// spieltrieb vol. (1)09 – „halloween“

mit „Der Grottling“, „Echte Bären fürchten sich nicht“ und „Monsta“. // Wer oder was ist der Grottling? Im gleichnamigen Gruselbuch von Benji Davies (Aladin, ISBN 9783848901470) muss man die Geschichte schon bis zum Ende lesen um zu erfahren, dass man ihn doch die ganze Zeit vor der Nase hatte. So begleitet man die kleine Rubi, die […]

mit „Der Grottling“, „Echte Bären fürchten sich nicht“ und „Monsta“.

// Wer oder was ist der Grottling? Im gleichnamigen Gruselbuch von Benji Davies (Aladin, ISBN 9783848901470) muss man die Geschichte schon bis zum Ende lesen um zu erfahren, dass man ihn doch die ganze Zeit vor der Nase hatte. So begleitet man die kleine Rubi, die in der Nacht nicht einschlafen kann, den kleinen Sam und den Schutzmann Krause. Und nicht nur die, viele andere haben den Grottling gehört oder er hat ihnen gar etwas gestohlen. Was will denn einer mit Käse, der Wäsche vom Schutzmann, einem Buch, Schnüre, einen Korb und Fahrradreifen? „Doch was wir erst für Monster halten, sind selten düstere Gestalten.“ Die ganze Geschichte spielt im viktorianischen England, deshalb kann der Grottling auch nicht mit dem Polizeiwagen verfolgt werden. Eines ist gewiss, der Grottling ist nicht bösartig und selbst die kleinsten Leser können mit solchen „Gestalten“ gut leben. Wer die Optik von Tim Burden-Filmen mag, wird die Illus des Bildbuches für 4- bis 8-Jährige lieben. (Euro 14,95)

// Wer das Cover von „Echte Bären fürchten sich nicht“ von Elisabeth Dale (Oetinger, ISBN 9783789108877) sieht, kommt sicher nicht sofort auf die Idee, dass das Bilderbuch mit der niedlichen Bärenfamilie vornedrauf sich bestens eignet um den kleinsten in der Vorhalloween-Zeit daraus vorzulesen. Tatsächlich dreht sich in der Geschichte aber alles um ein Monster, das der kleinste Bär, Baby-Bär Bob, gehört haben will. Damit beginnt die Geschichte, in der sich alles um eine gruselige Gestalt dreht. Zwar lacht Papa Bär noch und sagt immer wieder: „Kein Monster in Sicht. Und außerdem: Bären, die fürchten sich nicht!“. Doch auf der Suche nach dem vermeintlichen Monster wird die anfangs 5-köpfige Gruppe immer kleiner. Zum Ende scheint der Vater sich selbst Mut zu reden zu müssen. Das Monster ist dann schnell gefunden und auch die verlorenen Familienmitglieder tauchen wieder auf. Hier könnte die Geschichte fast schon Enden, aber zuhause wird Baby-Bär wieder von einem Grunzen geweckt. Glücklicherweise ist der Verursacher aber schnell gefunden. Das großformatige Bilderbuch für Vorschüler besticht besonders durch die niedlichen aber stimmigen Illustrationen und den Reimen des Übersetzers Paul Maar. Häufig folgt das letzte Reimwort erst auf der folgenden Doppelseite, sodass die kleinen Zuhörer beim Umblättern mitsprechen. Wegen verschiedener Wendungen der Geschichte ist das Buch auch für den erwachsenen Vorleser durchaus unterhaltsam. (Euro 14,00)

// Ein Geschöpf namens Monsta schreibt frustriert einen Brief an ein Kind, dass sie einfach nicht erschrickt. In diesem erzählt es seine Geschichte. Von seinen Eltern, wo es herkommt: von einem 3-äugigen Vater und einer 1-äugigen Mutter. Wie sein monstermäßiger Vater sogar den Yeti aus dem Eis verjagte und wie es zu seinem Opfer, dem Kind kam. Dort probiert alles um diesem das Fürchten zu lehren. Es hat seine Zähne gefeilt, Masken gebaut, das Fell aufgestellt, verschiedene Monsterblicke geübt und natürlich die Klauen gezeigt. Der Junge aber scheint einen sehr gesunden und ausgeprägten Schlaf zu haben und bekommt von diesem nächtlichen Schauspiel nichts mit. Somit hat das Monsta überhaupt keine Chance ihm das Gruseln zu lehren. Am Schluss bleibt für das Monsta nur sich einen anderen Beschäftigungsort zu suchen. Wunderschön und abwechslungsreich illustriert von Mateo Dineen ist das Bilderbuch „Monsta“ (tulipan, ISBN 978-3864293870) von Dita Zipfel. Selten bekommen Kinder zwischen 4 bis 6 Jahren so einen Einblick wie anstrengt und frustrierend das Erschrecke wohl sein kann. Dass der Brief nicht im orthografisch korrekten Deutsch geschrieben wurde, mag manchen Erwachsenen vielleicht etwas aufstoßen. Aber dem Räuber Hotzenplotz verzeiht man seine Rechtschreibschwäche auch und dann kann man auch bei einem kleinen Monster mal ein Auge zudrücken. (Euro 15,00)