// zuckerbeat vol. (4)91 – „a good day for the damned“

mit neuer Musik von Wu Tang, Anti-Flag, Jaya The Cat, Tori Amos, Gisbert zu Knyphausen und Knuckle Puck. // Hach, was haben sich in diesen Tagen nicht wieder für illustre Gesellen versammelt, um unter dem altehrwürdigen Banner des Wu-Tang Clan ein neues Album auf den Markt zu bringen. RZA, Method Man, Raekwon und wie sie […]

mit neuer Musik von Wu Tang, Anti-Flag, Jaya The Cat, Tori Amos, Gisbert zu Knyphausen und Knuckle Puck.

// Hach, was haben sich in diesen Tagen nicht wieder für illustre Gesellen versammelt, um unter dem altehrwürdigen Banner des Wu-Tang Clan ein neues Album auf den Markt zu bringen. RZA, Method Man, Raekwon und wie sie alle heißen sind zurück, um die Welt mit neuer Musik zu beglücken und so viel schon einmal vorneweg: das ist ihnen auf „The Saga Continues“ auch überraschend gut gelungen. Gerade aufgrund der immensen Bandbreite von so unterschiedlichen Freunden, wie auch Mitgliedern des Clans, entsteht ein vielschichtiges Album, das einen sofort zum Kopfnicken anregt. Nach der Vorabsingle „People Say“ mit dem ehrenamtlichen Mitglied Redman waren die Erwartungen schon einmal immens in die Höhe geschnallt und das neue Album hält dieses Niveau. Unter der Ägide der Mathematics und mit Features von Killah Pries, Streetlife oder Chris Rivers, gelingt es RZA aus diversen Vocal-Beiträgen der vergangenen Jahre ein stimmiges  Gesamtkunstwerk zu zimmern, das allen Fans der Band ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern dürfte. Wenn du also auf den klassischen Wu-Tang-Sound stehst, dann solltest du dir „The Saga Continues“ auf keinen Fall durch die Lappen gehen lassen.

// Während andere Bands versuchen aktuellen Trends hinterher zu hecheln, scheren sich Anti-Flag einen feuchten Dreck um den gegenwärtigen Zeitgeist. Sie haben Trump genauso kritisiert, wie seiner Zeit Obama und nun knallen sie uns schon wieder ein neues Album vor den Latz. „American Fall“ ist in diesem Zusammenhang auch ein Produkt dessen, was so alles schief läuft auf der Welt und da gibt es so einiges. Anti-Flag nennen mit ihrer Musik die Dinge beim Namen und es macht auch heute noch verdammt viel Spaß ihnen dabei zuzuhören. Wer die Band einmal live gesehen hat, der dürfte aus dem Staunen kaum mehr herausgekommen zu sein. Es wird ihm auf jeden Fall sofort klar geworden sein, warum die Jungs in der Timetable immer möglichst weit oben stehen. Die neuen Songs klingen dabei ebenso energisch und hymnisch, wie bereits auf dem gelungenen Vorgänger und so können wir allen Punkrock-Fans nur dringend empfehlen, sich dieses famose Album nach Hause zu holen. Es lohnt sich.

// Jaya The Cat sind inzwischen sehr viel mehr, als nur eine szene-interner Geheimtipp. Ihr inzwischen bereits fünftes Studioalbum hält die perfekte Balance zwischen Ska, Reggae und Punk und schon die Vorabsingle „Sweet Eurotrash“ lädt zum lautstarken Mitgrölen ein. Auch der Rest der Scheibe, die inklusive Bonus-Tracks 16 neue Stücke für die Fans bereit hält, kann sich sehen lassen und die Band macht auf „A Good Day For The Damned“ genau dort weiter, wo sie auf dem Vorgänger aufgehört hat. Wenn du also auf kalifornischen Punkrock stehst, der seine energischen Passagen mit Offbeats und groovigen Passagen kontert, dann bist du hier genau an der richtigen Adresse. Und alle Fans von Sublime, Less Than Jake oder Rancid sollten sowieso zugreifen, sonst geht am Ende noch eine potenzielle neue Lieblingsband an ihnen vorbei. Also zuschlagen, bevor es zu spät ist.

// Tori Amos wiederum findet auf ihrem aktuellen Album ebenfalls zu alter Stärke zurück. Die renommierte Künstlerin hat mit „Native Invader“ bereits ihr 15tes Studioalbum am Start und das hat es in sich. Tori Amos war ja schon immer eine Musikerin, die polarisierte. Auf ihrer neuen Platte wendet sie sich nun vollends der Natur dazu. Es geht darum, wie sich der Planet immer wieder von selbst zu heilen vermag und wirft gleichzeitig die Frage auf, was wir als Menschen eigentlich dazu beitragen? Zerstören wir nicht im Grunde genommen unsere Welt, um für uns persönlich einen Nutzen daraus zu ziehen und wie steht eigentlich alles in Beziehung zueinander. Es sind tiefsinnige Gedanken, die Amos hier äußert und sie möchte damit eine Diskussion anstoßen. Gerade deshalb ist ihr neues Album auch eines, das wir euch an dieser Stelle ganz innig ans Herz legen möchten. Wenn du bereit bist, dieser Scheibe ein paar Durchläufe zu schenken, wirst du es ganz sicher nicht bereuen. Sie gibt dir nämlich auch jede Menge im Gegenzug zurück.

// Gisbert zu Knyphausen wiederum hat sich ganz schön viel Zeit gelassen für seine neue Platte. Nun aber ist es endlich soweit und „Das Licht dieser Welt“ steht in den Regalen. Der Titelsong zum Album ist eigentlich für den Kinofilm „Timm Thaler und das verkaufte Lachen“ getextet worden, aber der Musiker scheint so viel Spaß daran gefunden zu haben, neue Songs aufzunehmen, dass er gleich noch ein ganzes Album nachschiebt. Nach seinem Ausflug in cineastische Gefilde und seiner Platte mit Nils Koppruch als Kid Kopphausen geht es nun auch auf seinem neuen Werk überaus vielseitig zu. Die Songs sprengen jegliche Stilgrenzen und man hört neben Gitarren auch Trompeten, Posaunen und Synthesizer erklingen. Zusammen mit Co-Produzent Florian Ellers gelingt dem Musiker dabei ein dermaßen vielschichtiges und tiefsinniges Werk, dass man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus kommt. Lass dich also ein auf diese spannende Musik, sie wird dir mit Sicherheit viel Freude bereiten.

// Zu guter Letzt noch der Hinweis auf die aktuelle Scheibe von Knuckle Puck. Die Jungs um Sänger Joe Taylor wissen einfach, wie sie ihre Fans um den kleinen Finger zu wickeln vermögen und bescheren uns einen spannenden Rundumschlag zeitgenössischer Pop-Punk-Klänge. „Shapeshifter“ ist dabei ein gefundenes Fressen für all jene, die auch schon vom Output aus dem Hause Four Year Strong bis Spitalfield begeistert sind. Die Scheibe zeigt die Band auch in Sachen Songwriting sichtlich gereift und man kann durchaus feststellen, dass die Jungs noch nie so kompromisslos zu Werke gegangen sind wie hier. Abseits aller Erwartungshaltungen haben sie ein Album aus dem Ärmel geschüttelt, das einerseits Spaß macht, andererseits aber auch hintersinnig genug ist, dass man es immer wieder von vorne hören möchte. Worauf also wartest du noch? Schnapp dir das Werk. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.