// presswerke vol. (1)26 – „haus am see“

mit der neuen Vinyl-LP von Sir Mantis. // „Wenn du über Samen labern willst, werd doch Florist“ knallt es einem gleich im Opener des ersten Albums von Sir Mantis entgegen und auch im weiteren Verlauf des Albums wird der Künstler nicht müde, sich gegen sexistische Ansagen im Deutschrap-Geschäft zu positionieren. Überhaupt ist alles an „180 […]

mit der neuen Vinyl-LP von Sir Mantis.

// „Wenn du über Samen labern willst, werd doch Florist“ knallt es einem gleich im Opener des ersten Albums von Sir Mantis entgegen und auch im weiteren Verlauf des Albums wird der Künstler nicht müde, sich gegen sexistische Ansagen im Deutschrap-Geschäft zu positionieren. Überhaupt ist alles an „180 Grad“ auf famose Art und Weise politisch und haut gerade deshalb so rein, weil es hier unweigerlich mit dem persönlichen Leben des Musikers verknüpft ist. Sir Mantis positioniert sich konsequent gegen den Hass, der Trans-Frauen und -Männern oft entgegenschlägt und revanchiert sich mit einer Platte, die so auf den Punkt produziert ist, dass einen diese Song von Durchlauf zu Durchlauf mehr von sich vereinahmen. Besonders gut funktioniert das in Songs wie „Haus am See“ oder „Sorry Not Sorry“, das in einem fulminanten „Ich kipp mein Bier über die nackte Frau auf deinem Shirt – lach dich aus, jetzt bist du Macker verstört“ gipfelt. „180 Grad“ ist ein Musik gewordener Mittelfinger gegen all die Engstirnigkeit da draußen und dabei so wütend, dass man alle Punchlines sofort lauthals mitschreien möchte. Auf Vinyl erscheint die Platte in diesen Tagen übrigens auch, sie biegt im einfachen Schuber um die Ecke und wurde auf klassischem schwarz gepresst. Die Pressqualität unseres Exemplars ist hervorragend und wenn man sich überhaupt noch etwas hätte wünschen können, wären es die Songgtexte gewesen, die man aber sowieso schon nach mehreren Durchläufen auswendig mitrappen kann. Worauf also wartest du noch? Schnapp dir diesen Rundumschlag mit brachialen Sounds und treffsicheren Lyrics. Du wirst ganz sicher begeistert sein. Bis zu unseren nächsten Presswerken.