// aufgelesen vol. (3)87 – „der schattenriss“

mit neuen Büchern von Prinz Harry & Laura Purcell. // Wenn es in diesem noch so jungen Jahr bisher ein literarisches Werk gab, das die Öffentlichkeit in Aufregung versetzte, dann war es die Veröffentlichung von Prinz Harrys Buch höchstpersönlich. „Reserve“ schöpft dabei aus dem Vollen und gibt der Sensations-hungrigen Öffentlichkeit, was sie möchte. Man kann […]

mit neuen Büchern von Prinz Harry & Laura Purcell.

// Wenn es in diesem noch so jungen Jahr bisher ein literarisches Werk gab, das die Öffentlichkeit in Aufregung versetzte, dann war es die Veröffentlichung von Prinz Harrys Buch höchstpersönlich. „Reserve“ schöpft dabei aus dem Vollen und gibt der Sensations-hungrigen Öffentlichkeit, was sie möchte. Man kann zu den britischen Royals stehen, wie man möchte. Nach diesem Werk hier liegt kein Stein mehr auf dem anderen und es wird lange dauern, bis die Gräben zwischen den unterschiedlichen Lagern wieder zugeschüttet sein dürften. Im Kern des Buches geht es dabei vor allem um Prinz Harrys Dasein als Prinz –gemeinsam mit seinem Bruder muss er hinter dem Sarg seiner Mutter herlaufen, die von der breiten Öffentlichkeit betrauert wird. Die Menschen fragen sich, was wohl in ihm losgewesen ist in diesem Moment und dürfen nun dabei zusehen, wie sich der Junge von einst von seinen Fesseln zu befreien versucht. Alle Geschichten in diesem Werk sind zumindest in Nuancen schon bekannt, das Neue, neben einer handgreiflichen Auseinandersetzung mit seinem Bruder, dass jemand aus dem britischen Königshaus es wagt, so konkret darüber zu sprechen und dabei eben auch auf die Kehrseite der glänzenden Fassade zu verweisen. All das kann man jetzt ganz schrecklich rechthaberisch oder nachvollziehbar finden – das Urteil muss man als Leser selbst fällen. Dass es aber zweifelsfrei ein kurzweiliges Lesevergnügen darstellt, ist ebenso erwähnenswert, wie der seltsame Nachgeschmack, den man nach dem Lesen verspürt, wenn man sich sonst eigentlich nicht so sehr für die königliche Familie interessiert. Am Ende ist „Reserve“ also sicher alles, aber nicht egal.   

// Im hochwertigen Hardcover-Einband und mit einem wirklich liebevoll gestaltetem Look biegt der neue Roman von Laura Purcell um die Ecke. Fantasy-Fans bezeichnen die Autorin aus Colchester in England bereits als die „neue Königin des Gothic-Thriller“ und ihr aktuelles Werk bestätigt die hohen Erwartungen. „Der Schattenriss“ dreht sich um eine Scherenschnitt-Künstlerin namens Agnes, die im Zuge der Entwicklung der Fotografie Mitte des 19ten Jahrhunderts um ihre Daseinsberechtigung kämpft. Jeden Tag kommen weniger Kunden zu ihr und als wäre das noch nicht genug, treibt in den Straßen von Bath auch noch ein verrückter Mörder sein Unwesen, der es aus irgendeinem Grund auf ihre Kunden abgesehen hat. Warum das so ist? Das gilt es fortan herauszufinden und so wendet sich die Protagonistin in ihrer Verzweiflung an ein junges Medium namens Pearl, die vorgibt mit den Toten Kontakt aufnehmen zu können. Auf ihrer Suche nach der Wahrheit allerdings kommen dann Dinge zum Vorschein, die vielleicht lieber im Schatten geblieben wären und so darf man sich als Fan der fantastischen Literatur nicht nur auf einen spannenden, übernatürlichen Thriller freuen, sondern sich auch an dem hochwertigen Outfit des Bandes aus dem Hause „Festa“ erfreuen, der Laura Parcells Werk zu einem echten Hingucker im Bücherregal avancieren lässt.