// ein garten in e-moll: emmy moll!

Die Hamburger Band emmy moll war zu Gast in Würzburg: nicht zum Musizieren, sondern zum Schauspielern. Wir hatten das Vergnügen, beim Video-Dreh in einem wunderschönen Garten im Frauenland dabei zu sein und Fragen stellen zu dürfen… Ihr habt gerade Euer erstes Musikvideo in Würzburg abgedreht … warum dreht eine Hamburger Band ein Musikvideo in Würzburg? […]

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Die Hamburger Band emmy moll war zu Gast in Würzburg: nicht zum Musizieren, sondern zum Schauspielern. Wir hatten das Vergnügen, beim Video-Dreh in einem wunderschönen Garten im Frauenland dabei zu sein und Fragen stellen zu dürfen…
Ihr habt gerade Euer erstes Musikvideo in Würzburg abgedreht … warum dreht eine Hamburger Band ein Musikvideo in Würzburg?
Der Filmemacher und Fotograf Thorsten Repper war bei einem Konzert unserer letzten Tour im Mai 2008. Es war ein Open Air Konzert im Garten des „L“ (l´interactive music club) in Würzburg. Von der Stimmung des Ortes und des Konzertes wurde Thorsten dazu inspiriert, ein Video mit uns zu drehen, das die Stimmung eines Gartenfestes haben sollte. Dazu bot sich sein eigener Garten an, der wunderschön, groß und wild ist – und eben in Würzburg.
Es wurden an einem langen Wochenende vier verschiedene Musicclips abgedreht!

Was passiert denn in den einzelnen Clips … waren die Ideen von Euch?
Das eine Video, zu dem Song time lapse photography“, spielt im Rahmen iner ausklingenden Gartenparty, die von der Stimmung her ein bisschen in den 30ern angesiedelt ist. Der Song handelt von der Distanz zwischen Menschen. Passend zu dem Thema befindet sich unsere Sängerin Nadja in dem Video stets am Rande von verschiedenen Szenen. Sie ist da, aber doch nicht dabei. Sie geht durch das Bild, aber die anderen Partygäste sehen sie nicht oder beachten sie nicht. Das Drehbuch zu dieser Idee stammt komplett von Thorsten, der auch noch Regie gemacht hat. Ein anderes Video, das ausschließlich im Studio gedreht wurde, ist zu einem Song, in dem es um die unterschiedliche Wahrnehmung von Zeit geht. Das Video ist teilweise grellbunt und surreal. Dennoch stellen die Szenen immer wieder mehr oder weniger offensichtliche Bezüge zu dem Songtext dar. Zu diesem Video kamen sehr viele Ideen von uns, aber auch von Thorsten und anderen Helfern. Viele Szene haben wir erst vor Ort entwickelt, es gab, anders als bei dem Gartenfest-Video, kein festes Konzept. Für ein drittes Video haben wir bislang Nahaufnahmen von unserer singenden Sängerin gemacht, die dann mit noch nicht gefilmten Stadtaufnahmen in Barcelona zusammengeschnitten werden. Ein weiteres Video wird vielleicht ein Trailer für unsere Veröffentlichung, oder auch ein eigenständiges Musikvideo. Es basiert auf einem älteren Song, aus dessen Text auch der Name unseres nun erscheinenden Albums entliehen ist: all the monsters are small and soft and scared. In diesem

Video laufen Käfer über unsere nackten Arme. Ab wann und wo kann man die Resultate anschauen?
Das Video zu „time lapse photography“ wird wahrscheinlich schon Ende September fertig sein. Die anderen werden noch bis Ende des Jahres brauchen. Genaue Zeitpunkte sind nicht festgelegt. Man kann sie dann auf unserer Myspace-Seite (myspace.com/emmymoll/) und bei Youtube ansehen.

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Wie war die Erfahrung für Euch, vor der Kamera zu stehen?
Wir haben alle zum ersten Mal vor der Kamera gestanden. Erstaunlicherweise war das gar nicht so schwierig, wie wir dachten, und es hat alles super geklappt. Dazu hat vor allem die lockere und entspannte Stimmung im Team und am Set beigetragen. Es war sehr interessant für uns, einen Einblick hinter die Kulissen eines Videodrehs zu bekommen. Beeindruckt hat uns die Einsatzbereitschaft aller Beteiligten, das war schon etwas sehr Besonderes.

Vor Kurzem wurde Euer Debut-Album „all the monsters are small and soft and scared” veröffentlicht.
Wie lange dauerte der Entstehungsprozess?
Die Songs auf diesem Album sind alle zu unterschiedlichen Zeiten entstanden. Einige sind schon über zwei Jahre alt, andere sind erst ein paar Monate jung. Irgendwann hatten wir genug Songs zusammen, die uns überzeugt haben, so dass der Weg an einem Album nicht vorbei ging. Die Songs werden alle von uns (Nadja, Ingo, Anna) zusammen geschrieben. Natürlich
gibt es Songs, die mehr von Ideen eines oder zweier Bandmitglieder geprägt sind, die Songwriting-Prozesse sind nicht immer gleich. Aber letztenendes trägt jeder seinen kreativen Teil zu jedem Song bei. Daher dauert das Schreiben eines Songs bei uns meistens ziemlich lange, und es wird häufig über Monate an ihm herumgefeilt. Inspiriert werden wir von Ereignissen, Menschen, Gedanken, Stimmungen, Erlebnissen, Natur, dem Moment, inneren Bewegungen und Konflikten.

Was macht ihr im „normalen“ Leben?
Nadja und Ingo sind freie Musiker, Anna studiert, und Christopher arbeitet bei einem jungen Medienunternehmen.

Seit wann gibt es emmy moll schon und was waren die wichtigsten Stationen Eurer Bandgeschichte?
Nadja und Anna haben die Band 2004 gegründet, Ingo kam sehr schnell dazu, obwohl er eigentlich gar keine neue Band suchte. Die Schlagzeuger wechselten, bis Christopher 2006 dazukam. Im Herbst 2004 sind wir in der damaligen Besetzung in eine Holzhütte an den Plöner See gefahren, und haben dort unsere ersten Songs geschrieben. Dort sind wir auch zu unserem Bandnamen gekommen. Diese Songs nahmen wir kurz darauf in einer Wohnzimmerproduktion selber auf – unsere erste EP.
Unser aktuelles Album „all the monsters are small and soft an scared“ haben wir 2007 in einem wunderbaren Studio (heaven’s gate studio) in einem kleinen Kaff in der Nähe von Stade aufgenommen. Dort haben wir nachts im Studio
unter dem Mischpult und neben blinkenden Lämpchen geschlafen. Die wichtigsten Erlebnisse waren definitiv die vielen unterschiedlichen Konzerte und Orte an denen wir waren. Das ist mit das Tollste am Musik machen. Durch die Gegend
fahren und Eindrücke und Erfahrungen sammeln.

Wann steht die nächste Tour an? Kommt Ihr auch nach Würzburg?
Unsere nächste Tour ist im Oktober 2008. Die Tourdaten kann man unter myspace.com/emmymoll/ lesen. Ein Konzert n Würzburg ist bislang noch nicht geplant, aber wir bemühen uns, noch in diesem Herbst wiederzukommen!