// spieltrieb vol. (3)11 – „dog man“

mit den Werk „Dog Man“ von Dav Pilkey. // Manchmal trifft man auf ein Buch, bei dem man von der ersten Seite an merkt: Das ist pure Freude zwischen zwei Buchdeckeln. „Dog Man“ von Dav Pilkey ist genau so ein Buch – und ich muss ehrlich sagen, ich habe selten so viel und so herzhaft […]

mit den Werk „Dog Man“ von Dav Pilkey.

// Manchmal trifft man auf ein Buch, bei dem man von der ersten Seite an merkt: Das ist pure Freude zwischen zwei Buchdeckeln. Dog Man von Dav Pilkey ist genau so ein Buch – und ich muss ehrlich sagen, ich habe selten so viel und so herzhaft gelacht beim Lesen. Schon beim ersten Durchblättern haben mich die bunten, wilden Illustrationen angesprungen und mir klar gemacht: Hier geht es nicht darum, ernst und erwachsen zu wirken, sondern einfach Spaß zu haben. Und genau das tut dieses Buch – auf die allerbeste Weise. Dog Man, halb Hund, halb Mensch, ist so ein wunderbar schräger Held, wie ihn sich nur ein Kind (oder ein Kind im Herzen) ausdenken kann. Seine Entstehungsgeschichte allein – ein Unfall, eine Operation, zack – ergibt ihn als perfekte Mischung aus Spürnase und Polizei-Instinkt. Natürlich ist Dog Man nicht perfekt. Er benimmt sich oft genau wie ein echter Hund: Er jagt hinter Bällen her, lässt sich von Würstchen ablenken und ist manchmal ein kleines bisschen zu verspielt, wenn es ernst wird. Aber genau diese Eigenheiten machen ihn so liebenswert. Man kann gar nicht anders, als ihm jede noch so verrückte Aktion zu verzeihen. Was Dav Pilkey hier schafft, ist mehr als nur eine einfache Comic-Geschichte.

Er nimmt den klassischen Superhelden-Ansatz und dreht ihn einmal komplett durch den Fleischwolf aus Witz, Chaos und Herz. Dog Mans Abenteuer gegen den herrlich fiesen Petey, die gemeine Katze, sind nicht nur urkomisch, sondern auch voll kleiner cleverer Botschaften über Freundschaft, Loyalität und Mut. Und das alles, ohne je belehrend zu wirken. Pilkeys Humor ist anarchisch, frech und manchmal richtig schön albern – und genau das lieben Kinder (und ehrlich gesagt auch Erwachsene) an diesen Büchern. Die farbigen Illustrationen auf jeder Seite machen das Buch nicht nur lebendig, sie helfen auch Kindern, die vielleicht sonst nicht die größten Leseratten sind, dran zu bleiben. Gerade für Jungs und Mädchen ab acht Jahren, die vielleicht sonst eher skeptisch auf dickere Bücher schauen, ist Dog Man ein echter Türöffner in die Welt des Lesens. Hier zählt nicht, perfekte Sätze zu verstehen oder lange Absätze zu bewältigen – hier geht es darum, Spaß an Geschichten zu entwickeln. Und das funktioniert brillant. Was ich besonders schön finde: Die kindliche Handschrift des Buches bleibt erhalten. Es fühlt sich so an, als wäre es direkt aus einem Schulheft heraus entstanden – voll mit Korrekturen, kleinen Blödeleien und liebevollen Details. Dav Pilkey bleibt seiner eigenen Kindheitsidee treu, und genau das spürt man auf jeder Seite. Es geht nicht um perfekte Zeichnungen oder hochtrabende Sprache – es geht um den puren, wilden Spaß am Erzählen. Dass Dav Pilkey selbst in seiner Kindheit oft Ärger hatte, weil er lieber Comics zeichnete, als still zu sitzen, merkt man dem Buch an. „Dog Man“ ist ein bisschen wie ein Triumph über alle, die jemals gesagt haben, dass Träumereien und Albernheiten zu nichts führen würden. Heute gehört Pilkey zu den meistgelesenen Kinderbuchautoren der Welt – und das völlig verdient – nicht umsonst lief erst eine kongeniale Adaption der Reihe auf den Leinwänden der Nation. „Dog Man“ ist für mich ein Werk, das zeigt, warum Lesen Spaß machen kann und sollte. Es ist wild, verrückt, herzerwärmend und urkomisch. Perfekt für alle Kinder, die Lachen lieben, und auch für Eltern, die beim Vorlesen ein bisschen ihre eigene Kindheit wiederentdecken wollen. Kurz gesagt: Dog Man ist ein Superheld, den wir alle dringend brauchen – einer, der zeigt, dass ein großes Herz und eine gute Portion Unsinn manchmal die besten Superkräfte sind.