// szenewechsel vol. (1)40 – „berlin“

// Einen Rundumschlag in Sachen „Berlin“ kann man sich derweil ebenfalls in konservierter Form zu Gemüte führen. In der zweiten Staffel der dokumentarischen Reihe „Berlin – Schicksalsjahre einer Stadt“ nehmen sich die Macher den 70er Jahren an und deklinieren noch einmal all das durch, was die Menschen nicht nur vor Ort nachhaltig bewegte und prägte. […]

// Einen Rundumschlag in Sachen „Berlin“ kann man sich derweil ebenfalls in konservierter Form zu Gemüte führen. In der zweiten Staffel der dokumentarischen Reihe „Berlin – Schicksalsjahre einer Stadt“ nehmen sich die Macher den 70er Jahren an und deklinieren noch einmal all das durch, was die Menschen nicht nur vor Ort nachhaltig bewegte und prägte. Berlin blickt ja auch auf eine bewegte Geschichte zurück und selten hat man sie so eindrücklich näher gebracht bekommen, wie in dieser fantastischen Reihe vom „RBB“. Sprecherin Katja Riemann präsentiert das ganze Unterfangen und so finden wir uns in den Jahren 1970 – 79 in einer geteilten Stadt wieder. Nachdem 1961 die Mauer errichtet wurde, lebten die Menschen für 28 Jahre auf verschiedenen Seiten und so haben wir es hier genau genommen mit zwei verschiedenen Städten zu tun, die doch im innersten zusammenhängen. Die 70er wiederum sind eine Zeit des Aufbruchs. Die Stadt blickt den Terroristen genauso ins Gesicht wie auch der Eröffnung des „Palast der Republik“. Und natürlich kommen auch die Weltfestspiele der Jugend in Ost-Berlin und David Bowies Leben in Schöneberg nicht zu kurz. Ob man sich nun für die politischen Umwälzungen interessiert oder die Prominenz vor Ort. Auch die dritte Staffel mit freundlicher Unterstützung von Sprecherin Katrin Sass ist vollgepackt mit historischen Momenten, die ein ganzes Land prägten und natürlich darf als Höhepunkt des Ganzen auch der Mauerfall nicht fehlen. Aber auch sonst hatten es die Jahre 1980 bis 1989 in sich. Und was besonders heraussticht, ist, dass niemand mehr so richtig damit rechnete, dass sich die Grenze jemals wieder öffnen könnte. Stattdessen bildeten sich in Ost- und West-Berlin ihre jeweils eigenen Subkulturen. Dabei gelingt es den Machern immer wieder ein Gleichgewicht zwischen zeitgeschichtlichen Fakten, historischen Ereignissen und kulturellem Anspruch in Szene zu setzen und präsentieren uns all das schön verpackt in 90-minütigen Häppchen. Wer sich das entgehen lässt, ist selbst schuld. Also viel Spaß mit diesen beiden Sets. Sie werden dir in vielerlei Hinsicht die Augen öffnen.