// werktag vol. (1)13 – „die mischung machts“

mit Werken von Dr. Christina Kraus, Abigail Booth und Dr. Petra Maria Zizenbacher. // Schon mal darüber nachgedacht eine Sonnencreme, eine After-Sun-Lotion oder einen Sonnenschutz für die Haare selbst herzustellen? Dr. Christina Kraus betreibt in Augsburg mit ihrem Mann eine Apotheke und etablierte sehr erfolgreich die bio-Kosmetiklinie greenglam. In „Naturkosmetik für den Sommer: After-Sun-Öl, Beach Waves Spray, Sugar Scrub […]

mit Werken von Dr. Christina Kraus, Abigail Booth und Dr. Petra Maria Zizenbacher.

// Schon mal darüber nachgedacht eine Sonnencreme, eine After-Sun-Lotion oder einen Sonnenschutz für die Haare selbst herzustellen? Dr. Christina Kraus betreibt in Augsburg mit ihrem Mann eine Apotheke und etablierte sehr erfolgreich die bio-Kosmetiklinie greenglam. In „Naturkosmetik für den Sommer: After-Sun-Öl, Beach Waves Spray, Sugar Scrub und mehr“ (Edition Michael Fischer, ISBN 9783863558727) widmet sie sich selbstgemachten Pflegeprodukten, die gezielt die Bedürfnisse der Haut im Sommer befriedigen. Bereits im Vorwort erklärt die Autorin, ihre Gründe, warum sie ihr Rezept für eine Sonnencreme nicht im Buch aufgenommen hat. Nicht nur die exakte Bestimmung des Lichtschutzfaktors ist bei selbstgemachten Cremes unmöglich. Die Verwendung von natürlicher Pflege ist nicht für jeden Menschen gleich und verändert sich mit jedem Lebensabschnitt. So sollten verschiedene Hauttypen wie unreine, ölige, normale, reife, trockene, empfindliche Haut und Mischhaut unterschieden werden. Gleich vorne weg könnt ihr die charakteristischen Merkmale lesen, euren eigenen Hauttyp bestimmen und lesen welche Grundstoffe, sprich Öle, Hydrolate, Kräuter und ätherische Öle am besten zu euch passen und mit welcher Pflege ihr euch so richtig wohl in eurer Haut fühlt. Im nächsten Teil „Zutaten und ihre Verwendung“ könnt ihr nicht nur Grundlegendes zu Ölauszügen, Aufgüssen, Wachsen, Emulgatoren oder Tensiden lesen. Die Vorstellung verschiedener Erden und der Leitfaden für die Dosierung der ätherischen Öle werdet ihr sicher interessiert immer wieder nachschlagen. Insgesamt findet ihr 31 Rezepte für Bodylotion, Körperöl, Badesalz, Körperspray, Gesichtswasser und –maske, Gesichtsscrub, Augencreme, Styling Paste, Haarspray, Fußcreme, Handbalsam, Rasiercreme, Deocreme und Duschgel. Eine schöne Idee ist das Sommerspa für zuhause, auch wenn wir noch nicht alle Pflegeprodukte dafür selbsthergestellt hatten, haben wir diese Auszeit in vollen Zügen genossen. (Euro 15,99)

// Die Erntezeit geht im Spätsommer in die letzten Runden. Kein Problem, wenn ihr jetzt Pflanzen wie Färber-Mädchenauge oder Rhabarber aus eurem Garten nicht mehr bekommt. Abigail Booth färbt auch mit Kaffee oder Zwiebelschalen und die sind ja bekanntlich das ganze Jahr zu bekommen. In „wild gefärbt – Pflanzen sammeln, Stoffe färben, Schönes nähen“ (haupt, ISBN 978-3-258-60177-9) bekommt ihr aber nicht nur einen Einblick in traditionelle Stofffärbemethoden oder Jahrhunderte alte Färbepflanzen. Die Beschreibung der Autorin, welche Utensilien eine Färbeküche benötigt, den Färbesud richtig ansetzen oder ihre Erfahrungen zur Stoffvorbereitung führen euch in die Welt des Färbens ein. Natürlich hilft dabei die Übersicht über mögliche Farbpaletten (Sommer- und Herbstprojekte). Die Färberin mit jahrelanger Erfahrung kann euch auch kostengünstige aber praktikable Lösungen und weiterführenden Materialen fürs erste Färben empfehlen. Schon beim Durchblättern des 160-seitigen Hardcovers jucken die Finger und man möchte mit dem einen oder anderen Projekt direkt anfangen. Die Patchwork-Tischsets, der Erntebeutel oder die Färberschürze sind unsere Favoriten, denn sie erinnern an japanische Nähwerke. Die stimmigen Fotos geben diesem hochwertigen Buch eine ganz bestimmte Note. Bis man alle beschriebenen Färbepflanzen und weiteren organischen Materialen einmal auszuprobiert hat  reicht diese Jahr sicher nicht mehr aus. Eher handelt es sich hier um ein Nachschlagewerk, mit grundlegenden Kenntnissen zum Färben mit Pflanzen. Wobei die Autorin Färben mit Naturmaterialen als eine höchst individuelle Angelegenheit sieht, das auch von Zufallsergebnissen lebt. (Euro 26,00)

// Ist eure Hausapotheke noch frisch? Wer gerne zuerst etwas Pflanzliches ausprobieren möchte, bevor die Chemiekeule herausgeholt wird, ist bei Dr. Petra Maria Zizenbacher in guten Händen. In ihrem Werk „Naturheilkunde für die ganze Familie“ (freya, ISBN 9783990253342) findet ihr nicht nur alles Wichtige zum Aufbau und Funktion des eigenen Körpers, sondern auch eine schöne bebilderte Auswahl zu von ihr geschätzten Heilpflanzen (150 verschiedene Arten). Klassiker wie Ringelblume, Fichte und Sonnenhut sind auf den knapp 200 Seiten ebenso beschrieben, wie unbekanntere Heilkräuter. Kennt ihr die Zaunrübe oder das Gottesgnadenkraut? Dabei bezieht sich die Allgemeinmedizinerin aus Österreich auf Hildegard von Bingen, Volksheiler Rudolf Breuß, Kräuterpfarrer Künzle oder Pfarrer Kneipp und berichtet von ihren eigenen jahrzehntelangen Erfahrungen. Nachvollziehbar lesen sich ihre Erfahrungsberichte. Schließlich wirken Substanzen auf jeden Organismus unterschiedlich. Auch die Rezepte, die im ersten Moment so unscheinbar, bei den Kräutern genannt werden, überzeugen. Ohne großes Tamtam leiten Sie den Leser mit einem Foto an. So konnten wir eine Ringelblumensalbe und eine Beinwellsalbe rühren und auch die Zubereitung von beschriebenen Tees und Kompressen ist leicht nachvollziehbar. Auch die Übersicht zu Schröpfen, Wickel oder Unterleibssauna merken wir uns für die kalte Jahreszeit. Was wir uns fest vornehmen: die 10 einfachen Übungen für den Körper vor dem Frühstück durchzuführen. (Euro 34,90)