// spieltrieb vol. 73 – „halloween“

mit Monster,  ‚Kein Schatz für Zipfel‘ und ‚Hieronymus. Ein Abeneuer in der Welt des Hieronymus Bosch‘. // Bei Guido van Genechten gibt es Monster: Mini-Monster, die fast ein bisschen Sorgenfresserchen ähneln. Aber mit jeder Seite, die man umblättert werden die Monster gruseliger und gefährlicher. Es folgen Stinke-Monster, Schleimmonster, giftige Monster oder Monster, die mehr als […]

mit Monster,  ‚Kein Schatz für Zipfel‘ und ‚Hieronymus. Ein Abeneuer in der Welt des Hieronymus Bosch‘.

// Bei Guido van Genechten gibt es Monster: Mini-Monster, die fast ein bisschen Sorgenfresserchen ähneln. Aber mit jeder Seite, die man umblättert werden die Monster gruseliger und gefährlicher. Es folgen Stinke-Monster, Schleimmonster, giftige Monster oder Monster, die mehr als 3000 Jahre alt sind. Schließlich kommen Gruselmonster und gefährliche Monster, die, wenn man sie reizt, einem beim Lesen anspringen. Mit „Hier gibt’s Monster“ (Anette Betz, ISBN 9783219117479) ist dem flämischen Illustratoren ein gruseliges und überraschendes Kinderbuch gelungen, das sich für Halloween schon für Kindergartenkinder eignet. Besonders das Grusel-Pop-Up-Monster finden sowohl die kleinen Zuhörer als auch die Vorleser einfach klasse. Zum Schluss gibt es noch eine Tapferkeitsurkunde für die, die die Monsterprüfung bestanden haben. Schließlich werden im Buch immer wieder Warnungen gegeben, dass die Monster wirklich immer gefährlicher werden und man jederzeit das Buch zuklappen kann. Wie stolz ist dann erst der Zuhörer, wenn sein eigener Name in die Urkunde eingetragen wird. Ein wirklich gelungenes Monsterbuch für Kinder, das garantiert keine Alpträume verursacht. (Euro 16,95)

// Und weiter geht es mit den 10 kleinen Burggespenstern. In „Kein Schatz für Zipfel“ (orell füssli, ISBN 9783280035474) wünscht sich das kleinste Gespenst, Zipfel, nichts sehnlicher als viel Geld zu haben. Von seinem Onkel Oskar wird er leider kein großes Erbe machen. – Wenn man es, wie Zipfel, nur auf Geld abgesehen hat. Und auch mit ehrlicher Arbeit, einem Banküberfall oder Betteln soll es mit dem Reichtum einfach nicht richtig klappen. Oft enden seine euphorischen Pläne vom großen Geld in Frust, sturem Weitermachen und Wut. Die älteren Gespenster möchten ihn gerne unterstützen, doch oft kann er die Hilfe nicht annehmen. Zum Glück erreicht die Burgscheune eine Geisternachricht, von einem reichen Verwandten aus Amerika. Das scheint die Rettung für Zipfel zu sein. Doch erst als er im Flugzeug nach New York sitzt, merkt Zipfel, dass Reichtum nicht alles ist. Leider ist es für das kleine Gespenst, das noch nicht einmal 100 Jahre alt ist, fast zu spät. Britta Nonnast hat auch im 2. Band wieder eine spannende Geschichte von liebenswerten Gespenstern geschaffen, die sich doch oft wie Kinder benehmen. Besonders ansprechend sind wieder die Illustrationen von Susanne Göhlich, von denen sich besonders jüngere Zuhörer noch mehr wünschen. (Euro 12,95)

// Ein kleiner blonder Junge, namens Hieronymus, fällt beim Spielen in ein tiefes Gewässer. Dort wimmelt es nur so von unwirklichen Geschöpfen. Kaum hat er es an Land geschafft, trifft er auf weitere Geschöpfe, die nicht von dieser Welt zu sein scheinen:  Tausendfüsslereidechsen oder fliegende Molche. Eine bekleidete Ratte streitet sich mit einem anderen Wesen um seinen Turnbeutel und auch sein Ball und seine Mütze, sind wünschenswerte Trophäen für andere Geschöpfe. In der Ferne sieht er immer wieder weinende Gestalten, mal vor einem kleinen Bett, mal mit einem Kinderfoto. Auf der Suche nach seiner Mütze und einem Ausweg trifft er ein 2-beiniges Wesen mit Schnabelkopf, das ihn begleitet. Schließlich treffen sie eine schöne Frau, die Hieronymus überredet, nicht dem Schnabelkopf sondern ihr zu folgen. Allerdings entpuppt sie sich als bösartige Hexe, die den Jungen in einen Käfig sperrt. Sie benötigt ihn wohl für eine Suppe. Durch Zufall kann der Junge sich und die anderen Gefangenen befreien. Auf der Flucht werden sie von der Hexe bemerkt und verfolgt. Allerdings können sie diese gemeinsam überwältigen und ein guter Geist bringt den Jungen zurück in seine Welt. Das Bilderbuch von „Hieronymus. Ein Abenteuer in der Welt des Hieronymus Bosch“ (Moritz, ISBN 9783895653216) kommt schön großformatig (25,6 x 33,8 cm) und ohne Worte daher. Auf das Buch, mit Wimmelbuch-Charakter von Thé Tjong-Khing, einem erfolgreichen niederländischen Illustratoren, muss sich der Betrachter allerdings einlassen. Es ist ein außergewöhnliches, ein besonderes Buch und wir können gut nachvollziehen, warum es für den Jugendliteratur Preis (Kategorie Bilderbuch) nominiert wurde. Die empfohlene Altersempfehlung liegt zwischen 4 und 6 Jahren. Besonders mit älteren Kindern ist das Vergleichen mit Hieronymus Bosch Originalen sehr interessant. (Euro 14,95)