// aufgelesen vol. (2)54 – „zuhause während der digitalen revolution“

mit neuen Büchern von Helene Hegemann, Martin Büsser, David Graeber, JP Delaney und Wolfgang Buechs. // Neuer Lesestoff von Helene Hegemann erfordert in diesen Tagen unsere Aufmerksamkeit und es lohnt sich einen etwas intensiveren Blick auf ihr aktuelles Werk namens „Bungalow“ zu werfen. In dem Buch geht es um Charlie, der in einer Gegend aufwächst, […]

mit neuen Büchern von Helene Hegemann, Martin Büsser, David Graeber, JP Delaney und Wolfgang Buechs.

// Neuer Lesestoff von Helene Hegemann erfordert in diesen Tagen unsere Aufmerksamkeit und es lohnt sich einen etwas intensiveren Blick auf ihr aktuelles Werk namens „Bungalow“ zu werfen. In dem Buch geht es um Charlie, der in einer Gegend aufwächst, die im Krieg einst zerbombt worden ist. Anschließend wird sie wieder neu errichtet, um den Menschen die Demokratie schmackhaft zu machen. Hier nun lebt Charlie so vor sich hin und langweilt sich große Teile des Tages. Als kurz nach ihrem zwölften Geburtstag auf einmal ein Pärchen in den Komplex zieht, welches sich aller ihrer Zuschreibungen entzieht, wird Charlie neugierig. Wer sind diese Menschen, die sich Schauspieler nennen und ebenso chaotisch wie unberechenbar anmuten? Und was lösen sie in Charlie selbst aus? Lass dich ein auf diese spannende Geschichte über die wegweisenden Episoden im Leben und freu dich über ein ebenso überraschendes wie mitreißendes Buch.

// Der begnadete Journalist und Autor Martin Büsser wiederum ist leider im Jahre 2010 von uns gegangen. Umso mehr freut es uns in diesen Tagen noch einmal zahlreiche Texte von ihm präsentiert zu bekommen, die allesamt in den Jahren 1990 bis 2010 entstanden sind. Büsser schreibt in diesem Werk über alles, was ihm Spaß macht: Musik natürlich, Literatur, die Kunst, den Film, aber auch über Comics und die Gesellschaft. Für den Autor hatte das Thema „Pop“ einen immensen Stellenwert in seinem Leben und das merkt man seinen Texten auch an. „Für immer in Pop“ schafft es dabei mit Texten über Nirvana oder Henry Rollins noch einmal den Zeitgeist der 90er ins Hier und Jetzt zu transferieren, andererseits gelingt es dem Journalisten auch immer wieder seinem Objekt der Begierde ein paar neue Facetten abzuringen. Lass dich also ein auf diese Sammlung von Texten, Artikeln und Rezensionen, die alles sind, aber ganz sicher nicht austauschbar.

// Wer sich darüber hinaus auch schon mal die Frage gestellt hat, ob sein Job eigentlich einen Sinn ergibt, der könnte beim neuen Schmöker von David Graeber an der richtigen Adresse sein. Der Autor des weltweiten Bestsellers „Schulden, die ersten 5000 Jahre“ nimmt sich in seinem neuesten Wurf namens „Bullshit-Jobs“ nämlich genau jener Gattung von Tätigkeit an, die eigentlich überhaupt keine Existenzberechtigung mehr haben dürfte. Mit dem Fortschritt haben sich nämlich immer mehr Maschinen in unserem Arbeitsalltag breit gemacht und das führt dazu, dass die produktive Arbeitszeit eines Menschen immer weiter abnimmt. Wie aber konnte es soweit kommen? Und wie sollen wir mit den daraus entstehenden Konsequenzen umgehen? Was passiert mit unserer Gesellschaft, wenn wir eigentlich nur noch 15 Stunden die Woche zur Arbeit gehen müssten? Eine spannende Frage, mit der man sich tatsächlich lieber früher als später beschäftigen sollte.

// Krimifans wiederum werden sich sicher noch mit großer Freude an JP Delaneys ersten Roman „The Girl Before“ zurück erinnern. Gespickt mit jeder Menge Überraschungsmomenten und dargeboten auf mehreren Zeitebenen, entwickelte sich ein spannendes Katz- und Maus-Spiel, aus dem keiner glimpflich wieder heraus kam. Nun steht das zweite Werk der mysteriösen Autorin in den Regalen und darin konfrontiert sie uns mit einer gewissen Claire, welche ihr Schauspielstudium mit einem zwielichtigen Geschäft finanziert. Die Protagonistin flirtet für Geld mit verheirateten Männern. Sie soll herausfinden, ob Selbige auch wirklich treu sind. Als eines Tages die Frau eines gewissen Patrick Folger tot aufgefunden wird, gerät Claire zwischen die Stühle und muss der Polizei dabei helfen, den Ehegatten des Mordes an seiner Frau zu überführen. Ob er es allerdings wirklich gewesen ist? Und was Claire so sehr an ihm fasziniert? Lass dich ein auf diese spannende Geschichte, die auch diesmal wieder mit jeder Menge spannender Wendungen zu punkten vermag.

// Wer sich zu guter Letzt noch ein praktisches Handbuch ins Regal stellen möchte, der sollte man zum aktuellen Werk von Wolfgang Buechs greifen. In dessen „Handbuch zum richtigen Alltag im falschen“ findet ihr allerlei praktische Tipps, wie ihr im Zuge der zunehmenden Schnelllebigkeit in unserer Gesellschaft am Ende nicht unter die Räder kommt. Der zweite Band von „Zuhause während der digitalen Revolution“ skizziert dabei sehr gekonnt, wie man im städtischen Alltag der Gegenwalt zwischen Arbeitswelt, Technologie und Subkultur zerrieben zu werden droht. Alle wollen viel zu viel und für alles, die Kleinfamilie, die Arbeit und die gesellschaftlichen Herausforderungen, hat man viel zu wenig Zeit. Wenn du dich also auch manchmal überfordert fühlst, schnapp dir dieses Buch. Es hält ein paar wirklich spannende Tipps für dich bereit, wie du dein Leben besser in den Griff kriegst. Und damit Schluss für heute. Bis zur nächsten Leserunde.