// zuckerschock für den juni 2011 – jim morrison: poet des chaos

Jim Morrison von den Doors ist leider viel zu früh von uns gegangen. Seine Musik allerdings zählt bis heute zum Einzigartigsten, was in den 60er Jahren entstanden ist. Nun wurde im „Splitter“-Verlag eine gelungene Graphic Novel über das Leben des Sängers veröffentlicht, der bis heute als Vertreter seiner Generation herhalten muss. Die schwarzweißen Zeichnungen des […]

jim-morrison-poet-des-chaos-1200Jim Morrison von den Doors ist leider viel zu früh von uns gegangen. Seine Musik allerdings zählt bis heute zum Einzigartigsten, was in den 60er Jahren entstanden ist. Nun wurde im „Splitter“-Verlag eine gelungene Graphic Novel über das Leben des Sängers veröffentlicht, der bis heute als Vertreter seiner Generation herhalten muss. Die schwarzweißen Zeichnungen des französischen Zeichners Jef und des Texters Frédéric Bertocchini ziehen einen von der ersten Seite an in ihren Bann. Alles wirkt so ein bisschen verstrahlt, die Charaktere, die Szenerien, so als wäre man in einer Art Rauschzustand, der einfach kein Ende nehmen möchte. In zahlreichen Rückblenden wird das Geschehen dann von hinten aufgerollt. Während Morrison nämlich von den Gesetzeshütern in den USA gejagt wird, lässt er im Paris der 70er Jahre sein Leben noch einmal Revue passieren. Für reichlich philosophische Momente ist also schon mal gesorgt, was vor allem Fans seiner zahlreichen lyrischen Ergüsse freuen sollte. Darüber hinaus entpuppt sich „Poet des Chaos“ (so der Untertitel des Werks) als explosive Mischung aus Beziehungsdrama und Rockstar-Huldigung. Die beiden Schöpfer des Albums finden genau den richtigen Ton, um den schmalen Drahtseilakt zwischen dem Rockstar-Lifestyle des Künstlers und den privaten Eskapaden des Menschen Jim Morrison in Szene zu setzen. So werden auch Passagen nicht ausgespart, die am Image des gefeierten Rockstars kratzen. Über all dem schwebt immer eine morbide Atmosphäre, die das Unausweichliche schon einmal vorweg zu nehmen scheint. Die Selbstzerstörung. Des Ende des Künstlers. Den tragischen Tod einer Rockstar-Ikone, die am Ende eigentlich nur eins wollte: seine Ruhe.