// werktag vol. 53 – „zum schluss“

mit Werken von Yoshiko Mizuno, Maike Hedder/Jutta Handrup und Jutta Grimm. // Ja, die Nähmaschine näht mehr als nur Stoff. Papier oder Leder zum Beispiel, gehen auch. Yoshiko Mizuno beschäftigt sich in ihrem neuen Buch mit ehr unüblichen Material: „Spezialmaterial: Kunstfell, Kunstleder, Vinyl und mehr“ (Stiebner, ISBN 9783830709411). Das 84-seitige Buch ist aufgebaut, wie japanische […]

mit Werken von Yoshiko Mizuno, Maike Hedder/Jutta Handrup und Jutta Grimm.

w53-spezialmaterialien2// Ja, die Nähmaschine näht mehr als nur Stoff. Papier oder Leder zum Beispiel, gehen auch. Yoshiko Mizuno beschäftigt sich in ihrem neuen Buch mit ehr unüblichen Material: „Spezialmaterial: Kunstfell, Kunstleder, Vinyl und mehr“ (Stiebner, ISBN 9783830709411). Das 84-seitige Buch ist aufgebaut, wie japanische Nähliteratur eben aufgebaut ist: in der ersten Hälfte werden ganzseitige bunte Fotos mit kurzen Hinweisen gezeigt und in der zweiten Hälfte gibt es die Nähanleitungen, wobei diese mit sehr anschaulichen schwarz-weiß Skizzen versehen sind, so dass der Text fast unnötig wird. In diesem Buch schieben sich vor den Anleitungen noch einige Hinweisseiten zur Verarbeitung von Spezialmaterial, zum Bügeln und zu den nötigen Werkzeugen. So haben wir den Tipp, wenn das Material nur schwer über die Stichplatte gleitet, ein Seidenpapier unter das Material zu legen, bei einigen Projekten direkt umgesetzt. Überhaupt besticht das Werk weniger durch die Projekte Kurzmantel, Tunika, Hemd, diverse Westen und Taschen, Buchhülle, Geldbörse und Tuchspender als vielmehr durch diese konkreten Tipps. Wer tatsächlich das erste Mal Kunstleder bzw. –fell verarbeitet, wie wir, sollte mit den Tuchspender beginnen. Denn hier gibt es nicht wahnsinnig viele und komplizierte Schnittteile. Das Projekt besteht nur aus einem Kunstleder-Viereck und dem selbigen Futterstoff. Die Maße entsprechen nicht den hier üblichen Taschentüchern, aber die Erfahrung wie sich die Maschine mit diesen Materialien verhält ist es durchauswert, einen kleinen Stoffrest zu verwerten. Die Schnittebögen liegen übrigens in Originalgröße bei. Wer gerne strapazierfähige Taschen näht, kommt an Kunstleder, Vinyl oder beschichteten Stoffen kaum vorbei. Oder wie wärs, nähst du dir deine nächste Lederjacke selbst? (Euro 22,00)

w53-fototransfer// Von den Kultbloggerinnen Maike Hedder und Jutta Handrup (alias Kreativfieber) habe wir schon einmal berichtet (siehe werktag vol. 40). Damals ging es darum, Porzellan neu zu gestalten. Aktuell widmen sich die beiden einfachen und tollen Bastelprojekten rund um das Thema Fotos. Wer es genauso schade findet, dass die Festplatte zwar überquillt mit all den Fotos, aber man so gut wie nie welche davon sieht, der wird bei den beiden fündig, bzw. in ihrer neuen Box „Foto-Transfer und mehr – Starterbox“ (LV Buch, ISBN 9783784353944). Enthalten sind hier ein Buch und ein Foto-Transfer-Potch mit passendem Überzugslack. Beim Foto-Transfer können eigene Bilder auf andere Materialien, sprich Holz, Stoff oder Metall übertragen werden. Leider ist hier der Titel etwas irreführend, denn dem echten Foto-Transfer widmen sich die beiden nur im 5. (letzten) Kapitel. Das Buch ist die Softcoverausgabe vom Titel „Foto-Wohnsinn“ aus dem Jahr 2014 und tatsächlich ist das die passendere Überschrift. Denn die beiden beschäftigen sich ganz allgemein damit, wie mit Fotos die eigene Umgebung gestaltet werden kann. So klären sie welche Fotos sich eignen, wie man diese am besten vervielfältigt oder vergrößert um dann Wandbilder mit einem schönen Rahmen aus Maskingtape zu bekommen oder eine Fotogirlande bastelt. Auch schöne Projekte sind zum Beispiel der Fotobilderrahmen, die Geschenkanhänger oder der Cupcake Topper. Außerdem bügeln sie Motive mit Hilfe von Fototransferfolie auf T-Shirts, gestalten Windlichter und Kerzen oder bekleben Magnete und Ordnerrücken. Wer grundsätzlich etwas mit Fotos gestalten möchte und generell die Technik des Foto-Transfers testen will der sollte sich die Box besorgen. Wer sich speziell für Foto-Transfer interessiert schaut mal bei werktag vol. 29 vorbei. Los legen könnt ihr auf jeden Fall gleich. (Euro 19,95)

w53-statt-plastik// Eigentlich hat es ja jeder von uns im Hinterkopf, dass wir Plastik besser meiden sollten – nicht erst seit dem genialen Film „Plastic Planet“ 2009. Denn dass die Verwendung und der Umgang mit Plastik unser Gesundheit beeinträchtigt wussten wir auch schon vorher. Jutta Grimm, Jahrgang 1962 und 4-fache Mutter, hat hier eine realistische Entscheidung getroffen: mit offenen Augen durch den Alltag gehen und erkennen, wo Plastik vermeidbar und wo es unabdingbar ist. Gleichzeitig setzt sie auf kreative Ideen, nachzulesen in ihrem Buch „Statt Plastik: Schöne Sachen zum Selbermachen – das Ideenbuch für Einfälle statt Abfälle“ (pala-verlag; ISBN 9783895663482). Tatsächlich hat sie über 60 praktische Alternativen für unseren Alltag gefunden: für den Einkauf, im Bad und im Haushalt, bei der Wäsche und für die Babypflege. Bewährt hat sich hier das Rezept für den Spülmaschinen-Klarspüler. Vor den Feiertagen vergessen zu kaufen, konnte nun schnell die Zitronensäure-Wasser-Alkohol-Mischung hergestellt werden. Das Ergebnis ist trotz des kalkhaltigen würzburger Wassers durchaus zufriedenstellend. Ähnlich unprätentiös dafür bodenständig sind der Baguettebrotbeutel aus Baumwolle, die Mehrwegwindel oder die Lunch Bags. Tolle Projekte die man mit etwas Erfahrung gut selbst nähen kann. Eine interessante Alternative zu Frischhaltefolie sind die Bienenwachs-Wraps. Alle Ideen des 160-seitigen Werks hat die Haushalts- und Ernährungstechnikerin lange erprobt. Die Anleitungen sind sehr anschaulich gestaltet und schön sachlich ohne Schnörkel und Herzchen dafür innovativ und witzig. Nach einem kurzen Einführungstext folgen die Materialliste und anschließend die Schritt-für-Schritt-Anleitung. Auch schön anzusehen sind die Fotografien von Hanna Rudolf und die Skizzen von Leo Schweitzer. (Euro 19,90)

Übrigens wer etwas zum plastikfreien Kinderzimmer lesen möchte findet bei amberlight-label.blogspot.de sicher Inspirationen und schillersplatzli.blogspot.de kämpft gegen die Plastiksackerl. Guten Rutsch und einen guten Start ins nächste (plastikfreiere) Jahr!