mit neuer Musik von A$AP Rocky, State Radio, Delta Spirit, Arkells, Lucy Rose, Junkie XL, Supergaul und der Compilation „egoFM eins“.
// Für den HipHop-Künstler A$AP Rocky hat es hierzulande leider noch nicht für den großen Durchbruch gereicht. Das könnte sich mit seinem neuen Album „Long.Live.A$ap“ schlagartig ändern, denn das steht dem ersten kürzlich zum Klassiker avancierten Erstling von Kendrick Lamar in keiner Weise nach. Die Kritiker jedenfalls sind sich einig und feiern die Tracks dieses wortgewanden Ausnahmetalents als ob es kein Morgen mehr gäbe. Für sein Album hat sich der Künstler aus New York City zahlreiche Gastmusiker ins Studio eingeladen hat, was die Scheibe zu einer äußerst abwechslungsreichen Angelegenheit macht. Neben Santigold und Skrillex kommen auch Schoolboy Q und Kendrick Lamar zum Zug. Zu guter Letzt darf dann auch noch Florence Welsh ihre engelesgleiche Stimme über einen famosen Beat erheben und der Hörer endgültig auf Wolke 7 schubsen. Äußerst gelungen, dieses Werk.
// Heimlich, still und leise haben auch die herzallerliebsten Reggae-Rocker von State Radio ein neues Album aus dem Ärmel geschüttelt. Die Gruppe hat sich in den vergangenen Jahren ähnlich wie ihre Kollegen von Incubus und Lionize eine treue Fangemeinde erspielt. Die Band setzt sich auf „Rabbit Inn Revolution“ gewohnt lässig in Szene, schüttelt aber neben diversen Reggae-Tracks, auch ein paar echte Rockbretter aus dem Ärmel. Spätestens wenn das brachial-schmissige „Desert Queen“ aus den Boxen ballert, kommt dabei auch der übernächtigte Schlafsackbesetzer aus dem hintersten Eck des Zeltes in Fahrt und grölt schon nach wenigen Zeilen hemmungslos mit. State Radio klingen auch auf ihrem neuen Werk so zeitlos und unverwechselbar wie eh und jeh und laden gerade deshalb dazu ein, von euch mal auf ihre Live-Qualitäten überprüft zu werden. Mehr Herzblut verströmen derzeit höchstens noch die Kollegen von Biffy Clyro. Aber das ist eine andere Geschichte…
// Obwohl der Radiosender „egoFM“ erst seit 2008 zu empfangen ist (in Würzburg auf 95,8 MHz), scheint es undenkbar, dass diese frische Alternative zu alteingesessenen Formatradio-Varianten jemals wieder verschwindet. Das schöne am Programm des Senders ist nämlich, dass sich die Macher weitestgehend davon verabschiedet haben, irgendwelche Playlists auf Endlosschliefe rauf und runter zu spielen. Stattdessen wird geträllert, was gefällt und so bekommen man als Hörer immer wieder interessante Geheimtipps und verschollen geglaubte Perlen präsentiert. Inzwischen ist passend zum Programm auch ein erster Sampler erschienen, der einen guten Einblick in den bunten Kosmos der „endlich unter uns“-ler liefert. So finden sich auf der Scheibe nicht nur strahlende Indie-Pop Hits von Two Door Cinema Club („Sun“) oder Awolnation („Sail“), sondern auch gelungene Ravepunk-Tracks von Frittenbude („Wings“) oder partytaugliche Brecher von C2C („Own The Road“) bis Parov Stelar („All Night“). Wem das immer noch nicht reicht, der darf sich außerdem über schicke Tracks von Marsimoto, Alex Clare und Pupkulies & Rebecca freuen. Das schönste aber ist: wir haben zwei Verlosungsexemplare für euch. Also schnell noch eine Mail an contact@zuckerkick.com mit dem Betreff „egoFM“ schicken und vielleicht hältst du schon in Kürze dein persönliches Exemplar von „egoFM eins“ in der Hand.
// Ihr Song „California“ schwirrt uns nun schon seit Monaten im Kopf herum und nun hat sich ihr Label auch endlich entschlossen, das neue Album von Delta Spirit in Deutschland zu veröffentlichen. Nun darf man sich auch hierzulande verzaubern lassen von Songzeilen wie „I Want You To Move To California For Yourself, But Not For Me… I Want You To Go Out There And Find Somebody Else“… Herzschmerz und Gänsehaut – wir kommen. Delta Spirit gelingt es mit einem gewagten Drahtseilakt zwischen lärmigen Momenten a la The Jesus & Mary Chain und poppigen Melodien der Marke Phoenix jeden Indie-Pop-Fan auf eine Wolke der Glückseligkeit zu schubsen. Wer zu diesen Songs keine Schmetterlinge im Bauch hat, der hat das Verlieben verlernt. Wir fordern: mehr davon bitte!
// Während in Deutschland erst im vergangenen Jahr das Debüt der Arkells veröffentlicht wurde, stand in den Vereinigten Staaten bereits der Nachfolger seit geraumer Zeit in den Regalen. Nun schafft es auch „Michigan Left“ in hiesige Gefilde und präsentiert uns eine Band, die es scheinbar spielend schafft, den Ansprüchen von Radiohörern und Gaslight Anthem-Fans gleichermaßen gerecht zu werden. Die Scheibe ist noch eine ganze Portion hittiger produziert als der Vorgänger und hat gleich zu Beginn gefühlte fünf Mega-Hits im Gepäck. Trotz aller Hymnen-Haftigkeit macht die Scheibe auch beim zehnten Durchlauf noch eine gute Figur, was sie jetzt schon zum heißen Anwärter für die örtlichen Indie-Disco-Tanzflächen avancieren lässt. Wer auf Rocksong im Grenzgebeit von Kings Of Leon, Spoon und The Hold Steady steht, sollte unbedingt mal reinhören. Es lohnt sich.
// Die Songwriterin Lucy Rose wird derzeit schon in zahlreichen Gazetten zu den heißesten Neuentdeckungen des gerade anlaufenden Jahres gezählt. Mit ihrem Sonnenstrahlen-Pop sorgt sie auf ihrem aktuellen Album „Like I Used To“ zumindest dafür, dass allen Fans der frühen Nelly Furtado ein breites Grinsen übers Gesicht huscht. Die Scheibe strotzt dermaßen vor Lebensfreude, dass man sich am Liebsten auf eine Wiese voller Gänseblümchen schmeissen und den Seifenblasen-Spender auf Dauerfeuer stellen möchte. Einfach herzerwärmend, dieses Werk, da müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn die ehemalige Backround-Sängerin des Bombay Bicycle Club nicht in naher Zukunft noch zahllose Hörerherzen brechen wird. Wer auf romantisch-frechen Liedermacher-Pop der Marke Lily Allen und Konsorten steht, sollte unbedingt mal reinhören.
// Erinnert sich in der Zwischenzeit eigentlich noch jemand an Junkie XL? Der niederländische Produzent hatte Ende der 90er ein paar fette Club-Hits, die auch auf den einschlägigen Festivalbühnen des Landes sehr gut funktionierten. Nun legt der Musiker nach vier Jahren Abstinenz sein neues Album „Sythesized“ vor und surft auf der Welle, welcher Daft Punk leider bereits vor mehreren Jahren den Rücken gekehrt haben. Der Pop-Appeal seines neuen Albums ist nicht nur immens, alteingesessene Big Beat-Fans bekommen auch ein paar echte Genickbrecher der Marke „Love Machine“ (feat. Tommie Sun) und „Twilight Tripping“ um die Ohren gehauen. Der größte Hit der Platte hört allerdings auf den Namen „Gloria“ und dürfte mit freundlicher Unterstützung von Datatrock sicherlich schon bald die Tanzflächen der Nation stürmen. Ein überaus gelungenes Comeback eines Elektro-Künstlers, der auch heute noch den Zeitgeist in zauberhafte Dance-Tracks überführt.
// Die Kollegen von Supergaul nominieren wir zu guter letzt zur Gruppe mit dem sympathischsten Bandnamen der Saison. Auf ihrem Album „Eigentlich wollte ich klein, aber dann kam Groß“ versucht sich das Elektro-Trash-Trio an einem Drahtseilakt zwischen H.gich.T, Studio Braun und den altehrwürdigen Fischmob. Wer bei diesem Mix aus Elektro-Punk und Hörspiel-Tracks keine feuchten Hände bekommt, hat seinen Humor bereits beim Türsteher abegeben. Dieses Album ist so schräg und verrückt, dass man es einfach nur abfeiern möchte. Also schnuppert mal rein. Bis zum nächsten Zuckerbeat.
UND WAS NUN?