// zuckerschock für den februar 2014: spaceman spiff

// Es ist schon bemerkenswert, wie es Hannes Wittmer alias Spaceman Spiff immer wieder gelingt, poetische Passagen in seine Songs zu packen, ohne dabei ins Kiesbett zu schlittern. Mit den üblichen Verdächtigen aus dem Rock-Zirkus hierzulande jedenfalls hat seine Musik nur wenig gemein. Am ehesten kann man da noch den Einfluss des Erstlings von Kettcar […]

spaceman-spiff// Es ist schon bemerkenswert, wie es Hannes Wittmer alias Spaceman Spiff immer wieder gelingt, poetische Passagen in seine Songs zu packen, ohne dabei ins Kiesbett zu schlittern. Mit den üblichen Verdächtigen aus dem Rock-Zirkus hierzulande jedenfalls hat seine Musik nur wenig gemein. Am ehesten kann man da noch den Einfluss des Erstlings von Kettcar heraushören, weshalb es auch kein Wunder ist, dass er nun beim „Grand Hotel van Cleef“ untergekommen ist. Im Grunde genommen kommt auf diese Weise endlich zusammen, was zusammen gehört. Und man kann nur hoffen, dass das Album dem Musiker aus Würzburg endlich den längst fälligen Durchbruch beschert. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, wann ich zum letzten Mal Musik mit einem Satz wie diesem gehört habe: „Du fliegst bis du segelst und du segelst bis du fällst – und wenn ich jetzt die alten Steine werfe, treffen sie mich selbst“…

„Endlich nichts“ malt Bilder im Kopf und manche Songs klingen tatsächlich so wahrhaftig, dass man Gänsehaut bekommt. Mit jedem weiteren Durchlauf, dem man der Platte schenkt, wächst sie einem noch ein wenig weiter ans Herz. Und ja, diese Rezension erscheint auch deshalb erst mit etwas Verspätung, weil ich Anfang Januar noch nicht in der Lage war, in Worte zu fassen, was diese Songs bei mir auslösen. Eigentlich müsste man meinen, dass es nach dem gelungenen Debütalbum „Bodenangst“ nicht ewig so weitergehen konnte – dass dem Musiker irgendwann die Ideen ausgehen werden und die Routine in das eigene Schaffen einkehrt, aber Hannes gelingt es nun schon zum dritten Mal in Folge mich mit seinen bildhaften Texten zu überraschen. „Lass dir vom Rausch nur die Sinne betören und vom Kater danach dann das Leben erklären“. Dieses Album hat das Zeug dazu, dich ins Grübeln zu bringen. Es knipst die Welt um dich herum auf „Stand By“ und wirft die Fernbedienung aus dem Fenster. Und während du dich noch fragst, warum du auf einmal so nachdenklich wirst, erklingen Sätze wie „Und all die fleißigen Gedanken richten mehr an, als sie begreifen können – sie kochen über irgendwann“. Und plötzlich denkst du dir… ja, verdammt, das ist es: „endlich nichts“.