// spieltrieb vol. 72 – „halloween“

mit dem Gruselhandbuch, dem Mehlgeist Flaffy Flitzekeks und der kleine Hexe mit dem Raben Abraxas. // Wer, wie wir, nicht von klein auf mit Halloween aufgewachsen ist, hat manchmal noch etwas Nachholbedarf und Wissenslücken. Wer ist älter Vampir oder Werwolf? Wie kann man ein Vampir werden? (Ja, es gibt nicht nur eine Möglichkeit!) Wie kämpfen […]

mit dem Gruselhandbuch, dem Mehlgeist Flaffy Flitzekeks und der kleine Hexe mit dem Raben Abraxas.

// Wer, wie wir, nicht von klein auf mit Halloween aufgewachsen ist, hat manchmal noch etwas Nachholbedarf und Wissenslücken. Wer ist älter Vampir oder Werwolf? Wie kann man ein Vampir werden? (Ja, es gibt nicht nur eine Möglichkeit!) Wie kämpfen die Wesen mit den langen Eckzähnen und wie könnt ihr sie besiegen? Paul von Loon (* 1955), ein berühmter Kinderbuchautor aus den Niederlanden, hat sich in seinem Buch „Das Gruselhandbuch“ (Jacoby & Stuart, ISBN 9783946593447) mit diesen und andere Wesen wie Geister (oder Gespenster?), wandelnden Toten, Hexen und Monstern beschäftigt. Nach der Lektüre wisst ihr nicht nur warum Geister erscheinen, wie man den bösen Blick von Hexen abwehren kann oder was Zombiepuder ist. Auch die drei klassischen Gruselbücher Frankenstein (1818), Dracula (1897) und Dr. Jecyll und Mr. Hyde (1886) werden kurz, kindgerecht vorgestellt. Am Ende des Ratgebers für schaurige Stunden findet ihr eine schöne Auswahl an Gruselbüchern für Kinder – einige wurden bei uns auch schon vorgestellt, z. B. Geisterjäger oder Scary Harry. Besonders gelungen sind die Illustrationen von Axel Scheffler (Das Grüffelo) und natürlich, wie es sich für ein Gruselbuch gehört, leuchtet es im Dunkeln. (Euro 15,00)

// Flaffy Flitzekeks ist ein niedliches Mehlgespenst und lebt mit der alten Lorelai in einer Windmühle, die dort auch  ein kleines Café betreibt. Dort sollen Alina und Jannis ihre Ferien verbringen. Denn ihre Eltern unternehmen eine Kulturreise in Italien. Die Kinder sind anfangs überhaupt nicht begeistert von der Idee bei Lorelai die Ferien zu verbringen. Erst als die Eltern erzählen, dass es dort ein Geheimnis zu lüften gibt, sind sie von der Idee überzeugt. Tatsächlich lernen sie Flaffy recht schnell kennen. Denkt der doch, dass der Kuscheleisbär von Alina ein schwächlicher Mehlgeist wäre. Schnell müssen sie zusammenarbeiten, denn ein arroganter Typ möchte das schöne Leben um die Windmühle für sich. Außerdem breitet sich immer häufiger ein merkwürdiger Gestank aus, der die Cafégäste vertreibt. Patricia Schröder ist mit „Flaffy Flitzekeks – Ein Gespenst sorgt für Wirbel“ (cbj, ISBN 9783570173787) wieder eine schöne Geschichte gelungen, die man gut auch in der Halloween-Zeit lesen kann. Der Gruseleffekt ist nicht ganz so hoch ist, dafür hat das Buch viele witzige Stellen: Flaffy macht gerne Quatsch.  Das Konzept „Erst ich ein Stück, dann du“ mit den unterschiedlichen Passagen von normaler und großgedruckter Schrift, hat sich durchaus bewährt. Kinder können so zwischendurch vorlesen, haben eine absehbar kleine Textmenge vor sich – was motiviert. Die „Kinderabschnitte“ sind in Groß- und Kleinbuchstaben gedruckt, es ist also kein ausschließliches Erstleserbuch, so dass auch ältere Geschwisterkinder das Buch gerne lesen. Die niedlichen Illustrationen von Lisa Brenner erinnern fast etwas an Mangas. (Euro 8,99)

Wer mehr zu „Erst ich ein Stück, dann du“ lesen will,  sollte sich die Rezension von Kinderbuchklassikern im spieltrieb vol. 29 ansehen.

// Die kleine Hexe hat viel zu tun. Da sie die Hexenprüfung noch nicht bestanden hat, darf sie nicht zum großen Hexentreffen am Blocksberg. Dafür kann sie (manchmal unfreiwillig) lustige Dinge zaubern: weiße Mäuse regen lassen, Papierblumen zum Duften bringen oder Küchenutensilien, die mit einander tanzen. Leider geht dabei ihr Besen zu Bruch. Das heißt sie muss zu Fuß durch den Wald zum Besenverkäufer gehen und den neuen auch noch einreiten. Natürlich ist der Rabe Abraxas davon nicht begeistert und schimpft sie immer ein bisschen. „Die kleine Hexe: Ausflug mit Abraxas“ (Thienemann, ISBN 9783522458542) von Otfried Preußler (1923 – 2013) und seiner Tochter Susanne Preußler-Bitsch ist ein wunderschönes Bilderbuch für Kindergartenkinder, basierend auf dem Kinderbuchklassiker „Die kleine Hexe“. Die phantasievolle Welt der kleinen Hexe trifft auf Alltagssituationen, wie einkaufen oder aufräumen, der Leser/Zuhörer. So ist es auch nicht verwunderlich, dass Kinder der Geschichte immer wieder gerne folgen und sie keine Angst vor Hexen haben. Illustriert wurde das Werk von Daniel Napp (Dr. Brumm) und hier staunen die Kinder zum Beispiel über das windschiefe Haus, in dem die kleine Hexe wohnen kann. (Euro 12,99)

Übrigens, der Kinderbuchklassiker „Die kleine Hexe“ feiert dieses Jahr 60. Geburtstag. Schaut mal: Hier könnt ihr die kleine Hexe auf der Buchmesse sehen!