mit Doctor Who, The Walking Dead, South Park und Life On Mars.
// Die britische Science Fiction Reihe „Doctor Who“ ist hierzulande leider noch ein bisschen am Hinterherhinken. (Wir versuchen mal kurz zusammenzufassen: Aus aktuellem Anlass startet im „Pay-TV“ pünktlich zum Weihnachtsfest bereits die siebte Staffel, während die Seasons 3 und 4 in diesen Tagen ebenfalls als nachträgliche Deutschland-Premiere gezeigt werden. Die Staffeln 1, 2, 5 und 6 sind bereits vor geraumer Zeit im Pay-TV ausgestrahlt worden, die fünfte Staffel wiederum ist bereits im Rahmen zweier Box-Sets auf DVD erschienen) – soweit so chaotisch. Was wiederum auch passt zu diesem TV-Ereignis, das genau genommen schon im Jahre 1963 erstmals über die Mattscheiben flimmerte und im Jahre 2005 eine gelungene Wiederbelebung erfuhr.
Während die 63er Version zum Verrücktesten gehört, was jemals im Fernsehen zu sehen gewesen ist und eben deshalb Kultstatus genießt, hat man sich bei der 2005er Neu-Fassung dazu entschlossen, die ganze Geschichte ein wenig professioneller (oder sagen wir: zeitgenössischer) anzugehen. Die Serie selbst allerdings bleibt einzigartig. Das liegt nicht nur an den verrückten Begebenheiten, die von mordenden Weihnachtsmännern bis hin zu bösartigen Daleks reichen, das resultiert auch aus der Figur des Dr. Who, dessen wahre Bestimmung erst nach und nach enthüllt wird und der jede noch so groteske Situation mit einem flotten Spruch zu goutieren weiß. Im Gegensatz zum viel-beachteten Ableger „Torchwood“ (welcher hierzulande sicher mehr Serien-Fans ein Begriff sein dürfte), fühlt sich das Original an, als hätte man Ed Wood mit der Produktion eines modernen Sci-Fi-Märchens beauftragt. Die erste Staffel beginnt mit der Entführung einer gewissen Rose Tyler (wunderbar gespielt von Billie Piper), die von einer Horde Schaufensterpuppen attackiert wird. Dabei trifft sie auf den mysteriösen Doctor Who, der sie schließlich auf seine Reisen durch die Zeit mitnimmt. Die zweite Staffel setzt genau dort an, wartet aber mit einem neuen Doktor auf. (Dazu sei gesagt, das die Rolle des „Dr. Who“ in den vergangenen Jahren immer wieder von unterschiedlichen Schauspielern übernommen wurde, was aber nicht weiter stört, weil die Erklärung dafür in die Handlung eingesponnen ist.) So kommen wir nach Christopher Ecclestone aus Season 1 in den Staffeln 2 und 3 in den Genuss von David Tennant in der Rolle des „Doktor“, welcher mit seiner gelungenen Performance eine gehörige Portion dazu beiträgt, dass die Serie noch einmal zusätzlich an Fahrt aufnimmt. Wir möchten deshalb die Chance nutzen und allen Fans von abgedrehter Science Fiction-Unterhaltung raten, sich diese Neufassung der -laut „Guinness-Buch“- längst-laufenden TV-Serie aller Zeiten zu Gemüte zu führen. Es lohnt sich. Auch deshalb, weil auf den ersten beiden Staffeln zusammengenommen fast 9 Stunden Bonus-Material, bestehend aus Outtakes, Making Ofs, nicht verwendeten Szenen und Videokommentaren, versammelt worden ist.
// Nachdem die erste Staffel von „The Walking Dead“ noch ziemlich bombastisch in Szene gesetzt wurde, beschränkt sich die Handlung in der zweiten Season (wie schon in der Comic-Vorlage) auf die Geschehnisse, die sich im Rahmen eines Zwischenstopps auf einer entlegenen Farm ereignen. Nachdem die dort lebende Familie anfangs nicht sonderlich begeistert ist, dass die Gruppe um Rick bei ihnen Unterschlupf sucht, raufen sich die einzelnen Mitglieder im Laufe der Staffel zusehends zusammen, können aber generelle Vorstellungen über die eigenen Zukunft nicht grundlegend zusammenführen. Darüber hinaus spitzt sich das Verhältnis von Rick und seinem alten Kumpel Shane von Episode zu Episode weiter zu, was sicher auch daran liegt, dass Ricks Freundin unter Umständen ein Kind von Shane erwartet. Während Shane die Dinge beim Namen nennt und immer wieder zu drastischen Mitteln greift, versucht Rick Rücksicht auf alle Beteiligten zu nehmen. Der Konflikt spitzt sich zu und eine abschließende Konfrontation scheint unausweichlich. Am Ende haben sich viele Mitglieder der Gruppe sichtlich verändert. Vor allem Rick beginnt die Welt zunehmend mit anderen Augen zu sehen, was letztlich zu einem sehr packenden Finale hinleitet. Während „Lost“ mit zunehmender Lauflänge immer mehr auseinander zu fallen drohte, weil die Macher zu viele Nebenschauplätze eröffneten, könnte sich „The Walking Dead“ in den kommenden Jahren zu einer wirklich wegweisenden Serie mausern. Die bisher vorliegenden Comics und die Entwicklung der einzelnen Figuren machen da durchaus Hoffnung und die gerade anlaufende dritte Staffel lässt auf Großes hoffen. Wir halten euch natürlich weiter auf dem Laufenden und empfehlen euch hiermit, euch diese 13 Folgen am besten in einem Rutsch reinzuziehen. 100 Minuten Bonus-Material gibt’s übrigens auch noch oben drauf. Bestehend aus zahlreichen „Featurettes“, Audiokommentaren und „Deleted Scenes“. Wer da nicht zugreift, ist selber schuld.
// Unsere herzallerliebsten Cartoon-Freaks aus dem Hause „South Park“ verlieren auch in Runde 15 nicht an Drive. Die Comic-Reihe schickt sich nicht nur an neben den „Simpsons“ zur längst-produzierten Zeichentrick-Serie der Geschichte zu mutieren, sondern punktet auch mit zahllosen, respektlosen Seitenhieben auf den gegenwärtigen Zeitgeist. 14 witzige Episoden haben die Macher aus dem Ärmel geschüttelt und wenden sich dabei nicht nur dem Broadway, sondern auch der Internetseite „WikiLeaks“ zu. Neben den regulären Episoden, die der eine oder andere vielleicht schon im TV gesehen hat, finden sich auf den drei Silberlingen auch zahlreiche Audiokommentare, ein sehenswertes „Making Of“ und 15 bisher unveröffentlichte Szenen. Kyle, Stan, Kenny und Cartman sind außerdem auch diesmal sehr weit davon entfernt zu lebenden TV-Legenden zu mutieren. Dafür sind die Geschichten einfach zu einfallsreich und gewitzt in Szene gesetzt. „South Park“ ist keine Serie für Nostalgiker, die sich das Ganze schon vor 15 Jahren zu Gemüte geführt haben. Ganz im Gegenteil: durch die ständige Runderneuerung der einzelnen Figuren („wie oft ist Kenny eigentlich im Rahmen der ersten paar Seasons gestorben?“) widersteht man der Versuchung, die einzelnen Figuren fortwährend auf der Stelle treten zu lassen. Die Macher richten ihren Blick nach vorne und da freut es uns umso mehr, dass eben erst eine Verlängerung der Serie bis Staffel 20 in Aussicht gestellt wurde. Bis dahin freuen wir uns weiter über die frechen Seitenhiebe auf Apples „iPad“ oder die „United States Border Patrol“. Bleibt am Ende eigentlich nur zu hoffen, dass „South Park“ auch in Zukunft das hohe Niveau der hier vorliegenden Episoden zu bestätigen weiß.
// Die Zeitreise-Reihe „Life On Mars“ ist inzwischen auch hierzulande in einer schicken Komplett-Box erhältlich, welche alle Episoden der ersten beiden Seasons beinhaltet. Wer die Serie „Ashes To Ashes“ kennt, weiß, was ihn hier erwartet. „Life On Mars“ ist nicht nur der (inoffizielle) Vorgänger der Reihe, auch die Handlung weist große Parallelen auf. Eines Morgens erwacht ein gewisser Sam Tyler nach einem Unfall und findet sich plötzlich in einem längst vergangenen Jahrzehnt wieder. Beinahe 30 Jahre hat es den Protagonisten in die Vergangenheit zurückgespult und so stellt er sich fortan die Frage: Was ist hier eigentlich los? Hat er wirklich eine Zeitreise unternommen oder spielt ihm sein Verstand nur einen bösartigen Streich? Im Rahmen seiner Nachforschungen nimmt er seinen Job als Polizist wieder auf und versucht ganz nebenher, sich einen Reim auf die mysteriösen Geschehnisse in seiner Vergangenheit (oder noch besser: Zukunft) zu bilden. Dass es dabei zu zahlreichen irrwitzigen Szenen kommt, wenn sich der „zukünftige“ Cop mit den veralteten Methoden seiner Kollegen konfrontiert sieht, versteht sich von selbst. Bei „Life On Mars“ kommen aber nicht nur Fans des Kino-Klassikers „Zurück in die Zukunft“ auf ihre Kosten, ganz im Gegenteil: auch Krimi-Freunde sind eingeladen einen Trip in die 70er zu absolvieren. Bis zur Auflösung des Falles muss der Zuschauer zwar 16 Folgen Geduld haben, die aber vergehen wie im Flug, wenn sich der Protagonist mit seinem Chef Gene Hunt den einen oder anderen Schlagabtausch liefert. Dazu bekommt man netterweise auch noch ein buntes Bonus-Paket bestehend aus Biografien, Hintergrundberichten und nicht gezeigten Szenen mitgeliefert. Also schnuppert mal rein. Und damit Schluss für heute. Bis zum nächsten Szenewechsel.
UND WAS NUN?