mit neuer Musik von Deltron 3030, Nirvana, Mazzy Star, Jazzkantine, Justin Timberlake, Yellowcard, Kings Of Leon und The Dangerous Summer.
// Eine gefühlte Ewigkeit ist es her, dass uns der Rapper Del The Funky Homosapien und sein Produzent Dan The Automator Nakamura das HipHop-Ungetüm Deltron 3030 um die Ohren gehauen haben. Nun erscheint der schon lange nicht mehr erhofffte Nachfolger des Science Fiction-Epos in Kooperation mit Turntable-Legende Kid Koala. Legt man die Platte auf, scheint erst einmal überhaupt keine Zeit vergangen zu sein. Vielmehr schließt „Event II“ genau dort an, wo der Erstling endete. Die sechzehn Tracks nehmen einen mit auf eine Reise durch Raum und Zeit und sind mit dem Wort HipHop nur geringfügig zu umschreiben. Man muss sich nur mal die Gästeliste zu Gemüte führen, die sich für dieses ambitionierte Unterfangen im Studio versammelt hat. Darunter finden sich so illustre Namen wie Damon Albarn (Blur), Mike Patton, Jamie Cullum und The Lonely Island. Sogar Rage Against The Machine-Frontmann Zach De La Rocha gibt sich ein Stelldichein und macht „Event II“ zu einem der abwechslungsreichsten und avantgardistsichsten Veröffentlichungen des Jahres. Wenn du also auf den Sound der altehrwürdigen Hieroglyphics gepaart mit einer gewaltigen Portion futuristischer Sounds stehst, solltest du unbedingt mal reinhören.
// Zum Thema Nirvana ist im Grunde genommen alles gesagt. Nach „Nevermind“ wird nun auch das dritte Album der Jungs noch einmal als gelungene „Deluxe Edition“ auf den Markt geworfen und so bekommen alle Fans ein breites Sammelsurium an Kuriositäten, Demos und B-Seiten präsentiert. Neben den ursprünglichen zwölf Album-Tracks, die allesamt auch noch mal in neu gemasterter Form auf dem zweiten Silberling zu finden sind, darf man sich über gelungene Bonus-Songs wie „Sappy“ oder „I Hate Myself And I Want To Die“ freuen, genauso wie über zahlreichen Instrumental-Versions und frühe Demos von allseits beliebten Klassikern wie „Pennyroyal Tea“ und „Heart-Shaped Box“. Mit „In Utero“ haben Nirvana letztendlich dem Mainstream einen breiten Mittelfinger entgegen gestreckt. Lediglich die zwei noch nachbearbeiteten Tracks „Heart Shaped Box“ und „All Apologies“ wurden als Singles veröffentlicht, auf dem Rest des Albums finden sich wütende Bretter, die so manchem „Smells Like Teen Spirit“-Fan etwas ratlos zurück liesen. Am Ende hat „In Utero“ mit Sicherheit dazu beigetragen, dass Nirvana heute zu den wichtigsten Bands aller Zeiten gezählt werden, gerade deshalb weil sie nach dem großen Erfolg so kompromisslos zu Werke gegangen sind.
// Bereits vor über 20 Jahren gründete sich die Gruppe Mazzy Star und veröffentlichte anschließend drei gefeierte Werke, die bis heute zu gefeierten Klassikern in Indie-Kreisen zählen. Nun erscheint nach einer gefühlten Ewigkeit ein neues Album der Indie-Freak-Folker, obwohl viele schon nicht mehr davon zu träumen gewagt haben. Mit „Seasons Of Your Day“ macht die Band in diesem Zusammenhang alles richtig. Sie hat nicht nur illustre Gäste wie Colm O’Ciosoig (My Bloody Valentine) und Bert Jansch mit ins Studio geschleppt, sondern tut auch einfach so, als ob die Zeit Ende der 90er einfach stehen geblieben wäre. So entpuupt sich ihr neuester Wurf als nostalgisch angehauchtes Unterfangen, dem man schon nach wenigen Minuten hoffnungslos verfällt.
// Es war schon ein bisschen grenzwertig, der guten alten Jazzkantine dabei zuzusehen, wie sie sich durch die unendlichen Weiten des Hardrocks wühlte. Umso mehr freut es uns, dass sich die Gruppe nun wieder auf ihre eigenen Wurzeln besinnt. Ihr zehntes Album „Ultrahocherhitzt“ ist zwar mit 15 Songs etwas üppig ausgestattet, dafür verstecken sich zwischen einigen Fillern aber auch ein paar echte Killer-Tracks. Frontmann Christian Eitner und seine Gäste geben sich auf jeden Fall reichlich Mühe, dass bis zum Ende keine Langeweile aufkommt und so darf man sich auch über ein paar groovende Jazz-Perlen freuen, die in altbewährter Manier mit einer Portion Pop und HipHop angereichert werden. Soll heißen: wer die Musik der Band bisher mochte, der kommt auch diesmal auf seine Kosten.
// Justin Timberlake ist ein Künstler, der sich nicht an Konventionen orientiert. Gegen zahlreiche Widerstände hat er sich inzwischen als ernstzunehmender Pop-Star etabliert und mit Hits wie „SexyBack“, „Cry Me A River“ und „Mirrors“ zahlreiche Anhänger um sich versammelt. Nun legt er mit dem zweiten Teil seiner „The 20/20 Experience“ ein abermals sehr ambitioniertes Pop-Album vor, das allen Fans von Michael Jackson ein breites Grinsen aufs Gesicht zaubern dürfte. Der Künstler macht sich zusammen mit Timbaland auf, einen bunten Reigen ein zeitgenössischen Dance-Krachern aus dem Ärmel zu schütteln, die einen sofort in Richtung Tanzfläche geleiten. Mit „Take Back The Night“ und „TKO“ sind außerdem auch diesmal wieder ein paar sichere Hit-Anwärter auf dem Album vertreten, die dafür sorgen sollten, dass der Hype um diesen so wandlungsfähigen Künstler nicht so schnell wieder abebbt.
// Als vor einer gefühlten Ewigkeit das Album „Ocean Avenue“ der Pop Punk-Gruppe Yellowcard in den Handel kam, sorgte das für eine gehörige Portion an Aufregung in der Szene. Während sich die einen darüber beklagten, dass die Geigen immer weiter in den Hintergrund gedrängt wurden, schlossen andere die Scheibe innig ins herz und machten das Album zum Soundtrack ihres Lebens. Nun erscheint mit großer Verspätung die akustische Variante des Albums, die überraschend gut funktioniert. Mit Ausnahme des spärlich instrumentierten „Empty Apartment“ bekommt man zärtliche Versionen von Klassikern wie „Way Away“ und „Ocean Avenue“ präsentiert und entdeckt vor allem auf der zweiten Albumhälfte ein paar echte Perlen, die erst in dieser akustischen Variante ihre wahre Größe offenbaren. Also liebe Yellowcard-Fans, lasst euch dieses Werk nicht entgehen.
// Die Kings Of Leon sind inzwischen zu einer echten Institution in der Rockszene avanciert. Nun steht das neue Werk „Mechanical Bull“ in den Regalen und macht genau dort weiter, wo die Band auf dem Vorgänger aufgehört hat. Vor allem die ersten drei Tracks der Scheibe sind überaus bezaubernd und erfüllen die hohen Erwartungen mit links. Da hat es der Rest des Albums zwar etwas schwer, hinterher zu kommen, durch das geschickte Platzieren von potenziellen Hitsingles wie „Temple“ und „Coming Back Again“ in der zweiten Hälfte, hält einen das Werk aber dennoch spielend bei der Stange. Wenn du also auf rockige Klänge am Puls der Zeit stehst, schnupper mal rein. Kings Of Leon legen auch auf ihrem sechsten Studioalbum keinerlei Ermüdungserscheinungen an den Tag.
// Fans von Kings Of Leon könnten außerdem auch an dem aktuellen Album der Gruppe The Dangerous Summer Gefallen finden. Die Scheibe strotzt nur so vor hymnischen Radiorock-Hits, die einem noch Stunden später im Kopf herum schwirren. „Golden Record“ ist ein knackiges Album, das unverholen in Richtung der großen Bühnen schielt. In den USA konnte die Band mit ihrer Musik schon allerhand Achtungserfolge erzielen. Hierzulande wartet sie noch auf den großen Durchbruch, jetzt aber könnten goldene Zeiten anbrechen. Auch deshalb weil Produzent Paul Leavitt (Circa Survive) der Musik ein nahezu blitzeblankes Outfit verabreichte. Also schnuppert mal rein. Es lohnt sich. Bis zum nächsten Zuckerbeat.
UND WAS NUN?