mit neuen Büchern von Juli Zeh, Stephen King und Benedict Wells.

// Wenn man sich gerade während der Corona-Pandemie vielleicht nach einem Werk gesehnt hat, dann ist es ganz sicher eines von Juli Zeh. Die in Bonn geborene Bestseller-Autorin erzählt uns in ihrem neuesten Buch „Über Menschen“ von einer Frau namens Dora, die zusammen mit ihrer kleinen Hündin aufs Land zieht. Dort möchte sie zur Ruhe kommen. Weg aus der Großstadt, in der sie sich nicht nur aufgrund des Lockdowns eingesperrt fühlt. Ein aufreibenden Job, ein überambitionierter Freund und dazu noch all die gängigen Problemen, die einem auch als Leser irgendwie bekannt vorkommen in diesen so seltsamen Zeiten. Nun also ist Dora in Bracken gelandet, einem kleinen Kaff mitten in Brandenburg, im Grunde auch mitten im nichts und es scheinen sich all die Vorurteile zu bestätigen, die Dora sich immer von den Menschen in der Stadt über die ländliche Idylle anhören musste. So trifft sie nicht nur auf waschechte Nazis als Nachbarn, sondern auch auf Menschen, die ihr eigenes Weltbild ganz schön ins Wanken bringen. Ob sie auf dem Land dennoch wieder zu sich selbst findet? Lass dich ein auf diesen großen Roman und inoffiziellen Nachfolger von „Unterleuten“, der einen immer wieder mit einer spannenden Frage konfrontiert: Worauf kommt es mir im Leben eigentlich an?

// Als Fan von Stephen King hat man derweil wirklich zu tun, um im Zuge seiner zahlreichen Veröffentlichungen nicht den Überblick zu verlieren. Nun steht mit „Später“ schon wieder ein neues Werk des Horror-Altmeisters in den Regalen und das dürfte vor allem all jenen gefallen, welche an dem Filmklassiker „The Sixth Sense“ ihre helle Freude hatten. Im Mittelpunkt der Geschichte steht dabei ein Junge namens Jamie Conklin, welcher in Manhattan aufwächst. Im Grunde ist er ein ganz normaler Kerl, der allerdings gemeinsam mit seiner Mutter Tia ein Geheimnis hütet. Schon seit seiner Kindheit nämlich kann er die Geister von jüngst Verstorbenen sehen und sogar mit ihnen reden. Der Vorteil davon ist: die Toten müssen ihm bei diesen Gesprächen immer die Wahrheit sagen und als dann eines Tages der wohl lukrativste Autor unter Tias Klienten im Rahmen ihrer Tätigkeit als Literaturagentin stirbt, heckt sie einen hintersinnigen Plan aus. Es stellt sich schließlich die Frage, wie sonst der Abschlussband der Bestsellerreihe des Autors entstehen soll, wenn nicht mit Jamies Hilfe. Also befragen sie den Toten und wecken dabei auch ein paar andere, ihnen nicht gerade wohlgesonnene Dämonen. Ob es die Beiden schaffen, die Geister wieder einzufangen, die sie riefen? Lass dich ein auf eine klassische Gruselgeschichte voller Überraschungsmomente, die einen ganz wunderbar die Zeit in der Isolation vertreibt.

// Zu guter Letzt wagen wir außerdem noch einmal einen Blick an die Spitze der derzeitigen Bestsellerliste. Dort findet sich ein ganz fantastischer Roman namens „Hard Land“ aus der Feder von Benedict Wells wieder und der hat es in sich. In dem Buch schickt uns der in Zürich lebendende Bestsellerautor („Vom Ende der Einsamkeit“) zurück ins Jahr 1985. Wir befinden uns in Missouri und der 15-jährige Sam sucht das Weite, weil er die Probleme zu Hause nicht mehr klar bekommt. Er nimmt einen Ferienjob in einem alten Kino an und auf einmal eröffnet sich ihm eine völlig neue Welt. Auf einmal findet er jede Menge  Freunde und wird sogar neugierig auf seine Heimatstadt, deren Ecken (und Kanten) er fortwährend erkundet. Endlich kein Außenseiter mehr sein, dieser Traum scheint sich für ihn schlussendlich zu erfüllen, bis auf einmal das Leben selbst ihn zwingt schlagartig erwachsen zu werden. Wenn du also nach einer literarischen Variante von Filmen wie „Stand By Me“ oder dem Coming-Of-Age Klassiker „The Breakfast Club“ suchst, dann lass dich begeistern von dieser Sommergeschichte. Du wirst es ganz sicher nicht bereuen. Und damit Schluss für heute. Bis zur nächsten Leserunde.