mit Werken von Dolores Wally, Yashiko Tsukiori und Clare Youngs.

// Japanische Mode wird hier immer beliebter. Zum einen sind es die kleinen, oft unterschwelligen Raffinessen, die Mode im japanischen Stil so interessant macht, zum anderen ist japanischer Stoff immer noch außergewöhnlich. Außergewöhnlich sind auch die Modelle in Yashiko Tsukioris Buch „Japanisches Modedesign zum Selbernähen – Kleider, Tops und Hosen“ erschienen im Stiebner Verlag. Denn die abgebildeten Blusen, aus Webstoffen überzeugen durch eine gewisse Unaufgeregtheit, obwohl sie doch nicht langweilen. Bänder, Rüschen und Schlaufen sind sehr dezent eingesetzt und immer Ton in Ton. Im ersten Moment klingt eine weiße kurzärmelige Bluse wahrscheinlich langweilig und hat tatsächlich wenig mit dem Schnitt „G“ zu tun. Denn diese gerade geschnittene Bluse aus Leinen-Voile enthält nur am Rücken einen kurzen Öffnungsschlitz, dafür sind Hals-, Arm- und Blusensaum mit Rüschen besetzt. Außerdem gibt es am Halsausschnitt zwei Rüschenblumen. Klingt nach viel Tamtam, aber das dezente weiß nimmt das Wuchtige der Rüschen. Die anderen 22 Schnitte stehen der beschriebenen Bluse in nichts nach. Ob Baumwollbluse mit Bindebändern am Rücken, Tunika mit Knopfleiste und Kimonoärmeln oder Kamisolkleid – alle sind einzigartig und schlicht zugleich.Das Buch beginnt direkt mit den 23 Modellen, erst dann folgen die Nähanleitungen. Dazwischen gibt es noch vier Seiten mit grundlegenden Techniken zum Nähen von Kleidungsstücken (u. a. das Anfertigen eines Bügellineals). Einziges Manko – es handelt sich wirklich um die original japanischen Schnittmuster (also doch kein Manko?), d. h. die Schnitte sind auf eine Körperhöhe von 160 cm ausgelegt und berücksichtigen die japanischen Originalgrößen von 7 bis 13. Wahrscheinlich müssen viele Leser die Schnitte auf ihre eigene Figur anpassen. Bei diesen besonderen Schnitten ist es das aber auf jeden Fall Wert.

// Bei dem Titel „Meine Nähmaschine und ich“ denkt sich sicher die ein oder andere, was soll denn das sein? Hoffentlich unterhält sich da nicht jemand mit seiner Nähmaschine. Weit gefehlt! Dolores Wally ist eine großartige Magazin-Macherin, Architektin und eben eine tolle Frau, die mit sehr viel Leidenschaft kreative Dinge, oft an der Nähmaschine, zaubert. Die Österreicherin hat bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad als Herausgeberin des kleinformat-Magazins und natürlich ist sie Kreativbloggerin (achtungkinder.blogspot.com). Hinter Dolores‘ kleiner, aber sehr nützlichen Einführung in die Welt mit Nähmaschine (inkl. Zubehör), Stoffe und Kurzwaren steckt wirklich mehr als man im ersten Moment meint. Sie gibt praktische Erfahrung und ihre Meinung an den Leser weiter. Besonders für Nähbegeisterte ohne oder mit Learning-by-Doing-Nähkenntnissen gibt es hilfreiche Tipps und viel wissenswertes, die kommende Nähprojekte sicher leichter gelingen lassen. Dies tut sie unter anderem auch an verschiedenen Nähprojekten: zum Beispiel ein Stecknadelkissen, das direkt an die Nähmaschine befestigt werden kann, ein Rock, eine Einkaufstasche und einiges mehr. Die Beschreibung, wie man einen Reißverschluss annäht wurde noch selten so simpel erklärt – finden wir. Das Kapitel zur Maschinenpflege ist auch nicht zu versäumen. Die Autorin schreibt schön locker, aber ohne vom eigentlichen Thema abzuschweifen. Das Buch (ISBN 9783990060360) ist bei Perlen-Reihe erschienen, hat 128 Seiten und kostet 12,95 €.

// Clare Youngs ist eine englische Designerin, die schon zahlreiche DIY-Bücher geschrieben hat. Nun ist ihr geniales Taschenbuch (The Pefect Handmade Bag) auch in Deutschland, im Bassermann Verlag, unter dem Titel „Taschen-Lust – Fabelhafte Modelle zum Selbernähen“ erschienen. In 5 Kapiteln zeigt sie uns Handtaschen, Umhängetaschen, Einkaufstaschen, Abendhandtaschen und Taschen für Kinder. Außerdem gibt es noch die dazugehörigen Vorlagen, 5 Seiten zu den Grundlagen des Nähens und gute Tipps zur Materialbeschaffung. Übrigens handelt es sich bei allen Taschenbeispielen in diesem Buch um Upcyclingprojekte. Zum Beispiel wurden alte Wollpullover gefilzt, Geschirrhandtücher, Kartoffelsäcke und alte Röcke zugeschnitten und vernäht. Das macht aus diesen Wegbegleitern großartige Einzelstücke und sie wirken natürlich deutlich origineller, als Taschen die aus Stoffen eines Möbelhauses entstanden sind. Clares Taschen überzeugen aber nicht nur durch die (meist blumige) Stoffauswahl. Auch die Vielfalt machts: Ihre Taschenschnitte gibt es in allen Größen und Formen, ob eckig, rund, flach oder klein. Für jeden Anlass zeigt uns die Autorin ein schönes Modell. Die Schritt-für-Schritt-Anleitungen sind sehr ausführlich und gut nachzunähen. Die Materialliste ist genau und lässt dennoch Platz für eigene Variationen. Das Buch (ISBN 9783572080045) im Hardcover hat 128 Seiten, ist wirklich schön anzusehen und kostet 14,99 Euro.