// neue platten: Jens Friebe – das mit dem auto …

„Deutschlands einziger Popstar” alias “die postfeministische Version vom Geschlechterfrieden” alias „the one and only Jens Friebe“ ist zurück und beglückt uns auf seiner dritten Platte mit elf zauberhaften Stücken. Dabei gilt die Devise: Weniger Schlager, mehr Pop und auch ein bisschen mehr Rock. Man muss allerdings anmerken, dass es weniger die Musik ist, die an […]

jens friebe

„Deutschlands einziger Popstar” alias “die postfeministische Version vom Geschlechterfrieden” alias „the one and only Jens Friebe“ ist zurück und beglückt uns auf seiner dritten Platte mit elf zauberhaften Stücken. Dabei gilt die Devise: Weniger Schlager, mehr Pop und auch ein bisschen mehr Rock. Man muss allerdings anmerken, dass es weniger die Musik ist, die an Friebe fasziniert. Es sind die Bilder, die seine Texte im Kopf des Hörers zu zeichnen vermögen.

Friebe schlüpft dazu in unterschiedliche Rollen und spricht in Metaphern, die das Erlebte oftmals besser charakterisieren, als würde er das Kind direkt beim Namen nennen. Beispiel gefällig? Bitte schön: „Oh mein Gott, wie schnell bist du gefahren? Und weißt du noch: Die Geisterbahn…? Ein Skelett hat dich damals berührt… Es war nur Stahl, es war nur Stahl. Und das mit dem Auto ist egal, hauptsache dir ist nichts passiert“.

Dabei wandelt Friebe ständig zwischen Gedanken- und Dialogfetzen. So heißt es zum Beispiel in „Nothing Matters When We´re Dancing“: „Komm wir tanzen noch mal, bevor wir nach Hause gehen. Und wir tun, als ob wir uns für immer weiterdrehen. Und die Kerzen schwanken um uns her“. Friebe erzeugt so einerseits das Gefühl, man würde einem Gespräch zweier Menschen lauschen. Wechselt dann aber fast unbemerkt von der Ich-Perspektive auf eine beschreibende Ebene. Das macht seine Musik für den Zuhörer nicht nur unsagbar spannend, es macht sie auch besonders und poetisch. Durch Zeilen, wie „Siehst du diesen Haufen Asche? Das war einmal unser Glück“ gelingt es ihm auf diese Weise tief schürfende Gefühle in einfache Worte zu kleiden, ohne dass es plakativ wirken würde. Das ist unglaublich. Und ich bin vollends begeistert.

Jens Friebe wird am 12.12.2007 zusammen mit Sandra Grether im Jugendkulturhaus Cairo in Würzburg auftreten.

Jens Friebe
„Das mit dem Auto ist egal hauptsache dir ist nichts passiert“
Zick Zack / What´s So Funny About / Indigo

// text von alexander nickel-hopfengart