mit neuer Musik von She & Him, Zaz, DJ Koze, dem Soundtrack zu „The Great Gatsby“, The Wonder Years, Mundwerk-Crew, Westbam und The Bunny The Bear.
// Während uns Zooey Deschanel gerade mal wieder als „New Girl“ um den kleinen Finger wickelt, erscheint auch das neue Album ihres musikalischen Babys She & Him, das sie zusammen mit dem Liedermacher M. Ward betreibt. „Volume 3“, das…, wer hätte es gedacht, dritte Album des Duos, macht genau dort weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat. Fans von Gold Motel und Konsorten werden schon nach den ersten Akkorden vor Freude im siebten Himmel schweben. She & Him haben auch diesmal wieder 14 kleine Perlen für uns am Start, die man noch Stunden später im Ohr hat. Mit ihren luftig-arrangierten Pop-Songs zaubern die Zwei jedem noch so nörgelnden Miesepeter ein breites Grinsen aufs Gesicht und haben jetzt schon die Trophäe für die Frühlings-Gefühle-Platte der Saison für sich reserviert. Einfach bezaubernd, dieses Werk.
// Auf das neue Album der wunderbaren französischen Liedermacherin Zaz haben wir uns schon seit geraumer Zeit gefreut, doch nun ist es endlich soweit. „Recto Verso“ steht in den Regalen und ist mit einer illustren Anzahl von kleinen, aber feien Chanson-Hits der Marke „On Ira“ oder „Gamine“ gespickt. Im Grunde genommen hat die Liedermacherin auf ihrem zweiten Werk alles richtig gemacht. Die Songs sind zwar eine Spur massentauglicher geraten, als auf dem Erstling – das tut der Euphorie um die Musik der hochtalentierten jungen Künstlerin aber keinen Abbruch. Darüber hinaus kann man allen Fans nur raten, zu der schick aufgemachten „Special Edition“ des Albums zu greifen, die neben drei tollen Bonus-Tracks auch noch eine 34-minütige Bonus-DVD beinhaltet.
// Ex-Fischmob und International Pony-Member DJ Koze hat sich eine gefühlte Ewigkeit nach seinem wegweisenden Solo-Album „Music Is Okay“ mit einem neuen, „echten“ Album zurückgemeldet, dass man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. „Amygdala“ ist das spannendste Elektro-Pop-Werk des neuen Jahres und das nicht nur wegen der illustren Gastauftritte von Tocotronic-Mitglied „Dirk von Lowtzow, Matthew Dear, Apparat, Caribou und Hildegard Knef. Nein… Cosi versteht es auch noch deren Passagen so gekonnt zu verhackstückeln, dass sie in einem völlig neuem Licht erstrahlen. Man braucht in diesem Zusammenhang natürlich ein wenig Geduld, bis sich die wahre Größe von „Amygdala“ offenbart, dann aber möchte man dieses Album gar nicht mehr aus den Händen geben.
// Die Verflimung von „The Great Gatsby“ mit Leonardo DiCaprio in der Hauptrolle ist gerade erst in den Kinos gestartet, da steht auch schon der passende Soundtrack dazu in den Regalen. Wie schon zu alten „Romeo & Julia“-Zeiten bekommt man auch diesmal eine bunte Auswahl an zeitgenössischen Tracks präsentiert, die in den unterschiedlichsten Genres zuhause sind. So finden sich neben Jay-Z und Beyonce auch Tracks von Jack White, Gotye und The XX auf dem Silberling, der einen in einen regelrechten Rausch der Emotionen versetzt. Regisseur Baz Lohrmann hat eben einen Händchen für goldene Melodien und versteht es (ähnlich wie Tarantino) seine Filme kongenial mit musikalischen Kostbarkeiten zu unterfüttern.
// The Wonder Years knallen uns derzeit ein neues Album nach dem Anderen vor den Latz. Nach ihrer Collection aus den Jahren 2005 bis 2010 (namens „Sleeping On Trash“), bekommen die Fans auf „The Greatest Generation“ wieder eine fette Portion neuer Pop-Punk-Perlen auf dem Silbertablett serviert. Es ist schon bewundernswert, wie sich die Band ihren Enthusiasmus auch auf dem vierten Album bewahrt und uns eine Melodie nach der anderen um die Ohren haut. Im Gegensatz zu den Vorgängern haben sich diesmal auch einige astreine Hits zwischen die experimentelleren Tracks geschlichen, die auch hierzulande einschlagen könnten wie eine Bombe. Am Besten aber sind The Wonder Years immer noch dann, wenn man sich die Musik auf Albumlänge zu Gemüte führt. Dann nämlich merkt man erst so richtig, dass hier mindestens dreimal so viele Ideen, wie auf den Scheiben der lieben Kollegen, versammelt sind.
// Wer auf klassische Deutschrap-Tracks steht, der ist bei der Mundwerk-Crew an der richtigen Adresse. Die Jungs gibt’s schon seit 2001 und haben sich anfangs vor allem aufs Freestylen konzentriert. Nun erscheint ihr drittes Album unter dem schicken Titel „Brot für die Szene“ und das dürfte all jene glücklich machen, die sich früher schon am Sound von Eins Zwo und den Absoluten Beginnern erfreuten. Überhaupt hat man solch entspannte Sounds schon lange nicht mehr von der hiesigen Szene vor den Latz geknallt bekommen. Dazu gibt’s hintersinnige Wortspiele der beiden MCs Tobias Klauser (a.k.a Touze) und Sebastian Riepp (a.k.a. Sebaino) und zu guter Letzt noch das tanzbare „Get Up Remix“, das auch den letzten Schwerenöter auf die Tanzfläche schubst.
// Und eigentlich könnte sich Westbam ja inzwischen zurücklehnen und eine ruhige Kugel schieben. Seinen Namen kennt heutzutage ja jedes Kind. Nun aber macht er sich auf in Richtung „Götterstrasse“ und versammelt auf seinem gleichnamigen Album eine illustre Riege an lebenden Legenden wie Iggy Pop und Brian Molko (aus dem Hause Placebo), die seine elektronischen Klang-Eskapaden mit brillanten Gesangseinlagen garnieren. Als ob das noch nicht genug wäre, finden sich außerdem so illustre Gesell(inn)en wie Inga Humpe, Lil Wayne, Kanye West oder Andrew Tyler im Studio ein, um ein technoides Meisterwerk aus dem Ärmel zu schütteln. Soll heißen: dieses Album ist nicht nur für Techno-Puristen, sondern auch für Pop-Fans interessant und dürfte den Künstler Westbam mal wieder aus dem Stand an die Spitze der Charts schubsen. Na dann… Regler rauf und abgehen.
// Wer auf aggressive Rock-Klänge steht, der sollte mal in das aktuelle Album von The Bunny The Bear reinhören. Das dürfte alle Fans von Underoath und Konsorten auf der Stelle in Richtung Vorhölle schicken. „Stories“ paart emotionalen Schreigesang mit knackigen Refrains und sorgt durch den Einsatz einer weiblichen Gesangsstimme für das entsprechende Portion an Abwechslung, um nicht im Einheitsbrei der zahllosen Screamo-Acts zu versinken. Die Scheibe ist vielmehr ein dynamisch arrangiertes Aggro-Pop-Werk, dem man auf jeden Fall mehrere Durchläufe schenken sollte. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Zuckerbeat.
UND WAS NUN?