// szenewechsel vol. 11 – „everyone stand on your desks“

mit Community, The Office, Verdict Revised, Nordlicht und Jekyll. // Die charmanteste Comedy-Reihe seit der „Big Band Theory“ hat es inzwischen auch nach Deutschland geschafft. „Community“ ist nicht nur irrsinnig witzig, es ist auch eine Art zeitgenössisches Update des 80er Jahre-Kultfilms „Breakfast Club“, welcher auch gleich zu Beginn im Rahmen der ersten Episode mehrmals erwähnt […]

mit Community, The Office, Verdict Revised, Nordlicht und Jekyll.

community11// Die charmanteste Comedy-Reihe seit der „Big Band Theory“ hat es inzwischen auch nach Deutschland geschafft. „Community“ ist nicht nur irrsinnig witzig, es ist auch eine Art zeitgenössisches Update des 80er Jahre-Kultfilms „Breakfast Club“, welcher auch gleich zu Beginn im Rahmen der ersten Episode mehrmals erwähnt wird. Wenn hier ein ausgemachter Filmfreak, eine übermütiger älterer Herr, eine charmante Schwieger-Mama, ein Sprücheklopfer, eine Querulantin und ein fauler Sack aufeinander prallen, dann kommt man aus dem Grinsen gar nicht mehr heraus.

Die Figuren sind darüber hinaus so angelegt, dass sie zwar einerseits als zweidimensionale Akteure funktionieren, aber mit der Zeit auch eine Entwicklung durch machen. Im Prinzip ist „Community“ so etwas wie „How I Met Your Mother“ im College-Modus. Und weil zwischendurch auch mal der unbedingte Drang zum schnellen Witz aufgrund der Charakterisierung einer Figur hintenan gestellt wird, macht es auch nach zehn Folgen noch Spaß, der Reihe zu folgen. „Community“ ist damit neben „New Girl“, das hierzulande leider an der plumpen Synchronisation scheitert, der Comedy-Geheimtipp der Saison. Wer die Serie also auf Pro7 verpasst hat, sollte unbedingt mal reinschauen. Die einzelnen Folgen sind nicht nur gespickt mit jeder Menge Filmzitaten, die Staffelbox beinhaltet auch alle 25(!) Episoden der ersten Season auf vier Silberlingen verteilt.

rtheofficeseason1// Bereits vor einigen Jahren ist die britische Reihe „The Office“ zum absoluten Kult avanciert. Der deutsche Ableger „Stromberg“ wurde zwar ebenfalls mit Lobeshymnen empfangen, aber an das Original kam er trotzdem nie heran. Im Rahmen der ersten Season, die über „Polyband“ bereits seit geraumer Zeit hierzulande erhältlich ist, dreht sich alles um die Papiervertriebsfirma „Wernham Hogg“. Selbige hat ihren Sitz in einem Londoner Vorort namens Slough, könnte aber auch irgendwo anders stehen. Die britische Comedy-Reihe zeigt in diesem Zusammenhang den tristen Büroalltag, der alle 24 Stunden über die Angestellten hereinbricht. Mit subtilem Charme legt die Reihe den Finger in die Wunde der Büroarbeiter und bildet die kleinen und großen Katastrophen des Arbeitslebens gekonnt ab. Die beiden Schöpfer Ricky Gervais und Stephen Merchant gaukeln einem in diesem Zusammenhang treffsicher vor, es handele sich bei den einzelnen Szenen um authentisches Material, was den Machern nicht nur zwei Golden Globes, sondern auch die „Silberne Rose von Montreux“ einbrachte. Die ständigen Interviews, welche zwischen den Szenen zu sehen sind, verstärken diesen Eindruck am Ende noch. Als Zuschauer wiederum fühlt man sich von diesem Sammelsurium an Kuriositäten geradezu glänzend unterhalten und kann es gar nicht erwarten, sich die zweite Season zu Gemüte zu führen.

verdict_revised// Wer durch die Reihe „Kommissarin Lund“ auf den Geschmack in Sachen dänischer Serien gekommen ist, den möchte wir heute auf zwei weitere Reihen aufmerksam machen, die ebenfalls äußerst sehenswert sind. Die erste Season von „Verdict Revised“ umreißt das Leben von Markus Hagland, einem renommierten Anwalt, der zunehmend zynisch durchs Leben streift. Vor zehn Jahren hat er einen Mandanten verteidigt, welcher kurz nach seiner Freilassung die eigene Familie terrorisiert und getötet hat. Seitdem ist Hagland nicht mehr derselbe und hadert mit sich und seinem Schicksal. Er versucht seine Schuldgefühle mit Alkohol zu lindern, schlittert dadurch aber nur noch tiefer ins Verderben. Dann aber zeichnet sich ein Licht am Ende des Tunnels ab. Er bekommt einen Job als Betreuer für eine Gruppe von Studenten angeboten und entschließt sich, mit ihnen fortan nur noch potenziell unschuldige oder zu Unrecht verurteile Mandanten zu vertreten. Ob ihm das am Ende ein wenig Linderung verschafft? Es lohnt sich das herauszufinden, weil „Verdict Revised“ nicht nur mit einem grandiosen Hauptdarsteller zu punkten vermag, sondern auch noch äußerst spannend inszeniert worden ist, so dass der Zuschauer, wie auch die handelnden Figuren lange im Dunkeln tappen.

nordlicht1// Außerdem erscheint in diesen Tagen die erste Staffel der Reihe „Nordlicht – Mörder ohne Reue“, welche erst vor kurzem im Abendprogramm des ZDF gelaufen ist. Wer die Krimi-Reihe verpasst hat, bekommt nun die Möglichkeit sich die Geschichte um Kommissarin Katrine Ries Jensen und Profiler Thomas Schaeffler noch einmal in geballter Form auf DVD zu Gemüte zu führen. Die beiden Ermittler machen sich im Laufe der sechs Episoden daran einige Serienmörder zu überführen, was für zahlreiche Spannungsmomente sorgt. Dadurch, dass man im Rahmen der einzelnen Folgen immer mehr Hintergründe über die einzelnen Figuren erhält, bleibt man als Zuschauer wie schon bei der gelungenen TV-Reihe „Dexter“ fortwährend bei der Stange und darf sich über so manche überraschende Wendung freuen. Dabei erreicht „Nordlicht“ zwar nie den Tiefgang von komplexen Reihen der Marke „Kommissarin Lund“ oder „Borgen“, ist aber trotzdem nett anzuschauen und hat dazu noch ein paar wirklich packende Gänsehaut-Momente im Gepäck. Wer also auf Serienmörder-Serien steht, sollte unbedingt mal reinschauen.

jekyll1// Fans der Serien-Killer-Reihe „Dexter“ dürften außerdem auch bei der TV-Serie „Jekyll“ auf ihre Kosten kommen. Die britische Mystery-Reihe dreht sich (wie mancher bereits erraten haben dürfte) um den guten alten Dr. Jekyll und seinen fiesen Gegenspieler Mr. Hyde. Die BBC allerdings hat den klassischen Stoff, wie bereits die Geschichten von „Robin Hood“ oder „Sherlock Holmes“, ins 21. Jahrhundert transferiert und das Tempo noch ein wenig angezogen. Dabei erreicht „Jekyll“ zwar nicht die Brillanz des hochgelobten „Sherlock“-Updates, man kann aber trotzdem seinen Spaß mit der sechsteiligen Reihe haben. Die Geschichte dreht sich um einen Familienvater namens Tom Jackman, der sich immer wieder mit seinem anderen Ich konfrontiert sieht. Selbiges wiederum ist eine Art wildgewordenes Ungetüm, das er fortwährend unter Kontrolle halten möchte. Also schließen die beiden Hälften seiner Persönlichkeit einen Pakt miteinander. Es darf nicht gemordet werden, sonst stellt sich der gute Tom den Behörden. Da sich niemand der beiden nach dem Persönlichkeitswandel an die Taten des jeweils anderen erinnern kann, kommunizieren die „Gegenspieler“ per Diktiergerät miteinander. Lediglich die Existenz seiner Familie konnte Tom bisher vor Mr. Hyde geheim halten. Dann allerdings geschieht etwas Unerwartetes und alles scheint außer Kontrolle zu geraten. Ob Tom am Ende die Oberhand über das Böse in seinem Körper gewinnt? Am besten du schaust mal rein. Es lohnt sich. Denn 50 Minuten Bonus-Material gibt’s auch noch oben drauf. Womit wir dann leider schon wieder am Ende wären für heute. Aber dauert ja nicht allzu lange… bis zum nächsten Szenewechsel.