin, die Cornershop auf diesem Album lauthals unterstützt. Was anfangs noch ein bisschen holprig anmutet, versetzt einen […]

conershopAuf ein neues Album von Cornershop haben wir eine gefühlt Ewigkeit warten müssen. Nun steht doch klammheimlich ein neuer Tonträger in den Regalen, der musikalisch am Thron von M.I.A. kratzt. Der Grund dafür heißt Bubbley Kaur, eine asiatische Sängerin, die Cornershop auf diesem Album lauthals unterstützt. Was anfangs noch ein bisschen holprig anmutet, versetzt einen mit zunehmender Lauflänge in Ekstase. Gerade dann, wenn die Band es sich mal gemütlich macht, entspringen der Kollaboration entzückende World Music-Momente, die man noch Stunden später im Ohr hat. Cornershop-Fans sollten trotzdem mal einen Durchlauf riskieren. Mit dem übrigen Output der Jungs kann man dieses Werk hier nämlich nur bedingt vergleichen.

zascha-moktan-state-of-mind_2Wer am letzten Album von Cee-Lo Green Gefallen fand, kann sich nun Nachschub in Sachen Soul-Pop besorgen. Zascha Moktan hat nämlich nicht nur ein Feature des gefeierten Gnarls Barkley-Sängers im Gepäck, sie hat auf „State Of Mind“ auch fünfzehn Songs versammelt, die jeden Amy Winehouse-Fan in Ekstase versetzen sollten. Die ganze Scheibe ist eine einzige Hommage an die Ära der beseelten Musik. Bemerkenswert auch, dass es sich bei der Scheibe keineswegs um das Debüt der Musikerin handelt. „State Of Mind“ ist schon der zweite Befreiungsschlag von Miss Moktan und sollte mit seinen zeitgenössischen Soul-Poppern hierzulande wie eine Bombe einschlagen.

mana-drama-y-luzUnd während die Fans fast ein halbes Jahrzehnt auf ein neues Album von Maná warten mussten, stellen wir freudig fest: das Warten hat sich gelohnt – die Musik der Jungs aus Mexiko hat nicht an Charme verloren. Böse Zungen werden sich vielleicht ein wenig über die allzu radiotaugliche Produktion von „Drama Y Luz“ beschweren, die aber ist einem mit zunehmender Lauflänge schlichtweg egal, weil die Melodien einen so schön einlullen, dass man sich auf der Stelle einen Tequila-Hut auf die Nasenspitze setzt. Immer dann, wenn die Musik allzu sehr ins Melancholische abdriftet, schaffen Maná wieder den Absprung in Richtung Rockerkneipe. Lediglich das schnulzige „Amor Clandestion“ hätten sie sich verkneifen können. Alles in allem aber ein durchweg gelungenes Comeback-Album einer grandiosen Live-Band.

dan_webb_and_the_spiders_cd_webDas neue Album von Dan Webb And The Spiders dürfte all jenen gefallen, die sich schon immer gefragt haben, wie sich die Mucke von den Thermals wohl im Social Distortion-Modus anhören würde. Schmissige, zwei- bis dreiminütige Punkkracher werden da aus dem Ärmel geschüttelt und schon beim ersten Refrain schwebt jeder Fan von Hot Water Music auf Wolke sieben. Wer auf schmissige, hymnisch angehauchten Garagenpunk-Hymnen mit viel Rotz in der Stimme steht, sollte unbedingt mal reinhören. „Much Obliged“ könnte sich zu einem echten Freund fürs Leben entwickeln.

title-tracksDie Band Q and Not U hat uns ja bereits in der Vergangenheit mit reichlich guter Musik beschenkt, nun hat sich Ex-Member John Davis dazu entschlossen, auch mit den verehrten Title Tracks noch einmal so richtig auf die Kacke zu hauen. Die Scheibe „It Was Easy“ selbst hat in diesem Zusammenhang zwar bereits zwei Jahre auf dem Buckel, soll aber trotzdem nicht in Vergessenheit geraten. Deshalb hat sich das Label „Gunner Records“ dazu entschlossen, das Werk noch mal in die Regale zu stellen. Schon nach dem zweiten Track stellt sich dabei unweigerlich das Gefühl ein, hier eine verschollene Perle aus alten Weezer-Pinkerton-Tagen vorgesetzt zu bekommen. Alles auf diesem Werk schreit regelrecht danach auf einer Hängematte am Strand mitgesummt zu werden. Wer auf schmissige Indie-Pop-Perlen der klassischen Sorte steht, sollte unbedingt mal einen Durchlauf riskieren. Es lohnt sich.

world-friendshipAlle Fans von den Great Bertholinis bis Against Me! sollten derweil mal bei der World/Inferno Frienship Society vorbeischauen. Die zwölfköpfige Combo mit dem sperrigen Namen verbreitet mit ihren Big Band-Punk-Klängen eine sommerliche Atmosphäre, wie sie sonst nur der Kollege Friska Viljor hinbekommt. „The Anarchy And The Ecstasy“ gelingt der Spagat einerseits das Partypedal voll durchzutreten, dabei aber niemals in so eine stumpfe Pop-Punk-Ecke der Marke Reel Big Fish abzudriften. Alles auf diesem Album schreit regelrecht danach, die Straßen deiner Stadt in einen einzigen Freudentaumel zu stürzen. Keine Ahnung, warum der World/Society Friendship Society hierzulande bisher so wenig Aufmerksam zugekommen ist, es scheint jedenfalls an der Zeit, das zu ändern. Ein fulminantes World-Punk-Werk für nimmermüde Optimisten mit Tanzschuhen im Regal.

mona-mona-album-cover-14220Mona werden in der Zwischenzeit dermaßen mit Lobeshymnen überschüttet, dass sich bei mir schon wieder eine gewisse Skepsis einstellt. Der Opener „Cloak And Dagger“ klingt dann auch wie ein überproduzierter Stadion-Rocker der Marke Killers. Anschließend allerdings lassen die Jungs dann die Gitarren für sich selbst sprechen, was für große Emotionen bei der Rocker-Gemeinde sorgen sollte. Das gleichnamige Werk der Band möchte kurzerhand den Club überspringen und die Stadien erobern. Eine hohe Hürde wohlgemerkt, die Tracks wie „Listen To Your Love“ und „Lines In The Sand“ aber mit links meistern sollten. Zudem ist es bemerkenswert wie sie mit Ausnahme des Openers ohne einen einzigen Ausfall über die Runden kommen. Schon beim zweiten Durchgang möchte man lauthals mitbrüllen, wenn es heißt: „You Love, Love, But You Can´t Find A Love“. Hach, Herzschmerz kann so was Wunderbares sein. Dieses Album hat tonnenweise davon.

compactspace_namelessCompact Space hätten sich im Vorfeld eventuell noch einen Grafiker engagieren sollen, der ihr neues Album „Nameless“ zumindest mit einem halbwegs gelungenen Artwork ausstattet. Darüber hinaus entpuppt sich das Werk als gelungener Grenzgänger zwischen den Polen Wolfsheim und Depeche Mode. Fans des aktuellen Killers-Releases dürfen aber auch mal einen Durchlauf riskieren. Auf der Platte findet sich so manche Perle, welche man zu nächtlicher Stunde lauthals mitgrölen möchte. Wer auf Breitwand-Pop steht, sollte sich demnach nicht von der äußeren Hülle abschrecken lassen. Mit Compact Space kann man durchaus ein paar nette Stunden verbringen. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.