// aufgelesen vol. (1)80 – „hundert zeilen hass“

mit neuen Büchern von Maxim Biller, J.R.R. Tolkien, Don Winslow, Tom Kummer und Daniel Goleman. // Maxim Biller ist ein Phänomen. Kaum einem Autor ist es bisher gelungen auf solch knackige Art und Weise mit all dem Schlechten auf diesem Planeten aufzuräumen. Das Buch „Hundert Zeilen Hass“ veröffentlicht nun erstmals seine gleichnamige Kolumne aus der […]

mit neuen Büchern von Maxim Biller, J.R.R. Tolkien, Don Winslow, Tom Kummer und Daniel Goleman.

// Maxim Biller ist ein Phänomen. Kaum einem Autor ist es bisher gelungen auf solch knackige Art und Weise mit all dem Schlechten auf diesem Planeten aufzuräumen. Das Buch „Hundert Zeilen Hass“ veröffentlicht nun erstmals seine gleichnamige Kolumne aus der Zeitschrift „Tempo“ in einem Band und die Texte haben bis heute nichts von ihrem Glanz verloren. Die Rubrik selbst wurde dabei bereits im Jahre 1987 ins Leben gerufen. Ab April 1993 gab es schließlich die „Maxim-Biller-Kolumne“, die sich in dem Band wiederfindet, wie auch die beiden Editorials „Zum Heucheln“ (1988) und „Aufwachen!“ (1990). Dazu gesellen sich weitere spannende Kolumnen, die in den Jahren 1990 bis 2010 erschienen sind. Dabei ist es vor allem die rechthaberische Attitüde des Autoren, die einen immer wieder ein Schmunzeln aufs Gesicht zaubert. Seine oft auch politischen Texte sind ein Segen für den deutschen Journalismus gewesen, machen den Autor allerdings auch zum Außenseiter. Wer nämlich stetig aneckt, der hat es am Ende nicht immer leicht. Ein Nachwort von Hans Ulrich Gumbrecht beschließt schließlich diesen famosen Sammelband, den man sich als Fan von schmissigen Kolumnen auf keinen Fall entgehen lassen sollte.

// J.R.R. Tolkien kennt inzwischen ja jedes Kind. Nun kommt ein neues Werk des fantastischen Autors in den Handel und das dreht sich um die beiden Liebenden „Beren und Lúthien“. Während sie zu den Elben zählt, ist er ein Sterblicher, was zu nicht geringfügigen Problemen führt. Weil Lúthiens Vater nämlich die Menschen abgrundtief hasst, fordert er vor der Vermählung etwas von Elben. Er soll vor der Heirat von Melkors Krone einen Silmaril stehlen und das ist ein Ding der Unmöglichkeit. Tolkien schickt uns mit seinem neuen Werk zurück nach Mittelerde und das Buch ist wirklich ein gefundenes Fressen für alle Anhänger des Autors. Eigentlich schon im Jahre 1973 in Bournmouth verstorben, haben seine Erzählungen bis heute nichts von ihrem Reiz verloren und die zauberhaften Illustrationen von Alan Lee veredeln diese Ausgabe zu einem wahrhaften Gesamtkunstwerk. Wenn du also nochmal abtauchen möchtest in Richtung Mittelerde, dann lass dir „Beren und Lúthien“ nicht entgehen. Du wirst ganz sicher begeistert sein von dieser fabelhaften Geschichte.

// Don Winslow hat uns mit „Das Kartell“ schon einen gelungenen Bestseller vor den Latz geknallt. Nun steht mit „Corruption“ der Nachfolger in den Regalen und der hat es in sich. Im Mittelpunkt steht Denny Malone, seines Zeichens Detective beim NYPD, der zusammen mit einer Elitetruppe in Manhattan für Recht und Ordnung sorgt. Hin und wieder allerdings muss Selbige Gruppe das Gesetz dazu auch ein wenig beugen und so werden hin und wieder auch mal die Bösen Jungs um ihr erbeutetes Hab und Gut erleichtert. Dass die Fronten dabei fließend sind, wird Malone mal wieder schmerzlich bewusst, als er eine folgenschwere Entscheidung treffen muss. Ob er sich dabei am Ende für seine Kollegen, das Gesetz oder seine Familie entscheidet. Man merkt „Corruption“ an, dass Winslow jahrelange Recherchearbeit geleistet hat, um dieses Buch zu vollenden. Heraus kommt ein mitreißender Roman, den man sich als Fan von spannenden Krimiserien der Marke „The Shield“ auf keinen Fall durch die Lappen gehen lassen sollte.

// Tom Kummer hat einst mit seinen fiktiven Interviews alle an der Nase herum geführt. Der darauf folgende Medienskandal legte offen, wie heuchlerisch mancher Journalist seinem Beruf nachgeht. Nun steht mit „Nina & Tom“ ein neuer Roman des Schweizer Reporters in den Regalen und der macht einfach nur verdammt viel Spaß. Dass es sich dabei um eine Geschichte handelt, wie sie nur das Leben zu schreiben vermag, ist sicher mit einem Augenzwinkern zu genießen, doch das Buch ist wirklich gelungen. Nina trifft eines Tages auf Tom, den Typen mit dem Gangsterblick, der scheinbar keine Schwächen eingesteht. Er inszeniert Geschichten, die sich wahr anfühlen, es aber leider nicht sind. Nach einem Intermezzo in Barcelona finden sich die beiden in Berlin wieder, wo sie mit Sex und Drogen experimentieren. Ihre Beziehung kennt nur das Extrem, bis Nina eines Tages erfährt, dass sie sterben muss. Sie entschließt sich ihre letzten Tage in Freiheit zu verbringen und man ist wirklich hingerissen von dieser atemlose Lektüre, die einem noch Tage später im Kopf herum schwirrt.

// Zum Thema „Soziale Intelligenz“ wurden schon viele Bücher veröffentlicht. Gerade im Beruf wird es heutzutage immer wichtiger, sich in die anderen hinein versetzen zu können. Augenhöhe ist angesagt, wenn man ein Unternehmen nach vorne bringen möchte. Destruktiv angelegte Beziehungen enden meist für beide Seiten in einer Sackgasse. Wie aber gelingt es schwierige Beziehungen in positive zu verwandeln? Daniel Goleman, der uns schon den Bestseller „EQ – Emotionale Intelligenz“ bescherte, liefert uns in seinem neuen Buch mit dem schönen Untertitel „Wer auf andere zugehen kann, der hat mehr vom Leben“ die neuesten wissenschaftliche Erkenntnisse und wandelt sie in eine leicht verdauliche Lektüre um. Ob es dabei nun um Liebe oder die Auseinandersetzung mit gestörten Verbindungen geht. Man möchte dieses Werk tatsächlich bis zum Schließen des Buchrückens nicht mehr zur Seite legen. Also viel Spaß beim Eintauchen in die Welt der Gefühle. Und damit Schluss für heute. Bis zur nächsten Leserunde.