// tready treads

Was bitteschön ist der die das Tread? Schuhe haben ja bekanntlich eine Sohle und allerlei hinten, vorne und an der Seite. Flip Flops haben ein wenig weniger, genauer gesagt eine Sohle und ein Dingeling das zwischen dem großen Zeh und seinem Nachbar steckt, damit alles hält. Nimmt man das Dingeling weg und macht Silikon an […]

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Was bitteschön ist der die das Tread?
Schuhe haben ja bekanntlich eine Sohle und allerlei hinten, vorne und an der Seite. Flip Flops haben ein wenig weniger, genauer gesagt eine Sohle und ein Dingeling das zwischen dem großen Zeh und seinem Nachbar steckt, damit alles hält. Nimmt man das Dingeling weg und macht Silikon an die Sohle hat man einen Tread. Eine spezielle Silikonbeschichtung soll also das Schaumstoffding an den Fuß kleben. Als Thomas Kischnick, der Gründer der Firma Tready dieses Konstrukt 2006 in einem kleinen Laden in Miami entdeckte, dachte er sich vermutlich auch, was´n Scheiß. Aber auch lustig. Also wird’s nach Good old Europe importiert, damit auch wir in den Genuss kommen mit einem Minimum an Schuh maximalen
Laufkomfort zu haben. Stopp, so ganz kann man das ja nicht glauben, dass das klappt und dass das toll ist und auch wirklich klebt. Hier also der Härtetest.

Unsere wagemutige Praktikantin hat sich ein Paar dieser Sohlen im Netz bestellt und damit allerlei Schabernack getrieben.
Erstes Gebot: Füße waschen! Sind eure Füßlein fettig, ölig, dreckig, sandig, stinkig, etc… hält auch der schönste Tread nicht. Und nebenbei kann das mit dem Waschen ja eh nie schaden. Dann Folie abmachen und Fuß draufstellen. Am
besten im Sitzen, wegen Gleichgewicht und so. Tatsächlich, noch ein wenig skeptisch tapst Sie durch die Redaktion und befürchtet, ob des bombensicheren Halts für immer auf Schaumstoff in Hawaiioptik wandeln zu müssen. Doch an sich fühlt sie sich recht wohl, ein wenig wie mit Gaffa-Tape verarztet. Also vom Feeling her erst mal n gutes Gefühl. Aber wir befinden uns ja auch auf wohlig weichem Kuschelteppich. Wie das wohl draußen auf den harten Straßen Würzburgs
wird? Raus aus der Redaktion – Würzburg am Nachmittag, 25° Celsius, leichter Westwind, der Berliner Ring tobt, Treppenstufen werden bezwungen, der Fuß sitzt. Ein paar ziellose Runden durch die Innenstadt. Alles läuft in geordneten
Bahnen. Jedenfalls mit der Klebeleistung. Denn entweder wimmelts in Würzburg von Fußfetischisten oder aber die Menschheit ist noch nicht bereit für Sohlen ohne alles. Ausnahmslos jeder starrt verwirrt auf die zarten Füße. Doch die trägts mit Würde und schreitet fröhlich über Stock und Stein, Wiesen, Straßen, Pflaster, Kies, Müll, Scherben, glühende Kohlen, Nägel…. Nach einer Stunde sind die überstehenden Klebeflächen mit einer unappetitlichen grauen Staubfusselschicht überzogen. Den Füßen geht es jedoch soweit blendend. Die Klebewirkung hat etwas nachgelassen. Doch mit der scheinbaren Freiheit ist es nicht weit her, Zehen bewegen ist schier unmöglich. Nun geht’s in den Endspurt, der Sanderrasen wartet und mit ihm die Laufbahn aus Tartan. Sie spurtet los und erklärt den Test nach einer halben
Runde für bestanden. Nur der Schweiß beginnt sich in die Klebewirkung einzumischen. Jetzt noch die Sandgrube. Sie hopst mit Schwung in die Grube und hat panierte Schuhe! Wundervoll! Ab unter die Fußdusche. Irgendwie muss der Dreck ja wieder weg. Doch da haben wir die Rechnung ohne die Treads gemacht. Die verabschieden sich nämlich nun vor lauter Schmutz und Wasser. Nach 2 Stunden Dauereinsatz muss der Heimweg barfuß angetreten werden.

Vorteile
+ keine scheuernden Kanten, drückende Schnallen, Blasen oder wunde Stellen
+ hautfreundliche Oberfläche aus medizinischem Silikon (auch für Allergiker)
+ kein nervendes FlipFlop-FlipFlap-KlipKlap
+ keine Steinchen zwischen Füßen und Sohle, nur feinstes Silikon
+ nach Abwaschen wiederverwendbar

Nachteile
– nicht für staubige, sandigeUntergründe und Dreck geeignet
– nicht für Wasser, das ja gelegentlich vom Himmel kommt, geeignet
– nicht für notorische Schweißfüße geeignet
– nicht für freiheitsliebende Zehen geeignet.

Design: 4 von 10 zuckerli
Die Treads gibt es in fünf verschiedenen Farben mit Hawaii-Blumenmuster, ab einer Abnahme von 2.000 Stück kann man sich die Schuhsohle mit einem individuellen Motiv bedrucken lassen und hat dann 2000 Tage lang individuelle Füße.
Sicherheit: 5 von 10 zuckerli
Die Sohlenhaftung ist zu Anfang bestens, lässt jedoch nach längerem Tragen nach und die Gefahr das gute Stück zu verlieren oder über seine eigene Sohle zu stolpern steigt dramatisch an. Auch Plattfüße sollten sich bewusst sein, dass die Sohle mit der Zeit immer platter wird.
Spaß: 9 von 10 zuckerli
Amüsant ist das auf jeden Fall für den Träger und alle, die das mit ansehen dürfen. Langweilig wird’s auch nicht, dauernd darf man erklären, was man da hat. Ein Spaß ist es also allemal und mehr soll es ja wohl auch nicht sein.