mit Werken von Daniela Weißbacher, Kristina Unterweger/Arnold Pöschl und Andrea D’Aquino.
// Mit Kindern draußen Zeit zu verbringen, herumzutoben oder in der Natur auf Entdeckungsreise gehen ist der Wunsch vieler Eltern. Daniela Weißbacher hat dafür viele Ideen in „Verwurzelt und beflügelt – mit Kindern durch die wilde Natur“ (freya, ISBN 9783990252994) gesammelt. Christlichen Lehren – wie der Titel – anmuten könnte, möchte die Autorin, Mutter zweier Töchter, nicht verbreiten. Vielmehr gibt sie zahlreiche Hausmittelchen weiter, die ihr mit euren Kinder ausprobieren könnt. Ihr könnt zum Beispiel das Immunsystem mit Vitamin-C-Bomben stärken. Die Wirkung vieler Kräuter wird erklärt und unzählige Kleinigkeiten, wie zum Beispiel ein Bäuchleinsöl, eine Teemischung gegen Durchfall oder eine Pechsalbe, hergestellt. Bei kleinen Stürzen oder Ungerechtigkeiten helfen oft schon „Zaubersprüche“ wie „Heile, heile Segen, drei Tage Regen …“. Die Hausapotheke für Kinder ist aber nur ein Teil aus Danielas Werk. Gesundes für Kinder könnt ihr im 4. Kapitel des 248-seitigen Buches ausprobieren, zum Beispiel gibt es Rezepte zur Herstellung von Löwenzahnhonig, Joghurt, Fruchtleder oder Kapern. In der wilden Naturküche finden sich einige Rezepte, die zumindest dem Namen nach, gut zu Halloween passen würden: Wildkräuter-Schnecken, Hohlhippen, der unsichtbare Giersch oder Knöterich im Schlafrock. Auch am Abend oder bei Regenwetter könnt ihr euch das Buch vornehmen und die Märchen Kindern vorlesen oder im Abschnitt „Überlegenswert“ schmökern und nachdenken. Viel zu tun gibt es auch im letzten Kapitel Naturexperimente: Futterhäuschen mit eigenen Meisenknödeln, Schwirrhölzer, Blütenkränze, selbstgemachte Knete, Hula Hub-Reifen oder eigene Instrument. – Ach, es gibt so vieles was man sofort nachbauen möchte. (Euro 24,90)
// Germknödel, Teigradln, Salzstangerl, Spatzln mit Gmüs, Krautstrudel, Buchteln, Griesschmarrn, Nocken und Schwammerln. O mei, schon bei den Überschriften der Rezepte in Kristina Unterwegers und Arnold Pöschls Rezeptbuch „Vegan Österreich: Pflanzlich österreichisch kochen“ (neunzehn, ISBN 9783649623069) läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Man wünscht sich fast in die gute alte kaiserliche Zeit und da die Rezepte alle vegan sind, kann man die Speisen gut auch für eine größere Runde zubereiten. Klar, im ersten Moment mag man sich fragen, wozu braucht es denn ein veganes Kochbuch für die köstlichen Mehlspeisen aus Österreich. Große Fleischberge gibt’s doch eher bei uns in Bayern. Aber wer schon einmal versucht hat vegane Palatschinken zu backen, sprich ohne Eier und Milch, weiß was die Autoren geleistet haben. Das Team Unterweger/Pöschl ist auf dem Gebiet, veganes Kochen, schon länger unterwegs. Während Unterweger den veganen Kochbuch-Verlag neunzehn in Berlin leitet, ist Pöschel ein anerkannter food-Fotograf und das sieht man hier auch. So stimmungsvoll (aber ohne Kitsch) werden die Gerichte selten in einem Kochbuch gezeigt. 2011 veröffentlichten sie ihr erstes gemeinsames veganes Kochbuch. Nun aber ans Werk: Als erstes haben wir das Rezept „Maiswaffeln mit Strankerln“ ausprobiert. Vorneweg, wir gehören nicht zu veganen Missionaren und oft fällt uns das Nachkochen veganer Speisen nicht unbedingt leicht. Und so ging es uns auch mit den Waffeln. Die Konsistenz des Teigs war eben anderes als gewohnt und man muss sich schon zwingen, nicht doch einen Schuss Milch reinzuschütten. Auch geschmacklich waren die Maiswaffeln neu, allerdings hat sich bei uns auch nie die salzige Waffelvariante durchgesetzt. Als nächstes probieren wir die Krautfleckerln. Kraut zählt ja seit neuestens zu den Superfoods. Wir sind gespannt optimistisch. Die Anleitung liest sich als gut nachvollziehbar und die Zubereitungszeit mit 45 Minuten ist für ein Hauptgericht schon fast kurz. Die selbstgemachten Nudeln sind uns wirklich gut gelungen und harmonieren, trotz Skepsis, wirklich wunderbar mit dem Kraut. Insgesamt findet ihr in dem Buch 9 Basic-, 13 Vorspeisen-, 30 Hauptspeisen- und 20 Nachspeisenrezepte. Für Gelegenheitsveganer, wie wir, und Wienfreunde ist es ein schöner Spaß die Rezepte auszuprobieren. (Euro 19,95)
// Collagen sind klasse – wegen der vielen „Einzelteile“ wird man nie müde sie zu betrachten. Fast wie Wimmelbücher für Erwachsene. Andrea D’Aquino hat nicht nur das interessante Kreativbuch „Es war einmal ein Stück Papier: Das Praxisbuch Collagen – mit 50 Buntpapieren“ (Haupt, ISBN 9783258601717) geschrieben, sondern auch mit ihren Collagen anschaulich gestaltet. Sie lebt in New York und arbeitet freiberuflich für Magazine und gibt ab und zu Workshops an der Syracuse University. Mit ihrer Anleitung bekommen all die schönen Bilder und Muster, ausgerissen aus Zeitschriften, wieder einen passenden Platz. Und wer keine Zeitungsausrisse aufhebt? – Kein Problem, der bedient sich einfach aus den 50 beiliegenden Collagen-Papieren. Aber so lockerleicht wie es bei D’Aquino aussieht ist es nicht. Angst vor leimverschmierten Händen sollte man nicht haben und grobmotorisch sollte man auch nicht veranlagt sein. Die NY-Künstlerin ist keine die sich zu lange mit Theorien oder Farbkombinationen aufhält. Nicht so lange überlegen, einfach machen ist ihre Devise und trifft damit sicher einen Nerv der DIY-Szene. Im dritten und letzten Kapitel, des 112-seitigen Büchleins, geht es dann auch ums Machen, also Collagen kleben. Wobei sie auch hier noch anderer Techniken, wie Schablonieren, Stempeln, Klecksen oder Durchpausen miteinbezieht. In Kombination verschiedener Arbeitsweisen wird manches Werk eben noch spannender. Gelungen ist die „Maßstabs-Übung“ mit einem großen Goldfisch und einem kleinen Cowboy. Tatsächlich ist die Übung nicht schwierig, das Ergebnis immer interessant. Man benötigt nur genügend Zeitschriften, die man nach aufregten Motiven durchforsten kann oder man schaut durch die 50 doppelseitig bedruckten Musterpapierbögen, des beiliegenden Blocks. Auf dem dickeren Papier gibt es Fotos von Tieren, Menschen oder Speisen, Musterpaletten oder auch kurioses, wie ein vergrößerter Ausschnitt von einer historischen Postkarte oder einem Quittungsblock. Auch die Collagenübungen „Papiervolk“ und „Papierstadt“, deren Ergebnisse etwas Impressionistisches haben, leben von Wiederholungen der immer gleichen Formen. Das Werk hat einen Hardcovereinband links ist das Buch und rechts der Motivblock eingeschoben, ein Gummiband hält es im geschlossenen Zustand gut zusammen, so dass ihr getrost erste Zeitschriftenfitzel einlegen könnt, ohne diese zu verlieren. (Euro 26,00)
UND WAS NUN?