mit den Werken Cutter, Die Lethargie und Omaha (Band 2 und 3).
// Wie das so ist, wenn der Mörder gefasst ist, sollte man eigentlich davon ausgehen, dass auch das Morden ein Ende hat. Dass das nicht immer so ist, stellt der neueste Streich von Andreas unter Beweis, welcher in diesen Tagen via „Schreiber & Leser“ in den Handel kommt. „Cutter“ ist dabei weit mehr als nur eine klassische Serienkillergeschichte. Gleich zu Beginn muss nämlich schon Boppo Petrone dran glauben, durch dessen Ableben die Morde der „Cutter“-Serie scheinbar fortgesetzt werden. Der titelgebende Serienmörder allerdings ist längst tot. Er wurde von Carl Krafft höchstpersönlich erschossen, seines Zeichens Vater des Polizei-Lieutenants Joe Krafft. Was also geht hier vor in diesem vielschichtigen Werk, in welchem das Morden scheinbar kein Ende nimmt? Der Inspektor muss alle Hebel in Bewegung setzen, um dem seltsamen Treiben ein Ende zu bereiten und so tauchen wir ein in diese spannende Parallelwelt, die auch allen Fans der altehrwürdigen, italienischen Endlos-Comic-Serie „Dylan Dog“ ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern dürfte.
// „Die Lethargie“ macht sich derweil allerorts breit, wo man sich die triste Realität so ansieht. Ein gleichnamiges Werk von Prado aus dem Hause „Carlsen“ passt deswegen auch wie die Faust aufs Auge zu unserer gegenwärtigen Situation. In dem hochwertigen Comic-Album im Hardcover-Einband treffen wir auf einen jungen Studenten, der das Tagebuch eines Forschers in die Finger bekommt. Selbiger hat doch tatsächlich herausgefunden, dass sich Engel und Dämonen daran machen, die alte Ordnung wieder herzustellen und so versucht unser Protagonist den mysteriösen Geschehnissen auf den Grund zu gehen. Dabei hilft ihm ein alter keltischer Talisman, der so etwas wie einen Schlüssel zu diesem längst vergessenen Reich darstellt. Doch nicht nur er ist auf der Suche nach der Wahrheit. Auch andere haben ihre Finger mit im Spiel und Miguelanxo Prado gelingt es ganz hervorragend daraus eine Parabel auf unser Verhältnis zur Umwelt zu kreieren. Lass dich also ein auf diese vielschichtige Abenteuergeschichte. Du wirst ganz sicher begeistert sein.
// Nachdem wir euch vor Kurzem schon vom bahnbrechenden ersten Teil der Neuflage von „Omaha The Cat Dancer“ berichteten, ist es an der Zeit auch die beiden darauffolgenden Bände noch einmal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. „Die weibliche Antwort auf Fritz The Cat“ hat auf jeden Fall das Zeug dem Klassiker das Wasser zu reichen und einen entgegengesetzten Blick auf die bestehenden Verhältnisse zu richten. Im zweiten Band der gefeierten Geschichte von Reed Walker und Kate Worley wird abermals kein Blatt vor den Mund genommen und es verwundert nicht allzu sehr, dass den Beiden im Rahmen der Veröffentlichung allerhand Gegenwind ins Gesicht blies. So direkt und unmittelbar bekam man in den 70er und 80er Jahren in den USA nur selten das Thema Sex serviert und bis heute hat „Omaha“ nichts von ihrem Charme eingebüst. Dabei werden immer wieder gesellschaftskritische Themen kongenial aufgegriffen und so dürfen wir im zweiten Teil dabei zusehen, wie Senator Bonner in Mipple City endlich für Zucht und Ordnung sorgen möchte. Er will die ganze Innenstadt von lebensfrohen Menschen und langhaarigen Verrückten befreien. Und so nimmt er sich die Szeneclubs vor, um auf dem Gelände einen großen Hotelkomplex zu erreichten. Gleichzeitig kommt es immer öfter dazu, dass der Strip an sich hinter Glasscheiben transferiert wird und die beiden Autor*innen werden nicht müde auch im dritten Band den Finger tief in die Wunde zu legen. Da nämlich sieht man sich auf einmal (Vorsicht Spoiler!) mit dem Mord an Moralapostel Bonner konfrontiert. Und natürlich geraten auch sehr schnell Menschen aus der Szene in Verdacht. Unter anderem auch Callgirl Joanne, sowie Chuck und seine Mutter Maria. War es am Ende vielleicht sogar Omaha selbst? Die Polizei nimmt sich der Sache und schon bald liegt kein Stein mehr auf dem anderen. Auch weil Omahas Liebhaber Chuck sie regelrecht verfolgt. Wie das Ganze ausgeht? Lass dich ein auf diese gesellschaftskritische Parabel, welche gerade aufgrund ihrer Ästhetik schlicht bemerkenswert ist. Alle Figuren des Ensembles tragen Tierköpfe und verkörpern dadurch erst recht die animalischen Aspekte unseres Daseins. Also komm schon. Lass dich begeistern und viel Spaß bei der Lektüre. Bis zu unserem nächsten Strichcode.
UND WAS NUN?