// strichcode vol. 16 – „am ende habe ich kapituliert und…“

mit Fell, Hair Shirt, Green Woman, Drachenläufer, Der König der Fliegen, Tiresias, Jazz Maynard, Economics & American Vampire. // Wer auf doppelbödige Comic-Unterhaltung steht, der sollte sich mal das aktuelle Werk von Warren Ellis zu Gemüte führen. Der renommierte Comic-Autor, der bereits an zahlreichen Geschichten von „Hell-blazer“ bis „Counter X“ mitarbeiten durfte, hat mit „Fell“ […]

mit Fell, Hair Shirt, Green Woman, Drachenläufer, Der König der Fliegen, Tiresias, Jazz Maynard, Economics & American Vampire.

fell// Wer auf doppelbödige Comic-Unterhaltung steht, der sollte sich mal das aktuelle Werk von Warren Ellis zu Gemüte führen. Der renommierte Comic-Autor, der bereits an zahlreichen Geschichten von „Hell-blazer“ bis „Counter X“ mitarbeiten durfte, hat mit „Fell“ einen echten Hingucker aus dem Ärmel geschüttelt. Der erste Band der Reihe, welche bereits im Jahre 2005 entstanden ist, punktet in diesem Zusammenhang nicht nur mit seinem ästhetischen Äußeren, welches von Zeichner Ben Templesmith gekonnt in Szene gesetzt wurde, sondern auch mit einer tiefgründigen Geschichte, die nun endlich auch auf deutsch erscheint. In der „Stadt der Verdammten“, so der Name des ersten Bandes, dreht sich alles um einen Detektiv namens Richard Fell, der nach „Snowtown“ versetzt wird. Dort soll er der Mordkommission ein wenig unter die Arme greifen, muss allerdings feststellen, dass hier fast alle Anwesenden ein breites Sündenregister mit sich herumtragen. Nach und nach beginnt er, sich den erschütterten Existenzen anzunehmen und versucht das Bestmöglichste aus seiner Situation zu machen. Diesbezüglich deckt er allerdings nicht nur zahlreiche Fälle auf, sondern muss sich auch mit seinen ganz persönlichen Geistern der Vergangenheit auseinandersetzen. Gerade in diesem Zusammenhang entpuppt sich „Fell“ als echter Glücksfall, weil die Story der einzelnen Kapitel (acht sind es an der Zahl) auf diese Weise geschickt miteinander verwoben wurden. Man kann außerdem miterleben, wie Fells Job zunehmend Risse in seinem eigenen Leben verursacht. Etwas Unheilvolles scheint ans Tageslicht zu drängen und so können wir es kaum mehr erwarten, dass auch die weiteren Geschichten in nicht allzu ferner Zukunft hierzulande in Form eines solch schicken Sammelbands erscheinen. Ob und wann dies der Fall sein wird, ist derzeit allerdings noch offen. Ein neuntes Heft wurde zwar bereits anno 2008 in den USA veröffentlicht und eine zehnte Ausgabe soll bereits fertig gestellt sein, in wie weit „Fell“ aber in regelmäßigen Abständen fortgesetzt wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht bekannt. Deshalb bleibt uns am Ende leider nur auf ein altes Sprichwort zu verweisen… soll heißen: „Gut Ding will Weile haben“.

hair-shirt// Im weitesten Sinne ums Erwachsenwerden dreht sich die Graphic Novel „Hair Shirt“, die kürzlich im „avant-verlag“ erschienen ist. Es ist schon komisch, wenn die Gegenwart plötzlich wieder jemanden aus der Vergangenheit ausspuckt. Man wird sentimental. Fühlt sich geborgen. Auf den ersten Blick scheint sich alles zum Guten zu wenden. Die beiden Hauptfiguren dieses Werks, ihres Zeichens alte Sandkastenkumpels, treffen sich als Teenager wieder und entschließen sich, fortan gemeinsam durchs Leben zu streifen. Blöderweise aber holt sie die Vergangenheit schneller ein als gedacht. Doch von vorne. John, der eine der Beiden, ist gerade wieder Single und trifft auf einer Party seine alte Freundin Naomi wieder. Während sich die Beiden jedoch zunehmend einander annähern, rückt ein großer Verlust immer stärker ins Blickfeld des Pärchens und beginnt, das junge Glück schrittweise zu zerstören. Ich will noch nicht zuviel verraten, aber „Hair Shirt“ ist ein äußerst spannender Brocken. Vor allem deshalb, weil der kanadische Schöpfer Patrick McEown es versteht, das Gefühlsleben seiner beiden Protagonisten treffsicher auszuloten. Der Autor, welcher bereits zusammen mit Mike Mignola an dem Sammelalbum „Zombie World“ herumgewerkelt hat, kontrastiert ein jugendliches Hochgefühl mit garstigen Seitenhieben. Darüber hinaus ist „Hair Shirt“ auch ein gefundenes Fressen für jeden „Slacker“ dieser Welt. Mit seinem lässigen Stil gelingt es dem Autor, eine glaubwürdige Lebenswelt im jugendlichen Look zu generieren. Im ersten Moment werden schöne Erinnerungen an die Reihe „Scott Pilgrim“ wach, wobei McEowns Zeichnungen wesentlich detaillierter ausfallen, als die von O´Malley. Die Geschichte selbst geht einen vor allem zum Ende hin außerordentlich nahe. McEown macht deutlich, wie der Verlust eines Menschen ein ganzes Leben in seinen Grundfesten zu erschüttern vermag. Alles in allem möchten wir „Hair Shirt“ deshalb all jenen ans Herz legen, die auf tiefsinnige „Coming Of Age“-Streifen der Marke „The Chumscrubber“ stehen. Lest einfach mal rein. Es lohnt sich.

green-woman// Alle Fans der gehobenen Horror-Schule sollten zu der eben erschienen Graphic Novel „Green Woman“ greifen. Die Geschichte ist nicht nur mit einer gehörigen Portion Sex-Appeal ausgestattet, sie lässt auch zwei imposante Charaktere aufeinander treffen. Da wäre zum einen Bob Steele, ein desillusionierter Cop, welcher sich bereits vor geraumer Zeit in den Zahnrädern des Systems verfangen hat. Er begibt sich auf die Suche nach einem gewissen Fielding „Fee“ Bandolier, wobei sich die Wege der beiden Gegenspieler letztlich in einer Kneipe namens „The Green Woman“ kreuzen. Für ein furioses Finale ist also schon einmal gesorgt. Darüber hinaus gelingt es den beiden Autoren Peter Straub und Michael Easton ganz vorzüglich, ihre Charaktere mit Tiefgang auszustatten. Ihre Geschichte wird darüber hinaus von John Bolton, der bereits seit dreißig Jahren als Maler tätig ist, in düstere Motive überführt, die einen nahezu sprachlos machen. Es sind vor allem die ästhetischen Zeichnungen, die einem unaufhörlich im Kopf herumschwirren. Selten hat eine Horrorstory etwas so Poetisches ausgestrahlt. Schmökert man in „Green Woman“ hat man das Gefühl durch eine düstere Welt zu schlendern, wie sie einem auch der Film „The Crow“ offerierte. Gebannt sehnt man sich am Ende nach der Auflösung der Geschichte, von der lange offen ist, ob sie auch eine Art Erlösung für die beiden Protagonisten bereithält. Diesbezüglich aber schnupperst du am Besten selbst mal rein. Es lohnt sich auf jeden Fall dem „Green Woman“ einen Besuch abzustatten.

drachenlaufer// 21 Millionen Mal hat sich das Buch „Drachenläufer“ verkauft, da war es eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis endlich eine entsprechende Comic-Adaption in den Handel kommt. Selbige wiederum orientiert sich eng an der Story des Originals und ist ein gefundenes Fressen für all jene, die auf schnörkellose Geschichten stehen. Die detaillierte Umsetzung des Originals wurde von niemand Geringerem als Fabio Celoni übernommen, der bereits für Walt Disney tätig war und sich einen guten Ruf als Zeichner der hierzulande leider zu Unrecht wieder eingestellten Mystery-Reihe „Dylan Dog“ erworben hat. Unterstützt wurde er von der Illustratorin Mirka Andolfo, Selbige hilft ihm dabei die Geschichte des 12jährigen Amir und dessen besten Freund Hassan treffend in Szene zu setzen. Die Handlung selbst spielt im Jahre 1975. Die beiden Freunde möchten an einem Wettbewerb im Drachensteigen teilnehmen. Am Ende allerdings gehen sie getrennter Wege, weil der eine den anderem in den Rücken fällt. Nach einigen Jahren treffen sich die Beiden wieder, will Amir beschlossen hat seine Schuld zu begleichen. Wobei hier sehr intensiv auf das Gefühlsleben des Protagonisten eingegangen wird. Autor Khaled Hosseini gelingt es darüber hinaus das freundschaftliche Band, welches die Beiden zusammenhält, äußerst glaubwürdig in Szene zu setzen, so dass man als Leser regelrecht mit leidet, wenn sich das Verhältnis der Beiden dramatisch zuspitzt. Etwas mehr Mut zum Risiko hätte dieser Comic-Adaption am Ende sicher nicht geschadet, zumindest was die grafische Umsetzung betrifft. An Kraft verliert die Geschichte dadurch allerdings keineswegs. „Drachenläufer“ lädt vielmehr dazu sein, sich hinterher noch das zugehörige Original zu Gemüte zu führen.

konig1// Die beiden Franzosen Pascal (“Mezzo”) Mesenburg und Michel Pirus machen sich in der Zwischenzeit daran, eine durch geknallte Graphic Novel über einen jugendlichen Drogenfreak zu kreieren. „Der König der Fliegen“ erinnert von seiner ganzen Ästhetik her an gehobene Teenager-Noir-Unterhaltung der Marke „Brick“. In unterschiedlichen Episoden werden bestimmte Aspekte des jeweiligen Protagonisten beleuchtet, so dass man als Zuschauer erst schrittweise dahinter kommt, was hier eigentlich vor sich geht. Der erste Band, welcher unter dem Namen „Hallorave“ beim „avant-verlag“ erschienen ist, lebt von seinen düsteren, äußerst ästhetischen Zeichnungen, die treffend die Entfremdung der jeweiligen Menschen von ihrer Umwelt in Szene setzen. Die surrealen Momente treffen ins Schwarze, weil sie ein gutes Gefühl dafür vermitteln, was im Kopf der jeweiligen Hauptfiguren für verrückte Filme ablaufen. Man fühlt sich wie hypnotisiert von diesen Illustrationen, welche über weite Strecken fast komplett ohne Dialoge auskommen. Die Handlung schreitet streckenweise allein anhand des Gedankengangs der einzelnen Figuren voran, was wiederum für ein gehkonig2obenes Maß an Tiefsinn sorgt. Je länger man liest, umso mehr wird man von diesen Geschichten, die allesamt zusammenhängen, in einen Sog der Emotionen gerissen. „Sin City“ und David Lynch lassen grüßen, wobei sich der „König der Fliegen“ niemals in bloßen Andeutungen erschöpft. All jene, die mehr wissen wollen, werden hinsichtlich der Lösung dieses Psycho-„Puzzles“ allerdings auf Band 2 verwiesen. Darin wird dann „Der Ursprung der Welt“ zu erkunden versucht. Ein hoffnungsloses Unterfangen, vor allem für Hauptdarsteller Eric, der seine Zeit auch weiterhin mit Drogennehmen und Vögeln verbringt. Ziellos treibt er durchs Leben und nimmt sich ab und zu eine Auszeit davon, indem er sein Antlitz hinter einer riesigen Fliegenmaske versteckt. Wie schon im ersten Band wird die Geschichte aber auch diesmal wieder aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. So kommen neben Eric selbst auch sexsüchtige Bowling-Spieler und tote Freunde zu Wort. Darüber hinaus kratzt die Geschichte am schnörkellosen Image, das viele Durchschnittstypen zwanghaft aufrechtzuerhalten versuchen. „Der König der Fliegen“ wagt einen Blick hinter die Häuserfassaden der Mittelstandstristesse. Die Graphic Novel öffnet ihren Lesern das Tor zu einer Welt, die manch einer am Liebsten aus seinem Leben verbannen würde. Da kribbelt es einen schon jetzt unter den Fingern, wenn man weiß, dass 2013 eine weitere Fortsetzung geplant ist. „Der König der Fliegen“ ist ein imposanter Drogen-Cocktail, der auch direkt vor deiner eigenen Haustür explodieren könnte.

tiresias// Wer auf klassische Unterhaltung steht und sich gerne mit der griechischen Mythologie auseinander setzt, dem wollen wir bei dieser Gelegenheit einen ersten Eindruck von der opulent ausgestatteten Graphic Novel „Tiresias“ verschaffen. Die Geschichte wurde soeben im „Schreiber & Leser“-Verlag veröffentlicht und setzt sich mit einem liebeshungrigen Jüngling auseinander, welcher von den Göttern für seine „Missetaten“ mit allerhand Bürden belegt wird. Zeichner Christian Rossi macht sich mit freundlicher Unterstützung von Serge Le Tendre daran, ein erotisch angehauchtes Szenario zu generieren, welches einen als Leser sofort in seinen Bann zieht. Ausgehend von der Frage, wer beim Liebesspiel mehr Lust empfindet – die Frau oder Mann, folgen wir dem jungen Heroen auf seinem Hürdenlauf durchs Leben, wobei er immer wieder mit griechischen Gottheiten aneinander gerät, die ihn aus Rache das Augenlicht stehlen. Im Rahmen der Geschichte suchen ihn illustre Gestalten wie Odysseus oder Ödipus auf, weil er gleichzeitig mit einer machtvollen Gabe ausgestattet wurde: er ist nämlich – Hera sei Dank – zum Propheten avanciert, was dem ganzen Unterfangen einen witzigen Beigeschmack verleiht, weil er sich zunehmend dazu entschließt, in noch größeren Rätseln auf diverse Fragestellungen zu antworten. Wer jetzt neugierig geworden ist auf „Tiresias“ und noch dazu auf lustige, antike Geschichten steht, der sollte unbedingt mal rein lesen. Es lohnt sich.

jazz_maynard// Die Geschichte eines Trompeters, der sich gleichzeitig als Gangster, Einbrecher und Mörder verdingt, ist natürlich wie geschaffen, um in Form einer hochwertigen Graphic Novel in Szene gesetzt zu werden. Unter dem Namen „Home Sweet Home“ erscheint nun die Comic-Reihe „Jazz Maynard“ im „nona arte“-Verlag und führt uns in imposanter Weise vor Augen, wie man die Geschichte eines gesellschaftlichen Außenseiter auf Papier überführt, ohne dass es irgendwie klischeehaft anmuten würde. Zur Story: Jazz Maynard ist ein Kind Barcelonas. Weil er allerdings zuhause keinen richtigen Anschluss an den gesellschaftlichen Konsens findet und sich nur mithilfe halblegaler Aktivitäten über Wasser halten kann, versucht er sein Glück in Amerika. Nach zehn Jahren muss er, nachdem er seine Schwester aus den Händen finsterer Gestalten befreit, mit Selbiger allerdings wieder in Richtung Heimat flüchten. Dort angekommen stellt er fest, dass ihn die Geister, die er eins hinter sich zu lassen glaubte, wieder einzuholen drohen. Der harte Slang der Straße wird in diesem Zusammenhang überaus glaubwürdig in gewitzte Dialoge überführt, das sorgt allerdings auch dafür, dass diverse Figuren vor allem zu Beginn noch eine gewisse Zweidimensionalität ausstrahlen. In diesem Zusammenhang hätte man sich etwas mehr Tiefenschärfe hinsichtlich der Charaktere gewünscht. Hinsichtlich der (Gangster-)Geschichte selbst zieht Autor Raule zusammen mit Zeichner Roger Ibañez allerdings alle Register, so dass die Beiden ihre Leser fortwährend bei der Stange halten. Die rasante Erzählweise, die spritzigen Dialoge, sie sorgen dafür, dass die Geschichte hinsichtlich des Spannungslevels bis zum Ende auf hohem Niveau verharrt und man zwischenzeitlich auch immer wieder ins Schmunzeln gerät.

economics// All diejenigen, welche sich gerne eingehender mit dem Themengebiet der „Wirtschaftswissenschaften“ auseinander setzen möchten – denen die reine Theorie aber ein bisschen zu trocken erscheint, können sich jetzt auf spielerische Art und Weise an die komplexe Materie heranwagen. In dem Comic „Economics“ findet sich alles, was in Sachen „Wirtschaftstheorie“ von Bedeutung ist. Mit einer immensen Menge an Illustrationen wird der Laie an Marktmechanismen, Preistheorien, Nachfragekurven und die heilenden Kräfte der „Unsichtbaren Hand“ herangeführt. Die beiden Schöpfer Yoram Bauman und Grady Klein verstehen es auch die verzwicktesten Themen in griffige Bildergeschichten zu transformieren. Damit ist dieser Wirtschafts-Wegweiser nicht nur für angehende BWL-Studenten interessant, sondern auch für all jene, die in Zeiten der Krise ihre wirtschaftlichen Grundkenntnisse aufpäppeln möchten. Auf gleichsam spielerische und humoristische Weise kann man sich mit diesem Comic einer hochkomplexen Materie annähern, man sollte allerdings im Hinterkopf behalten, dass es sich bei „Economics“ in erster Linie um ein Sachbuch handelt. Für die beiden Autoren steht nämlich über die volle Distanz von 214 Seiten zweifelsohne die Wissensvermittlung im Vordergrund. Alle Fans des kürzlich erschienenen, weniger theoretischen Wälzers „Logicomix“ sollten demnach erstmal reinschnuppern, bevor sie zuschlagen.

american-vampire-volume-2// Lange haben wir warten müssen, doch jetzt steht endlich der zweite Band der „American Vampire“-Reihe in den Regalen. Scott Snyder (Storyboard), Mateus Santolouco (Illustrationen) und Rafael Albuquerque (ebenfalls Illustrationen) haben mal wieder ganze Arbeit geleistet. Der zweite Band macht in diesem Zusammenhang genau dort weiter, wo der Erstling aufhörte. Wir befinden uns diesmal im Las Vegas der 30er Jahre, in der „Sin City“ macht sich ein einsamer Streiter für die Gerechtigkeit daran allen Unrat und alles Gesindel aus der Stadt zu fegen. Cash McCogan verkörpert in der Geschichte, welche in diesem Jahr als „Beste Neue Serie“ mit dem renommierten Eisner-Award ausgezeichnet wurde, den entschlossenen Hüter des Gesetztes, welcher kompromisslos alle Gesetze durchsetzen möchte. Als er merkt, dass nicht die zahlreichen Rotlicht-Spelunken und Spielstätten, das eigentliche Problem darstellen, sondern ein Haufen blutrünstiger Vampire, gestaltet sich die ganze Geschichte komplizierter als gedacht. Noch dazu hat sich eine geheime Organisation dazu entschlossen, die Blutsauger endgültig unter die Erde zu bringen, was der Geschichte nur noch mehr Dynamik verleiht. An das hohe Niveau des ersten Werks kommt der Zweitling am Ende leider nicht ganz heran, was aber nicht bedeuten soll, dass wir es in Sachen „American Vampire“ mit Stangenware zu tun hätten. Ganz im Gegenteil. Die detaillierte Umsetzung, die gewitzten Dialoge, die glaubwürdigen Charaktere, sie alle sorgen dafür, dass sich hier ein neues Phänomen der Marke „Sin City“ vor der werten Leserschaft ausbreitet. Ein Anfang ist gemacht… deshalb freuen wir uns jetzt schon auf die nächste Runde.