º zuckerbeat: musik / szene
- 26.Apr.
- // presswerke vol. (2)49 – „sonar“
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mit der neuen Vinyl-LP von den Ichiko Aoba.
// Es gibt Musik, die sich wie ein leiser Flüsterton in den Raum legt, die kaum berührt, sondern vielmehr umarmt. Und dann gibt es Ichiko Aoba, deren Stimme und Gitarre eine ganze Welt heraufbeschwören – eine Welt zwischen Traum und Realität, zwischen japanischer Folk-Tradition, impressionistischer Klangkunst und einer fast mythischen Erzählweise. Luminescent Creatures, ihr neuestes Werk, ist genau das: eine schimmernde, schwerelose Klangreise, die sich sanft entfaltet und mit jeder Note tiefer ins Unbewusste vordringt. Schon der Titel Luminescent Creatures (leuchtende Wesen) deutet an, worum es hier geht: eine Welt voller Geheimnisse, in der sich das Bekannte mit dem Unbekannten vermischt. Aoba hat in ihrer mittlerweile 15-jährigen Karriere eine ganz eigene Ästhetik entwickelt – filigrane, oft minimalistische Akustikgitarren-Passagen, darüber eine Stimme, die so zart und klar ist, dass sie fast überirdisch wirkt. Wer ihr Meisterwerk Windswept Adan kennt, weiß, dass sie es versteht, ganze Klanglandschaften zu erschaffen, die sich wie Orte anfühlen, an denen man schon einmal gewesen sein könnte, aber nicht genau weiß, wann und wo. Luminescent Creatures führt diesen Ansatz konsequent weiter, aber mit einer neuen Tiefe. Wo frühere Werke oft wie Skizzen wirkten – flüchtige Momentaufnahmen voller Fragilität –, klingt dieses Album durchkomponierter, orchestraler.
Den ganzen Beitrag lesen » - 17.Apr.
- // presswerke vol. (2)48 – „run“
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mit der Soundtrack-LP von Kneecap.
// Der Soundtrack von Kneecap ist mehr als nur eine musikalische Begleitung zum gleichnamigen Film – er ist ein eigenes, vielschichtiges Kunstwerk, das die rohe Energie, den politischen Kampfgeist und die rebellische Attitüde der nordirischen Hip-Hop-Gruppe Kneecap in 34 Tracks einfängt. Die Mischung aus Originalsongs der Band, Beiträgen von Künstlern wie Bicep, Fontaines D.C. und Orbital sowie der atmosphärischen Filmmusik von Michael ‘Mikey J’ Asante macht diese Doppel-LP zu einer klanglichen Reise durch das moderne Irland, mit all seinen Widersprüchen, Narben und Triumphen. Schon das physische Werk macht ordentlich Eindruck: Die LP erscheint im hochwertigen Gatefold-Cover mit aufwendig bedruckten Innenhüllen, und das farbige Vinyl in leuchtendem Grün und Orange ist eine direkte Hommage an die irische Flagge. Es ist ein Album, das nicht nur gehört, sondern auch gefühlt werden will – eine Sammler-Edition, die die Bedeutung des Projekts unterstreicht.
Den ganzen Beitrag lesen » - 12.Apr.
- // zuckerbeat vol. (6)54 – „nancy dearest“
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mit der neuen CD von Hamish Hawk.
// Hamish Hawk gelingt mit A Firmer Hand ein Album, das sich gleichermaßen verspielt und tiefgründig anfühlt, ein Werk voller literarischer Eleganz und musikalischer Raffinesse. Seine Musik bewegt sich irgendwo zwischen Kammerpop und Indie-Rock, mit deutlichen Einflüssen von Künstlern wie Leonard Cohen, Jarvis Cocker oder Randy Newman. Doch trotz dieser klanglichen Referenzen ist Hawks Handschrift unverkennbar: seine tiefgehenden, ironischen Texte, seine dramatische Vortragsweise, seine Fähigkeit, aus alltäglichen Beobachtungen poetische Meisterwerke zu formen. Dieses Album fühlt sich intimer und persönlicher an als seine Vorgänger. Hawk selbst beschreibt es als seine „Coming-of-Age-Platte“, ein Werk, das sich mit seinen Beziehungen zu Männern auseinandersetzt und tiefer in sein Innenleben eintaucht als je zuvor.
Den ganzen Beitrag lesen » - 11.Apr.
- // presswerke vol. (2)47 – „pause at you“
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mit der neuen Vinyl-LP von Courting.
// Es gibt Alben, die einem sofort ins Gesicht springen, die laut sind, fordernd, voller Energie – und dann gibt es Lust For Life von Courting. Dieses dritte Album der Band aus Liverpool ist eine rasante, mutige und verspielte Reise durch die Extreme von Indie, Pop, Punk und elektronischen Experimenten. Es ist ein Album, das nicht nur gehört, sondern erlebt werden will – chaotisch, durchdacht, unberechenbar und dabei immer mit einer unwiderstehlichen Melodik versehen. Von Beginn an spürt man die Ambition, die hinter dieser Platte steckt. Lust For Life ist nicht nur ein weiteres Indie-Album, sondern ein Statement. Courting spielen mit Kontrasten und Gegensätzen: Sanfte, orchestrale Intros münden in explosive Dance-Punk-Hymnen, Dubstep-artige Basslines krachen auf filigrane Saxophon-Soli, und während eine Melodie sich scheinbar beruhigt, platzt im nächsten Moment ein verzerrter Gitarrenriff dazwischen, der alles wieder aufreißt. Jedes Stück scheint mit einem anderen verwoben zu sein, als ob die Tracks sich gegenseitig kommentieren, weiterspinnen oder herausfordern würden.
Den ganzen Beitrag lesen » - 05.Apr.
- // presswerke vol. (2)46 – „wanted dead or alive“
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mit der neuen „Wet Picture Disc“ der Vinyl-LP von Bon Jovi.
// Jetzt mal aufgepasst, man kann von dieser Band ja halten, was man will. Dieses Album ist aber schlicht ein Klassiker, der nicht nur Bon Jovi selbst, sondern auch den Sound eines ganzen Jahrzehnts geprägt hat. Ursprünglich 1986 veröffentlicht, katapultierte sich die Band mit diesem dritten Studioalbum endgültig in die internationale Topliga. Es war der Moment, in dem Bon Jovi ihren Sound – irgendwo zwischen hartem Rock, eingängigen Hooks und radiotauglichem Pop-Appeal – perfektionierten. Songs wie „Livin’ on a Prayer“, „You Give Love a Bad Name“ und „Wanted Dead or Alive“ sind nicht nur Hits, sondern kulturelle Zeitmarken. Die Entstehungsgeschichte des Albums ist dabei genauso spannend wie sein musikalischer Impact. Nach mäßigem Erfolg der beiden Vorgängeralben war Slippery When Wet ein Alles-oder-nichts-Projekt. Jon Bon Jovi und Richie Sambora taten sich mit dem Produzenten Bruce Fairbairn zusammen und holten sich mit Desmond Child einen der versiertesten Songwriter der Branche ins Boot.
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º literatur / comic
- 28.Apr.
- // aufgelesen vol. (5)87 – „herzgrube“
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mit dem Werken „Fischtage“ und „Herzgrube“.
// Zwei Romane, die beide in diesen Tagen erscheinen, könnten auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher wirken: Herzgrube von Andrew McMillan, das literarische Debüt eines gefeierten britischen Lyrikers, und Fischtage von Charlotte Brandi, der Erstling einer Musikerin, die hier mit wildem Stilwillen und radikalem Ton in die deutschsprachige Literatur sticht. Doch beide Werke verbindet etwas sehr Entscheidendes: ein tiefes Gespür für Verletzlichkeit, Zugehörigkeit und die Frage, wie wir in einer Welt überleben, in der es keine einfachen Antworten mehr gibt. Herzgrube ist eine jener Geschichten, die nachhallen – leise, aber durchdringend. Andrew McMillan, dessen Gedichte schon immer zwischen Körperlichkeit und Zartheit, Härte und Sensibilität pendelten, überträgt dieses Spannungsfeld mühelos in seinen ersten Roman. Die Figuren – allen voran Simon, der zwischen Callcenter, Dragshows und gelegentlicher Sexarbeit ein Leben lebt, das gleichzeitig kraftvoll und fragil wirkt – atmen und fühlen auf jeder Seite.
Den ganzen Beitrag lesen » - 26.Apr.
- // zuckerschock für den april 2025: „sylvain runberg x alexis tallone: captain future“
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mit den Werk „Captain Future – Der ewige Herrscher“.
// Mit der neuen Comicadaption von Captain Future – Der ewige Herrscher kehrt ein wahrer Klassiker der Science-Fiction zurück. Diese Neuinterpretation des Kulthelden Captain Future, der aus der Feder des amerikanischen Autors Edmond Hamilton stammt und in den 80er-Jahren durch die ikonische Zeichentrickserie von Toei Animation weltweit Berühmtheit erlangte, schafft es meisterhaft, die Essenz des Originals zu bewahren und gleichzeitig frische Impulse zu setzen. Der deutsche Titel Captain Future – Der ewige Herrscher entspricht dem Originaltitel Capitaine Flam – L’Empereur Eternel und führt den Leser in ein aufregendes neues Abenteuer auf dem Planeten D9. Die Geschichte dreht sich um Curtis Newton, alias Captain Future, der es mit einer mysteriösen Epidemie zu tun bekommt, die das Leben der dort ansässigen Menschen bedroht. Gemeinsam mit seinen treuen Gefährten – dem Roboter Grag, dem Androiden Otto und Professor Simon Wright, dem fliegenden Gehirn – begibt sich Captain Future auf eine Reise, die sowohl für die Charaktere als auch für die Fans eine Rückkehr zu den Wurzeln darstellt.
Den ganzen Beitrag lesen » - 26.Apr.
- // aufgelesen vol. (5)86 – „no hard feelings“
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mit dem Werken „No Hard Feelings“ von Genevieve Novak und „Geht So“ von Beatriz Serrano.
// Es gibt Bücher, die treffen einen nicht wegen der großen Dramatik oder spektakulären Wendungen, sondern weil sie sich so verdammt nah anfühlen. „Geht so“ von Beatriz Serrano und „No Hard Feelings“ von Genevieve Novak sind genau solche Bücher. Zwei Romane, die sich nicht kennen, aber sich gegenseitig im Bücherregal zunicken würden – weil sie beide auf unterschiedliche Weise das Lebensgefühl einer Generation einfangen, die zwischen Überforderung, Selbstironie und leiser Verzweiflung oszilliert. In „Geht so“ begleitet man Marisa, die sich tagein, tagaus in einem Job durchschlägt, der sich anfühlt wie ein zu enger Mantel aus Beton. Sie sitzt in einer Madrider Werbeagentur fest, ohne echten Antrieb, ohne Begeisterung – eigentlich sogar ohne Plan. Ihr Alltag besteht aus digitalen Eskapismen und chemischen Hilfsmitteln, um die Panik in Schach zu halten. Als sie mit Kolleg:innen zu einem Teambuilding-Wochenende aufbrechen muss, eskaliert das alles langsam aber sicher. Die Idee, das Ganze mit einem Drogenmix zu überstehen, ist nur auf den ersten Blick absurd – eigentlich ist es nur konsequent. Beatriz Serrano hat ein feines Gespür für den zynischen Humor, der entsteht, wenn man sich emotional längst abgekoppelt hat.
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º termine
- 03.Apr.
- // —> da geht was…
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Heroes Festival Geiselwind mit Domiziana, Ikkimel, Chapo102, Tream, Finch, Ufo361, BHZ, Pashanim, Boondawg, Makko, Haaland936, Ritter Lean, OG Keemo, Souly, Yung Yury, Zsá Zsá, Civo, $oho Bani, uvm. (20. und 21.6. / Strohofer, Geiselwind) -> jetzt Tickets sichern unter: https://heroes-festival.com/geiselwind
und sonst so?
Shelter (10.04. / Stattbahnhof, Schweinfurt)
Roy Bianco & Die Abbrunzati Boys (15.04. / tectake Arena)
MilleniumKid (07.05. / Cairo)
PeterLicht (23.05. / Cairo)
Rock im Park mit Slipknot, Sleep Token, Weezer, K.I.Z., Kittie, Destroy Boys, Jerry Cantral, Bullet For My Valentine, Kontra K, Brutalismus 3000, Poppy, Tocotronic, Christin Nichols, Heaven Shall Burn, Spiritbox, Rise Against, SDP, Millencolin, Turbostaat, Zebrahead, Grade 2, Falling In Reverse, Deafhaven, Deine Cousine, Jinjer, The Ghost Inside, ZSK, The Prodigy, Bring Me The Horizon, Feine Sahne Fischfilet, Biffy Clyro, Adam Angst, Mia Morgan, Creeper, Boston Manor, Die Nerven, Drangsal, Frank Turner & The Sleeping Souls, Olli Schulz & Band, Stray From The Path, uvm. (6. bis 8.6. / Nürnberg)
Meute (02.07. / Gut Wöllried)
Bosse (04.07. / Gut Wöllried)
Zartmann (09.07. / Gut Wöllried)
Max Herre & Joy Denalane (27.07. / Stadtbalkon, Kitzingen)
Eule findet den Beat (27.07. / Hafensommer)
Mine (31.07. / Hafensommer)
Mighty Oaks (02.08. / Hafensommer)
Buntspecht (08.08. / Hafensommer)
Bonaparte (09.08. / Hafensommer)
Taubertal Festival mit 01099, Enter Shikari, Kontra K, Team Scheisse, Madsen, Nothing But Thieves, Yungblud, Paula Carolina, I Prevail, Irie Révoltés, Ennio, Hilltop Hoods, Papa Roach, The Butcher Sisters, uvm. (7. bis 10.8. / Eiswiese, Rothenburg od Tauber)
Von Wegen Lisbeth (17.10. / Posthalle)
° fashion / photos / games / kunst / werktag
- 26.Apr.
- // werktag vol. (1)70 – „battlerap“
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mit den Werk „Battlerap“ von Rafael Schmauch.
// Ich habe „Battlerap – Die Kunst der Beleidigung“ von Rafael Schmauch regelrecht verschlungen. Und das sage ich nicht, weil ich schon ewig in der Hip-Hop-Szene rumhänge oder selber mal auf der Bühne gestanden hätte – ganz im Gegenteil: Mein Zugang zu Battlerap war lange Zeit eher einer aus der Ferne. Klar, ich kannte einige der großen Namen, aber was Schmauch hier vorlegt, ist weit mehr als eine Insider-Nabelschau. Es ist eine kluge, überraschend tiefgründige und vor allem enorm unterhaltsame Reise durch eine der faszinierendsten Subkulturen, die die deutschsprachige Musiklandschaft hervorgebracht hat. Was mich sofort gepackt hat, war die Mischung aus journalistischer Genauigkeit und persönlicher Nähe. Schmauch ist kein Außenstehender, der mit der Lupe auf ein fremdes Biotop schaut – er ist Teil davon. Seine eigene Vergangenheit als Battlerapper (unter dem Namen Reimliga Battle Arena oder auch in anderen Formaten aktiv) gibt dem Buch eine Authentizität, die einfach nicht fälschbar ist. Er schreibt mit der Zärtlichkeit eines Fans, der weiß, dass da zwischen Schimpfkanonaden, homoerotischen Andeutungen und übersteigertem Ego auch echte Kunst passiert. Und ja, es geht um Beleidigungen – das steht ja schon im Titel. Aber Schmauch zeigt eben, dass diese Form der „Beleidigung“ weit mehr ist als plumpe Pöbelei. Es geht um Präzision, um Dramaturgie, um das richtige Timing.
Den ganzen Beitrag lesen » - 18.Apr.
- // werktag vol. (1)69 – „hase und ich“
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mit den Werk „Hase und ich“ von Chloe Dalton.
// Ich gebe zu: Ich war skeptisch. Ein Buch über die Freundschaft zwischen einer Frau und einem Feldhasen? Klingt erst einmal nach einem süßen Nischenbuch, vielleicht ein bisschen zu viel Herz, ein bisschen zu wenig Substanz. Doch Hase und ich hat mich von der ersten Seite an eines Besseren belehrt – und am Ende tief berührt zurückgelassen. Es ist nicht nur ein Buch über ein Tier. Es ist ein Buch über Verbindung, über Fürsorge, Verletzlichkeit, Verantwortung – und letztlich auch über Hoffnung in einer Welt, die oft zu schnell, zu laut, zu gleichgültig ist. Chloe Dalton schreibt mit einer Ehrlichkeit, die manchmal fast wehtut. Da ist nichts Kitschiges an ihrer Geschichte, obwohl sie voller Zärtlichkeit ist. Es beginnt alles ganz unspektakulär: Ein winziges Hasenbaby, mutterlos und hilflos, wird von ihr gefunden. Statt es einem Wildtierzentrum zu übergeben, entscheidet sie sich – zunächst zögerlich, dann mit immer mehr Herzblut –, sich selbst um das Wesen zu kümmern. Und dieses Wesen, das sie Hare nennt, wird bald mehr als nur ein Pflegefall. Es wird ein Mitbewohner. Ein Spiegel. Ein Gefährte. Was das Buch so besonders macht, ist die Art, wie Chloe Dalton erzählt: ruhig, beobachtend, klug. Sie romantisiert nichts, sie beschönigt nicht.
Den ganzen Beitrag lesen » - 17.Apr.
- // werktag vol. (1)68 – „der plattenspieler“
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mit den Werk „Der Plattenspieler“ von Konrad Paul Liessmann.
// Ich wusste ehrlich gesagt nicht, wie sehr mir ein kleines, unscheinbares Buch wie „Der Plattenspieler“ von Konrad Paul Liessmann aus der Seele sprechen würde – bis ich es in der Hand hielt, aufschlug und kaum eine Stunde später in einem merkwürdigen, warmen Schwebezustand dasaß, mit dem Gefühl, gerade etwas gelesen zu haben, das auf leise, aber tiefgehende Weise etwas in mir aufgerüttelt hat. Dieses schmale Buch, gerade einmal 64 Seiten lang, ist keine bloße Liebeserklärung an ein nostalgisches Objekt. Es ist auch kein technikfeindliches Manifest. Was Liessmann hier macht, ist vielmehr eine Art Denkspaziergang – ein Flanieren durch persönliche Erinnerungen, kulturelle Entwicklungen, klangliche Sehnsüchte und philosophische Fragen. Dabei schreibt er in einer Sprache, die klug, aber nie überheblich ist. Voller Zuneigung, aber nie kitschig. Und obwohl der Ton ruhig und bedacht ist, steckt eine fast rebellische Haltung darin: gegen die Oberflächlichkeit des schnellen Streamens, gegen die Unverbindlichkeit des „Ich höre mal kurz rein“-Klicks. Was mich besonders berührt hat: Wie Liessmann es schafft, etwas so Technisches wie den Plattenspieler zu etwas zutiefst Menschlichem zu machen. Wenn er beschreibt, wie das Auflegen einer Platte eine kleine Zeremonie ist, mit Händen, Blicken, Erwartung – dann erinnert er mich daran, wie es sich anfühlt, Musik nicht zu konsumieren, sondern zu erleben.
Den ganzen Beitrag lesen » - 11.Apr.
- // spieltrieb vol. (3)09 – „der nösterhase“
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mit dem Werk „Der NÖsterhase. Ach du dickes Ei!“ von Cornelia Boese.
// „Der NÖsterhase. Ach du dickes Ei!“ von Cornelia Boese mit den herrlich witzigen Illustrationen von Corinna Jegelka ist ein rundum gelungenes, zuckersüß-grummeliges Vorlesevergnügen, das mich nicht nur zum Schmunzeln, sondern sogar laut zum Lachen gebracht hat – und das will bei einem Osterbuch für Kinder erst mal was heißen. Der NÖsterhase, liebevoll „NÖsti“ genannt, ist ein wunderbar trotziges Kerlchen mit einer extragroßen Portion schlechter Laune – und dabei so charmant, dass man ihn am liebsten sofort knuddeln möchte (wenn man sich traut). Seine Mischung aus miesepetriger Stimmung und heimlicher Süßigkeiten-Liebe ist einfach zu köstlich. Und genau das macht ihn auch so nahbar: Jedes Kind kennt dieses Gefühl, mal „NÖ!“ zu allem sagen zu wollen – und als Erwachsener denkt man sich: Ach ja, wir waren auch mal so. Was das Buch so besonders macht, ist diese zauberhafte Mischung aus einer liebevoll erzählten Geschichte und ganz viel echtem Kinderalltag. Der Text ist in Reimen geschrieben, was nicht nur zum Lachen anregt, sondern beim Vorlesen einen richtigen Rhythmus entstehen lässt – fast wie ein Lied oder ein kleines Gedicht. Und dabei wirken die Reime nie gezwungen, sondern sprudeln mit feinem Witz und einem Augenzwinkern dahin. Das ist Sprachgefühl auf hohem Niveau – und Kinder spüren das sofort.
Den ganzen Beitrag lesen » - 04.Apr.
- // werktag vol. (1)67 – „golden pudel club“
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mit den Werk „Golden Pudel Ethnographie – Atmosphäre, Netzwerke und Reputation in einem Hamburger Nachtclub“ von Maxime le Calvé.
// Manchmal passiert es, es entstehen Plätze, die mehr sind als bloße Veranstaltungsräume. Orte, die Geschichte atmen, deren Wände die Stimmen vergangener Nächte bewahren und deren Aura über Jahrzehnte hinweg subkulturelle Bewegungen beeinflusst hat. Der Golden Pudel Club in Hamburg ist genau so ein Ort. Ein Kleinod alternativer Clubkultur, ein anarchischer Hort für musikalische Experimente, ein Biotop für Künstlerinnen, Musikerinnen und Nachtgestalten. Maxime Le Calvé nimmt sich in Golden Pudel-Ethnographie dieser legendären Institution an und entwirft ein faszinierendes Bild eines Raumes, der weit mehr ist als nur ein Nachtclub. Um Le Calvés Buch würdigen zu können, muss man die Geschichte des Golden Pudel Clubs verstehen. Gegründet in den frühen 1990er-Jahren von Rocko Schamoni und Schorsch Kamerun, war der Club von Beginn an ein Gegenentwurf zu kommerziellen Großraumdiskotheken oder steril durchgeplanten Partytempeln. Stattdessen sollte hier ein Ort entstehen, an dem Punk auf elektronische Musik traf, an dem Kunst und Musik zu einer rohen, unberechenbaren Melange verschmolzen und an dem Hierarchien zwischen Künstler*innen und Publikum auf ein Minimum reduziert wurden.
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º film / tv
- 26.Apr.
- // szenenwechsel vol. (2)37 – „wishmaker“
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mit dem Serien “Pokémon – Jirachi Wishmaker“ und „Sonne und Mond – Ultra-Abenteuer (Staffel 21)“.
// Als großer Fan der Pokémon-Welt war es für mich ein ganz besonderes Erlebnis, zwei so unterschiedliche, aber gleichermaßen fesselnde Kapitel dieser langlebigen Saga auf DVD zu erleben: Pokémon – Jirachi Wishmaker und die komplette Staffel 21: Sonne und Mond – Ultra-Abenteuer. Beide Veröffentlichungen sind auf ihre Weise berührend, spannend und voller Magie – aber jede bringt ihre ganz eigene Atmosphäre mit sich. Mit Jirachi Wishmaker begab ich mich zurück in eine Ära, die für viele Fans den emotionalen Kern der frühen Pokémon-Filme darstellt. Schon die ersten Minuten auf dem farbenfrohen Millenniums-Fest, unter dem verheißungsvollen Sternenhimmel, haben mich sofort wieder an das Gefühl erinnert, das ich als Kind hatte, als ich Ash, Pikachu und ihre Freunde zum ersten Mal auf dem Röhrenfernseher begleitet habe.
Den ganzen Beitrag lesen » - 11.Apr.
- // szenenwechsel vol. (2)36 – „tamako love story“
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mit der Blu-Ray zu „Tamako Love Story“.
// Es gibt Anime-Filme, die mit epischen Geschichten und spektakulären Animationen beeindrucken – und dann gibt es Filme wie Tamako Love Story, die mit leisen Tönen direkt ins Herz treffen. Dieser Film ist ein sanfter, melancholischer und doch hoffnungsvoller Blick auf das Erwachsenwerden, auf Träume und auf die bittersüße Realität des Abschieds. Regisseurin Naoko Yamada (A Silent Voice, Liz and the Blue Bird) beweist einmal mehr ihr Talent für subtile Emotionen und detailverliebte Inszenierung. Die Geschichte knüpft an die Serie Tamako Market an, funktioniert aber auch eigenständig. Tamako, die fröhliche Tochter eines traditionellen Mochi-Ladens, steht an der Schwelle zum Erwachsenwerden. Während ihre Freunde bereits voller Vorfreude Pläne für ihre Zukunft schmieden, fühlt sie sich verloren. Sie liebt ihr Zuhause, ihre Familie, die vertrauten Straßen der Einkaufsmeile – aber ist das genug?
Den ganzen Beitrag lesen » - 04.Apr.
- // szenenwechsel vol. (2)35 – „darklands“
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mit der Blu-Ray zu „Darklands“.
// Es gibt Horrorfilme, die sich mit plumpen Schockmomenten begnügen – und es gibt solche, die einem langsam und unaufhaltsam die Luft zum Atmen nehmen. Darklands gehört zur zweiten Kategorie. Dieser düstere britische Horror-Thriller von Julian Richards ist ein atmosphärischer Albtraum, der geschickt uralte heidnische Mythen mit moderner Gesellschaftskritik verwebt und dabei eine unbehagliche, unentrinnbare Spannung aufbaut. Wer Filme wie The Wicker Man oder Kill List schätzt, wird sich in den finsteren Sog von Darklands gezogen fühlen. Die Geschichte folgt dem Lokalreporter Frazer Truick (Craig Fairbrass), der von der jungen Rachel Morris (Rowena King) gebeten wird, den mysteriösen Tod ihres Bruders zu untersuchen. Schon bald stößt er auf den undurchsichtigen Geschäftsmann David Keller (Jon Finch), der in dunkle, okkulte Machenschaften verwickelt zu sein scheint.
Den ganzen Beitrag lesen » - 28.März
- // szenenwechsel vol. (2)34 – „silent zone“
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mit der Blu-Ray zu „Silent Zone“.
// Es gibt viele Zombie-Filme – einige bieten puren Splatter-Spaß, andere setzen auf psychologische Tiefe. Silent Zone wagt den Balanceakt zwischen kompromissloser Action und emotionaler Intensität. Dieser ungarische Endzeit-Thriller von Peter Deak bringt frischen Wind ins Genre, indem er eine raue, hoffnungslose Welt zeichnet, in der es nicht nur ums Überleben geht, sondern auch um die Frage, was Menschlichkeit bedeutet, wenn die Welt um einen herum in Schutt und Asche liegt. Von der ersten Minute an zieht Silent Zone in seinen Bann. Die Städte sind verwüstet, die wenigen Überlebenden kämpfen verbissen um jeden Atemzug – und mittendrin Abigail (Nikolett Barabas) und Cassius (Declan Hannigan), ein ungleiches Duo, das sich in dieser lebensfeindlichen Umgebung behaupten muss.
Den ganzen Beitrag lesen » - 21.März
- // szenenwechsel vol. (2)33 – „drei amigos“
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mit der Blu-Ray zu „Drei Amigos“.
// Manche Filme sind einfach zeitlose Klassiker, die auch Jahrzehnte nach ihrer Erstveröffentlichung nichts von ihrem Charme, Witz und Herz verloren haben. Drei Amigos! aus dem Jahr 1986 gehört genau in diese Kategorie. Ein irrwitziger Mix aus Western-Parodie, Slapstick und augenzwinkernder Hollywood-Satire, der durch die unschlagbare Chemie seines Hauptdarsteller-Trios – Steve Martin, Chevy Chase und Martin Short – zu einem unvergesslichen Comedy-Erlebnis wird. Die nun erscheinende Blu-ray-Version verspricht, diesen Kultfilm in bestmöglicher Qualität zu präsentieren – ein perfekter Anlass, um ihn wiederzuentdecken oder zum ersten Mal zu genießen. Die Geschichte beginnt mit einer klassischen „Fisch-außer-Wasser“-Prämisse: Dusty Bottoms (Chase), Lucky Day (Martin) und Ned Nederlander (Short) sind drei Stummfilm-Stars, die mit ihren übertrieben gespielten Western-Rollen das Publikum begeistern.
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° magazine im pdf-archiv
- 07.Apr.
- // ausgabe april 2009
ENDLICH DER NEUE ZUCKERKICK IST DA!!!
// inhalt:
// interview mit heike makatsch
// … über die situation der posthalle
// wie ihr gleichzeitig eure wohnung sauber und euren winterspeck weg bekommt
// wie immer viele schöne geschichten unserer autoren
// eventkalender
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° stadtplan
- 06.Okt.
- // stadtplan
-
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1000 möglichkeiten in würzburg einen schönen abend zu verbringen. viel spass!
° über uns
- 24.Aug.
zuckerkick – das stadtmagazin für würzburg – Wir sind ein kostenlosen, unabhängiges Stadtmagazin für Würzburg und Umgebung. zuckerkick gibt es „nur“ noch als Internetblog. Unsere Printausgaben wurde 2009 eingestellt! Die erste Ausgabe wurde im Januar 2006 veröffentlich, seit Sommer 2008 befindet sich unser Büro direkt am Berliner Ring. Viele junge Autoren schreiben für uns! Falls auch Du dazugehören willst, schicke eine einfach kleine „Schreibprobe“ an contact@zuckerkick.com. Falls Sie Interesse haben auf unserer Homepage zu werben mailen Sie bitte an nico@zuckerkick.com. Den ganzen Beitrag lesen »